Psalms 112

Text: Psalm 112,1-10 Der 112. Psalm hat wieder ein Hallelujah zum voranstehenden Wecken, der zugleich zeigt, daß ungeachtet der Psalm die Seligkeit der Gottesfürchtigen beschreibt, doch Alles auf das Lob des HErrn selbst hinauslaufen soll, und mau an den Gottesfürchtigen und ihrem Wohl hauptsächlich seine Hand zu verehren habe, auch sie selbst Ihm ihre Kronen und was Er ihnen gibt, gar gern mit ihrem Hallelujah zu Füßen legen sollen. Dieser Psalm hat wieder einen Eingang, darin so viel als die Vorstellung des Vorhabens enthalten, V.1. Die Abhandlung, darin das Wohl aus der Furcht und dem Dienst GOttes und dann auch das Wohl aus der Lust an den Geboten GOttes vorgestellt wird, V.2-9. Kommt ein kurzer Beschluß vom Gegenteil, nämlich vom elenden Zustand der Gottlosen, V.10. In Eilfertigkeit, wo und wie man zukommen kann, ohne Furcht GOttes, ohne Absicht auf seine Gebote, etwas vom Wohl an sich reißen, das ist unserer Natur eigen, aber sein Wohl in der Furcht GOttes abwarten und auf dem Weg des Gehorsams es aus einer Hand empfangend, das scheint so ungewiß, und darum muß die Schrift so oft und nun auch In diesem Psalmen die Gottseligkeit als zu allen Dingen nütze, anpreisen, und die Verheißungen auch dieses Lebens, so darauf ruhen, Ins Licht stellen. Aber freilich sind es Verheißungen, und lassen sich also nicht abpochen, sondern auf den verschiedenen Wegen, die GOtt geht, und nach den ungleichen Stunden, die Er ums setzt, erwarten. Wenn jetzt im Psalmen das Höchste, z. E. sein Same wird gewaltig sein, gesetzt ist, so ist auch das Niedrige darunter eingeschlossen, wenn schon Eines sein Same nicht gewaltig ist, wenn schon nicht große Fülle und Reichtum im Hause ist, so ist es doch ein Segen vom HErrn, wenn nur sonst nötiges Auskommen und Tüchtigkeit, etwas zu lernen, sich findet. Wer dies Wenigere verachtet, hat gewiß kein solches Herz, daß ihm ein Mehreres könnte gegeben werden. Ein getrostes Herz, das durch stete Übung im Worte GOttes, durch immer erneuertes Angedenken an die Wege GOttes, durch öfters geübten Zugang zu GOtt unterstützt ist, kommt einem oft wöhler als aller übrige Vorrat. Hingegen dem Gottlosen ist ein Eifer in den Gebeinen, der ihn auffrißt, wie sich denn Viele auf ihrem Vermögen oder gar an ihrem Leben aufzehren, nur darüber, daß sie Andern etwas entreißen, oder an sich bringen wollen.
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