Psalms 127

Text: Psalm 127,1-5 Der 127. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Lied Salomos im höhern Chor. Er ist auch der anderwärtigen Erkenntnis und Erfahrung des Salomo gemäß, und geht besonders aus dem nämlichen Sinn, aus welchem das Prediger=Buch geflossen ist. Nämlich den Menschen zur Mäßigkeit und Nüchternheit in allem seinem Vornehmen zu bringen, durch den ernstlichen Bedacht: wie es in allen Ständen nicht auf Fleiß, Kunst und natürliche Klugheit ankomme, sondern auf GOttes Segen und Vorsehung. Weswegen man sich ja sein Vertrauen auf den HErrn nicht durch allzuviele und unmäßige Geschäftigkeit verderben oder bei vorkommenden Schwierigkeiten verdrossen, aber auch bei gutem Fortgang nicht auf sich selbst einbildisch werden soll. Der Psalm enthält eine Vorstellung, was den Menschen überhaupt in allem seinem Vornehmen mäßig machen und bloß an GOtt mit seinem ganzen Vertrauen hinbinden soll, V.1-2 Hievon macht er hernach eine nähere Zueignung auf die Kinder, über denen sonst Manche, die sich selbst helfen wollen, in so viel Sorgen hineingeraten, V.3-5. Arbeit, Fleiß und Verstand dabei hat großen Nutzen; es sind auch viele Belohnungen GOttes darauf gesetzt. Doch ists daneben auch nötig, daß GOtt die Menschen demütigt, und es ihnen fehlen läßt, damit sie klug werden und nach GOtt fragen lernen. Und da kann einer über nichts so empfindlich gedemütigt werden, als über den Kindern, deren Wohl einem so nahe liegt, und deren Geraten man doch so wenig in seiner Macht hat, was Salomo selbst an seinem Sohn und Thron Nachfolger Rehabeam erfahren. Wie nötig ists, sie sein oft in die Hände des starken HErrn Zebaoth zu übergeben, darin sie wohl geraten und zum Ziel treffen.
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