Psalms 48

Text: Psalm 48,1-14 Der 48. Psalm heißt in seiner Überschrift: Ein Psalmlied der Kinder Korah. Sehr zu vermuten ist es, daß dieser Psalm nicht von David, sondern von einem Mann GOttes späterer Zeit sei aus gesprochen worden. Denn zu Davids Zeiten kam Jerusalem und der Berg Zion erst auf, im Psalmen aber wird vorausgesetzt, daß Jerusalem und der Berg GOttes schon lange gestanden, und aus viel Gefahr und Anlaufen der Feinde errettet worden sei, so, daß man daraus die Erfüllung der göttlichen Verheißungen über Jerusalem habe ersehen können, daher schickt sich dieser Psalm in spätere Zeiten, entweder da Jerusalem zu den Zeiten Ahas 2. Buch d. Könige 16:5. oder zu den Seiten Hiskia, 2. Buch d. Könige 19:34-35. aus gar mißlichen Umständen ist herausgerissen worden, oder da es aus seiner Asche zu den Zeiten Esra und Nehemia ist wieder aufgerichtet worden. Auf eine oder die andere Zeit ist der Psalm ein Ausdruck der Freude der Gläubigen über das, was GOtt an Jerusalem und dem Berge Zion getan hat; daher GOtt gepriesen wird für Alles, was GOtt an Jerusalem getan, und worin Er sich als ihren großen Beschützer er wiesen habe, 23. 2-9. Das wird nun zur Stärkung des Glaubens und Gewinnung weiterer guter Zuversicht angewendet, 23. 10. 11. Die Gläubigen werden ermuntert, daß sie auf den Rat und die Verheißung GOttes über Jerusalem weiter merken und auch in ihrem Teil zur Erfüllung derselben mitwirken sollen, 23. 12-1 5. Wie lange liegt nun aber Jerusalem wieder im Staub und wird von den Heiden zertreten? Wie übel hat GOtt die Stadt angezündet, die seines Sohnes und der nachmaligen evangelischen Boten Mörderin geworden ist? GOtt ist an Niemand gebunden. Wenn einer wie ein Siegetring an GOttes Hand wäre, so könnte Er ihn abreißen, Jer. 23, 24. Was ich gebaut habe usw. Jer. 45, 4. 5. O! wie kann man GOtt von seinem Gnaden Vorsatz abbringen und dahin treiben, daß Er die Hand abzieht. Durch was muß es nun mit Jerusalem und dem werten Land hindurch, bis es wieder zu Lob auf Erden gesetzt wird! O! welch eine liefe in den unbegreiflichen Gerichten und unerforschlichen Wegen GOttes!
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