Psalms 95

Text: Psalm 95,1-11 Der 95. Psalm hat keine Überschrift. Er wird aber Ebr. 3:7-8 und 4:7 angezogen und dem David zugeschrieben. Er enthält aber an das ganze israelitische Volk eine Ermahnung zum gläubigen Gehorsam und Anbeten vor GOtt, V.1-7. Eine Warnung vor Unglauben und Verhärtung des Herzens, gegen die Handleitung GOttes zum Glauben, V.8-11. Die Aufmunterung zum Frohlocken, Jauchzen und Danken geht voran, und wird das Herz hiezu in Erkenntnis der Größe GOttes erweitert. Wenn aber diese Freude im Herzen wohnhaft rund gewurzelt wird, so geht es dann mehr ins stillere anhaltende Anbeten und gebeugte Niederfallen, und zwar mehr aus Erkenntnis dessen, was Er an uns durch unsere Begnadigung und Annahme vor allen Andern getan hat. Kommt schon das Kniebeugen und Niederfallen bei der heutigen kaltsinnigen Welt in Abgang, laß du es dir um deswillen nicht entleiden, du hast an viel tausend heiligen Engeln und Anbetern vor dem Thron GOttes Vorgänge und Exempel genug. Wie einer mit GOttes Wort umgeht, so wird er auch dazu zum Anbeten gestimmt. Der Glaube macht ein weiches, auch zum Gebet ausfließendes Herz; der Unglaube ein hartes, und zum Gebet verschlossenes Herz, und wie der dem Wort der Verheißung schuldige Glaube im Herzen abnimmt, so gewinnen hingegen alle Lüste des Fleisches Eingang und Meisterschaft, und es gibt hernach in der Versuchungs=Wüste bei eines Jeden Lauf solche mißliche Örter wie Massa und Meriba, daß man ins Murren wider GOtt, ins Versuchen und Ansprüche machen hinein gerät. O! was ist es um einen gebeugten, zufriedenen, anbetenden, jauchzenden, lobenden Glauben! Ach, laßt uns bei demselben Fleiß tun, daß wir die Verheißung, zu seiner Ruhe einzukommen, nicht versäumen, und unser doch Keines dahinten bleibe! Ach, lasse Du, unser Bundes=GOtt, zu Deiner Ruh, und Deinem Abendmahl uns zu.
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