Matthew 21:28-43
28"Was meint ihr nun? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zu dem ersten und sagte: 'Mein Sohn, geh und arbeite heute in meinem Weinberg!' 29Der erwiderte: 'Jawohl, Herr!' aber er ging nicht hin. ▼ 30Dann wandte sich der Vater mit denselben Worten an den zweiten Sohn. Der entgegnete: 'Ich habe keine Lust.' Nachher aber tat's ihm leid, und er ging und er ging doch. ▼▼Hinweis auf die Zöllner und Dirnen (V32).
31Wer von den beiden hat nun seines Vaters Willen ausgeführt?" Sie sprachen: "Der zweite." Da fuhr Jesus fort: "Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner und die Dirnen kommen eher in Gottes Königreich als ihr. 32Denn Johannes ist zu euch gekommen, um euch den rechten Weg zu zeigen; aber ihr habt ihm nicht geglaubt. Die Zöllner dagegen und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt das ▼▼Nämlich: die Frucht der Wirksamkeit des Johannes in der Bekehrung der Zöllner und der Dirnen.
zwar gesehen, doch anderes Sinnes seid ihr trotzdem nachher nicht geworden: ihr habt ihm nicht geglaubt. 33Hört noch ein anderes Gleichnis: Ein Hausherr pflanzte einen Weinberg; er zog einen Zaun darum, grub eine Kelterkufe darin aus und baute einen Turm. ▼▼D.h. ein turmähnliches Wachthaus für die Weinbergswächter. Vgl. mit V33 die Stelle Jes 5:1-2. Der Weinberg ist das Reich Gottes in Israel (vgl. V43). Zaun, Kelterkufe und Turm weisen auf die segensreichen und schützenden Einrichtungen, die Gott seinem Volk gab. (Der Zaun ist vielleicht das Gesetz Moses, die Kelter der Tempel mit dem Gottesdienst, der Turm das geistliche und weltliche Wächteramt: Jes 56:10, 62:6, Jer 6:17, 23:1-4, Hes 34:2-6).
Dann verpachtete er ihn an Winzer ▼▼Das jüdische Volk, insonderheit seine von Gott verordneten Leiter.
und ging außer Landes. 34Als sich nun die Zeit der Weinlese nahte, sandte er seine Knechte ▼▼Wohl die ältesten Propheten, z.B. Elia und Elisa.
zu den Winzern, damit sie den Teil der Früchte abholten, der ihm ▼▼Als Pachtzins.
zukam. 35Die Winzer aber ergriffen diese Knechte: den einen mißhandelten sie, den anderen erschlugen sie, den dritten steinigten sie. 36Dann sandte er andere Knechte, mehr als zuerst; ▼▼Wohl die Propheten, von denen wir Schriften haben.
doch mit diesen verfuhren sie ebenso.. 37Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen, denn er dachte: vor meinem Sohn werden sie doch Ehrfurcht haben. 38Als aber die Winzer den Sohn sahen, sprachen sie untereinander: 'Ha, da kommt der Erbe! Auf! laßt uns ihn töten und sein Erbgut in Besitz nehmen!' ▼▼Gewinnsucht, Ehrgeiz und Herrschsucht waren ja bei den Obersten des jüdischen Volkes die Hauptursachen ihrer Feindschaft gegen Jesus.
39Und sie ergriffen ihn, stießen ihn aus dem Weinberg ▼ und töteten ihn. 40Wenn nun der Weinbergsbesitzer kommt, was wird er diesen Winzern tun?" 41Sie erwiderten ihm: "Er wird diese Übeltäter übel umbringen ▼▼Ein Hinweis auf die Zerstörung Jerusalems und den Untergang des jüdischen Volkes im Jahre 70 n. Chr.
und seinen Weinberg anderen Winzern ▼▼Dem Volk des Neuen Bundes, dem geistlichen Israel, das vor allem aus Heiden besteht.
verpachten, die ihm die Früchte zur rechten Zeit abliefern." 42Jesus sprach zu ihnen: "(Allerdings!) Habt ihr denn niemals in der Schrift das Wort gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden. Dies ist eine Tat des Herrn, und sie ist wunderbar in unseren Augen? ▼ 43Darum ▼▼Weil ihr den Stein verworfen habt.
sage ich euch: Gottes Königreich soll euch genommen und einem Volk gegeben werden, das auch die Früchte trägt, die diesem Reich Ehre machen."
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