Psalms 116
1Jahwe hab ich lieb, / Denn er hat meine Stimme, mein Flehn erhört. 2Ja, er hat mir sein Ohr zugeneigt; / Drum werd ich ihn auch, solang ich lebe, anrufen. 3Mich hatten des Todes Bande umringt, / Ich fürchtete schon, ins Grab zu sinken, / Angst und Kummer erfuhr ich. 4Da rief ich Jahwes Namen an: / "Ach, Jahwe, rette mein Leben!" 5Jahwe war auch gnädig und treu, / Und es erbarmte sich unser Gott. 6Schutzlose behütet Jahwe: / Drum half er mir auch, als ich elend war. 7"Kehr nun ein, meine Seele, in deine Ruh, ▼▼In die Ruhe des Friedens, wie sie nur in Gott zu finden ist.
/ Denn Jahwe hat dir wohlgetan!" ▼▼V7 enthält ein Selbstgespräch des Dichters.
8Ja, du hast meine Seele dem Tode entrissen, / Meinen Augen die Tränen getrocknet, / Meinen Fuß vor Gleiten bewahrt. 9So darf ich vor Jahwe noch wandeln / In der Lebendigen Landen. 10Ich sprach die Wahrheit, als ich sagte: ▼ / "Ich bin sehr niedergedrückt." 11Ich habe sogar in meiner Angst gesagt: / "Alle Menschen sind Lügner." ▼ 12Wie soll ich nun aber Jahwe vergelten / All seine Wohltaten, die ich erfahren? ▼▼Aber, obwohl von Menschen verlassen, hat der Dichter doch Gottes Hilfe reichlich erfahren. Dafür will er nun Gott von Herzen danken. Er, der wunderbar aus Todesnot Errettete, bringt nun im Tempel vor der ganzen Gemeinde sein Gott gelobtes Dankopfer dar. Aber vor dem Dankopfer, so scheint es, bringt er noch ein Trankopfer dar: er hebt dabei "den Becher des Heils oder der Rettungen" empor und gießt ihn dann am Altar aus.
13Den Becher des Heils werd ich erheben / Und Jahwes Namen anrufen. 14Meine Gelübde werd ich Jahwe erfüllen / Frei und offen vor all seinem Volk. ▼▼Aus dem, was der Dichter erlebt hat, erkennt er deutlich, daß die Frommen unter Gottes besonderem Schutz stehen; darum laßt sich Gott auch die Seinen nicht durch einen frühen Tod entreißen (V15).
15Selten nur läßt Jahwe / Seine Frommen (frühzeitig) sterben. 16Ach Jahwe, (erhalte darum mein Leben auch ferner)! / Ich bin ja dein Knecht. / Ich bin dein Knecht, der Sohn deiner Magd. ▼▼Diese Worte deuten wohl darauf hin, daß auch die Mutter des Dichters fromm und gottesfürchtig war.
/ Du hat meine Fesseln gelöst. ▼▼Durch die Errettung vom Tod.
17Dir will ich Dankopfer bringen / Und Jahwes Namen anrufen. 18Meine Gelübde will ich Jahwe erfüllen / Frei und offen vor all seinem Volk. 19In den Vorhöfen des Hauses Jahwes, / In der Mitte, Jerusalem! / Lobt Jah! ▼▼Die LXX teilt Ps. 116 in zwei Psalmen (Ps 116:1-9 = Ps. 114 der LXX, Ps 116:10-19 = Ps. 115 der LXX), während Ps. 114 und 115 in der LXX zu einem Psalm (113) verbunden werden.
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