‏ Psalms 30

1Ein Psalm. Nach dem Liede der Hausweihe (?).
Es gab vielleicht ein Lied, das bei der Einweihung der Häuser gesungen wurde und dessen Melodie dieser Psalm folgen sollte.
Von David.
Daß David einmal in eine tödliche Krankheit gefallen ist, von der er durch Gottes Hilfe wunderbar geheilt wurde (man denke an Hiskia Jes 38 2Kö 20:1-11), daran braucht nicht gezweifelt zu werden, obwohl uns sonst über diese Krankheit nichts bekannt ist.
2Ich erhebe dich, Jahwe: Du hast mich errettet,
Aus Todesgefahr.
/ Daß meine Feinde nicht über mich jauchzten.
3Jahwe, mein Gott, ich schrie zu dir: / Du hast mich geheilt. 4Jahwe, du hast mich dem Tode entrissen,
Wörtlich: "Du hast heraufgeführt aus der Scheôl (Unterwelt) meine Seele."
/ Mich neubelebt, daß ich nicht in die Grube sank.
5Lobsinget Jahwe, ihr, seine Frommen, / Und dankt seinem heiligen Namen! 6Denn nur einen Augenblick währet sein Zorn, / Doch lebenslang seine Huld.
"Alles Ding währt seine Zeit, Gottes Lieb in Ewigkeit."
/ Am Abend kehret Weinen ein, / Des Morgens aber ist Jubel.
7Ich dachte in meinem Glück: / "Ich werde nimmermehr wanken!"
Das war die Sprache der fleischlichen Sicherheit. Man denke an Davids Hochmut bei der Volkszählung 2Sam. 24.
8Jahwe, in deiner Huld / Hattest du meinem Berge Macht verliehn.
Gemeint ist hier wohl der Berg Zion als Bild des Reiches Davids. Gott hatte dem Reich Davids Kraft verliehen.
/ Dann aber verbargst du dein Antlitz — / Da war ich bestürzt.
9Zu dir, o Jahwe, rief ich, / Zu Jahwe hab ich gefleht: 10"Was nützt dir's, daß du mein Blut vergießt, / Daß ich niederfahre zur Grube? / Kann denn der Staub dich preisen? / Kann er deine Treue verkünden?
Nach alttestamentlicher Anschauung erklingt im Totenreich kein Lobpreis Gottes (vgl. die Anm. zu Ps 6:6).
11O höre, Jahwe, sei mir doch gnädig! / Jahwe, sei mir ein Helfer!" 12Du hast mir ja stets schon mein Klagen in Reigen
In einen Reigentanz.
verwandelt, / Meinen Sack gelöst,
Mir das Trauergewand ausgezogen.
mich mit Freude gegürtet, Damit ich dir singe
Wörtlich: "Damit die Ehre (d.h. die Seele) dir lobsinge."
und nimmer verstumme. / Jahwe, mein Gott, immerdar will ich dich preisen!
Copyright information for GerAlbrecht