‏ 1 Samuel 28:8

Saul geht zu einer Wahrsagerin

Saul hat nur Angst um sich selbst. Er ist verzweifelt. In seiner Verzweiflung bekehrt er sich nicht zu Gott mit der Anerkennung seines Ungehorsams, Trotzes und Hochmuts und seines ungerechten Hasses gegen David. Er schlägt den Weg ein, den viele heute einschlagen, den des Okkultismus. Sinnbildlich gesehen, sind wir hier am Ende einer Zeitperiode. Die Christenheit ist auch in eine Zeit gekommen, in der unreine Geister befragt werden. Man öffnet sich dafür.

Saul sucht den Kontakt mit der Geisterwelt. Er lässt untersuchen, ob doch noch jemand von den Wahrsagern übrig geblieben ist. Seine Diener sind nur zu gerne bereit, ihm in dieser schlechten Sache zu Diensten zu sein. Sie zeigen ihm direkt eine. Es ist jemand, der in En-Dor wohnt, einer Stadt, die nicht weit entfernt liegt. Dieses Medium ist Sauls Säuberungsaktion entkommen. So gründlich hat Saul sein Werk offensichtlich auch nicht getan. Er verkleidet sich – als ob er Gott so täuschen könnte! – und geht nach En-Dor.

Die Frau, das Medium, hat erst Angst, dass sie in eine Falle läuft. Gottes Vorsehung hat es so gelenkt, dass sie Saul das vorhält, was er vorher befohlen hat. Sie weist auf die Gefahr hin, die ihr durch das Gesetz droht, das Saul erlassen hat. Vielleicht tut sie das auch, um ihren Preis zu erhöhen.

Es ist auffällig, wie sehr sie sich der Gefahr bewusst ist, in der sie sich durch das Gebot Sauls, ihre „Berufsgruppe“ auszurotten, befindet, wogegen sie sich nicht um die Verpflichtungen von Gottes Gesetz und den Schrecken seines Zorns kümmert. Sie denkt an das, was Saul befohlen hat, aber sie hat kein Bewusstsein für das, was Gott bezüglich solcher Praktiken befohlen hat. Sie hat mehr Angst, in eine Falle zu laufen, die sie das Leben kosten kann, als in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen, „der sowohl Seele als Leib zu verderben vermag in der Hölle“ (Mt 10:28). Sünder haben mehr Angst vor der Strafe von Menschen als vor Gottes gerechtem Gericht.

Der verkleidete Saul schwört ihr jedoch beim HERRN, dass sie keine Angst zu haben braucht. Noch immer wagt er es, selbst in dieser Situation und in diesem dämonischen Loch, den Namen des HERRN zu nennen und sogar bei Ihm zu schwören. Er spricht über einen HERRN, der lebt, ohne dass dies eine lebendige Realität für ihn ist. Das zeigt sich in dem, was er der Frau verspricht. Er verspricht mehr, als er wahrmachen kann, wenn er sagt, dass sie keine „Schuld treffen soll wegen dieser Sache!“ Er kann sich selbst und noch viel weniger sie vor dem Zorn des lebendigen Gottes schützen.

Er spricht so, weil sein Herz weit von der Realität eines echten Bekenntnisses dessen, was der Name Gottes beinhaltet, entfernt ist. Durch seinen Besuch bei dieser Frau zeigt sich, dass er den Gott Israels geringachtet. Jetzt, wo Gott ihn verlassen hat und über ihn erzürnt ist, meint er, dass er sein Vertrauen auf ein Geschöpf setzen kann. In seinem Fall betrifft das sogar von Gott abgefallene Geschöpfe, die bewusst in Widerstand gegen Ihn leben und die darauf aus sind, Menschen fehlzuleiten und von Gott abfallend zu machen.

Saul nimmt ausdrücklich jemanden in Anspruch, der mit Dämonen in Verbindung steht. Das ist Spiritismus. Kein Medium kann die Toten zurückbringen. Nur der Herr Jesus hat „die Schlüssel des Todes und des Hades“ (Off 1:18b). Dennoch haben die Medien Erfolg. Das liegt jedoch daran, dass sie sich dämonischen Geistern öffnen, die durch ihren Mund sprechen. Sie wissen oft das ein oder andere von den Verstorbenen. Gott hat seinem Volk diesen Bereich vollständig verboten (5Mo 13:2-18), aber darum kümmert sich die Masse nicht. Wir können beobachten, dass Menschen massenweise Horoskope lesen, die aus derselben Quelle kommen.

Das Befragen der Toten steht in starkem Kontrast zum Befragen von Gott. Jesaja spricht im Namen Gottes äußert entrüstet darüber (Jes 8:19; 20). Ein solches Befragen ist dem HERRN ein Gräuel (5Mo 18:9-12).

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