‏ 1 Samuel 7:10

Israel besiegt die Philister

Der Feind greift an, als das Opfer gebracht wird. Zugleich greift Gott genau darum ein und handelt zugunsten seines Volkes, das selbst nichts tun muss. Der Feind kennt die Gedanken Gottes über seinen Sohn nicht. Gott erscheint in Majestät, wenn Ihm im Vorbild des Brandopfers die Herrlichkeit des Herrn Jesus vorgestellt wird und Er sein Volk in seinem Sohn sieht.

Das Volk darf still sein und die Rettung des HERRN sehen, so wie bei dem Durchzug durch das Schilfmeer (2Mo 14:13; 14). Der HERR tritt mit einem mächtigen Donner für sein Volk auf, ein Auftreten, von dem Hanna prophezeit hat (1Sam 2:10). Seine Stimme bringt den Feind in Verwirrung. Der Sieg ist der des HERRN. Ihm gebührt dafür die Ehre und nicht dem Volk.

Das Volk darf die Ergebnisse von dem Werk empfangen, das Gott für sie getan hat. „Beth-Kar“ bedeutet „Haus des Lammes“. Bis zu diesem Ort wurde der Feind geschlagen. Das lässt im Vorbild sehen, dass der Sieg so weit reicht, wie die Kraft vom Opfer des Lammes geht. In praktischer Hinsicht bedeutet das, dass der Feind immer mehr auf Abstand gehalten wird, je besser wir Christus, von dem dieses Lamm spricht, kennenlernen. Dort wird die Ruhe des Hauses gefunden, wofür durch das Lamm die Grundlage gelegt ist. Von diesem Haus ist das Lamm die Grundlage und in diesem Haus steht das Lamm im Mittelpunkt.

„Eben-Eser“ bedeutet „Stein der Hilfe“. Mit diesem Namen zeigt Samuel, dass sie bei jedem Schritt, den sie auf Gottes Weg gegangen sind, Gottes Hilfe erfahren haben. Dieser Stein wird zu einem Gedächtnis der Hilfe des HERRN. Das Aufrichten des Steins ist wie das Zeugnis, das Paulus vor Agrippa gibt: „Da mir nun der Beistand von Gott zuteil wurde, stehe ich bis zu diesem Tag da“ (Apg 26:22). Das darf auch jedes Mal unser Zeugnis sein, wenn wir uns bewusst machen, dass wir wieder einmal Schwierigkeiten auf dem Glaubensweg durch Gottes Hilfe überwunden haben.

Der Ort, an dem zuerst die Bundeslade durch die Philister erbeutet wurde und an dem sie Israel besiegt haben (1Sam 5:1), wird nun zum Ort des Zeugnisses für den HERRN, weil Er die Philister für sie besiegt hat. Die Philister könnten meinen, dass ein Mann im Gebet dasselbe sei wie ein Volk, das abergläubisch die Bundeslade in das Lager bringt. Aber Samuel ist kein Hophni und kein Pinehas. Der Glaube von dem Mann Gottes an das Opfer stellt Gott das Volk in dem Wert des Opfers vor. Das ist kein äußerliches Zeichen, sondern innerer Glaube. Damit verbindet sich Gott und auf dieser Grundlage befreit Er sein Volk von seinen Feinden.

Es ist wahrscheinlich kein Sieg von Israel errungen worden, der so besonders ist wie dieser. Der HERR hat sie gedemütigt, beinahe vertilgt. Alles Vertrauen auf eigene Kraft war weg. Und nun, durch eine wunderbare Fürsprache von Samuel, erhöht Er sie und erniedrigt die stolzen Bedrücker in den Staub. Gott lässt Völker und Personen bis zur äußersten Erniedrigung kommen, um ihnen seine Gnade und Barmherzigkeit zu zeigen. Das tut Er durch eine plötzliche Befreiung von ihrer Verwüstung, wenn alle menschliche Hilfe offensichtlich versagt hat.

Solange Samuel an der Macht ist, ist die Hand des HERRN gegen den Feind. Im Vorbild lässt uns das sehen, dass, solange wir uns Gottes Wort unterwerfen, der Herr für uns gegen den Feind kämpfen wird, wodurch dieser keine Chance bekommen wird, uns zu schaden. Und nicht nur das. Wir bekommen auch bestimmte geistliche Segnungen zurück, die wir durch unsere Untreue verloren haben. Das sehen wir hier bei Israel. Israel bekommt das verlorene Gebiet wieder zurück.

Dass sie mit den Amoritern Frieden schließen, ist jedoch keine Tat des Glaubens. Sie sind zu Gott zurückgekehrt, aber ihre Werke sind leider nicht vollkommen. Die Entschuldigung, dass sich die Zeiten verändert hätten, trifft nicht zu, wenn Gott von einer Sache festgestellt hat, dass sie verkehrt ist (5Mo 7:1; 2).

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