‏ Exodus 18:27

Vorschlag einer Aufgabenverteilung

Während der Zeit, in der Mose seine Familie zu Besuch hat, fährt er mit seiner Arbeit fort. Das Volk, das ihn braucht, steht vor ihm. Er ist für jeden aus dem Volk erreichbar. Er ist der Diener aller. Aber es ist eine lange Reihe. Am folgenden Tag sieht Jethro Mose bei seiner Arbeit zu. Der Umfang dieser Arbeit bringt Jethro dazu, Mose einen Rat zu geben, der die Arbeit erleichtern soll. Er rät Mose, einfache Rechtssachen zu delegieren, während Mose selbst für die schweren Sachen zur Verfügung steht und das Volk vor Gott vertritt.

Diesen Rat nimmt Mose an. Er stellt Männer in einer Rangordnung als Häupter über das Volk an. Diese Männer stehen immer zur Verfügung, wenn sich ein Problem ergibt, zu dem ein Rechtsurteil gesprochen werden muss. Mose selbst bleiben die schwierigen Sachen vorbehalten.

Diese Geschichte ist prophetisch anwendbar auf die Regierung des Herrn Jesus im Friedensreich, wo Er andere in seine Regierung einbezieht. Nach dem Maß ihrer Treue bekommen Gläubige Gewalt über eine gewisse Anzahl Städte (Lk 19:16-19).

In der praktischen Anwendung stellt sich die Frage, ob Mose unbedingt auf den Rat seines Schwiegervaters eingehen musste. Laut Jethro war die Aufgabe für Mose zu schwer. Wenn Mose so weitermachte, würde er allmählich erschöpft und ausgebrannt sein. Aber hätte das nicht auch Gott selbst Mose klarmachen können? Jethro gehört nicht zu dem Volk. Er zieht auch nicht mit dem Volk weiter (2Mo 18:27).

Obwohl Jethro in 2Mo 18:23 sagt, dass Mose nur auf seinen Rat eingehen sollte, „wenn Gott es dir gebietet“, so spricht doch der folgende Vers nur davon, dass Mose alles befolgt, was sein Schwiegervater ihm geraten hat. Über ein Gebot Gottes, so zu handeln, lesen wir nichts.

Aber es könnte doch sein, dass Gott Jethro gebraucht hat, um eine Ordnung in der Führung Israels einzuführen. Das würde sich auch an die prophetische Anwendung, die eben gemacht wurde, anschließen. Außerdem sagt Jethro auch, welche Männer Mose beistehen sollen:

1. Sie müssen tüchtig sein, Männer mit gesundem Verstand und einem festen Urteil.

2. Sie müssen gottesfürchtig sein, Männer, die aus Ehrfurcht vor Gott handeln, dem sie schließlich Verantwortung in ihrer Rechtsprechung schulden.

3. Sie müssen zuverlässig sein, Männer, die die Wahrheit sprechen.

4. Sie müssen ungerechten Gewinn hassen, also Männer sein, die man nicht bestechen kann, die kein Bestechungsgeld annehmen.

Die Beschreibung dieser Eigenschaften zeigt, dass Jethro sieht, welche Männer nur infrage kommen, die Mose helfen können. Er schlägt es Mose vor und rät ihm, darüber mit Gott zu überlegen und es nur zu tun, wenn Gott ihm den Auftrag dazu gibt. Wir können annehmen, dass Mose das auch getan hat. Es ist nicht unbedingt so, dass, weil nicht von einem Auftrag von Gott gesprochen wird, Gott nicht seine Zustimmung dazu gegeben hat. Mose ist ein Mann, der mit Gott in Gemeinschaft lebt.

Wir können die Eigenschaften, die Jethro genannt hat, ohne weiteres auf den Dienst der Hirten der Gemeinde anwenden (vgl. 1Pet 5:2; 3). In einer breiteren Anwendung sehen wir, dass Gott selbst in der Gemeinde die Aufgaben und Gaben verteilt hat. Er hat alle Gläubigen als Glieder „gesetzt … an dem Leib, wie es ihm gefallen hat“ (1Kor 12:18). Das hat Er so gemacht, damit „die Glieder dieselbe Sorge füreinander“ haben (1Kor 12:25). Es ist wichtig, einander das auch zu sagen, damit dies nicht nur durch einzelne Personen geschieht.

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