Exodus 32:10-14

Gott spricht zu Mose über das Volk

Während Gott noch mit Mose darüber spricht, was sein Herz bewegt, sieht Er das böse Tun des Volkes. Es erscheint so, als ob Er Mose dafür verantwortlich macht, wenn Er über „dein Volk, das du aus dem Land Ägypten heraufgeführt hast“ spricht. Gott will mit einem Volk, das sich so benimmt, nichts zu tun haben. Es scheint, als bitte Er um Moses Zustimmung zur Vernichtung des Volkes. Anschließend sagt Er, dass Er beabsichtigt, es zu vernichten und Mose zu einer großen Nation zu machen.

Die Weise, wie Gott spricht, zeigt, wie sehr Er Gemeinschaft mit den Menschen sucht. Jeder Mensch kann Gottes Reaktion begreifen. Aber damit ist Gott doch nicht den Menschen gleich. Er spricht nicht aus einem Affekt heraus, sondern sehr zielbewusst. Das Volk verdiente nichts anderes, als „hinweggefegt“ zu werden. Welche Undankbarkeit! Welch eine Beleidigung Gottes, der sich so in Güte und Gnade offenbart hatte. Und dass Er Mose zu einer großen Nation machen will, ist auch verständlich. Mose kannte Ihn und diente Ihm treu (Heb 3:2). Hierin kommt zum Ausdruck, dass Gott sich auch ein Volk wünscht, das Ihn kennt und Ihm treu dient.

Gott gibt sich hier zu erkennen als jemand, der verletzbar ist, als jemand, der nicht unerschüttert auf alles schaut, was auf der Erde geschieht. Er teilt den Menschen mit, was Ihn bewegt. In diesem Fall tut Er das, um von Mose zu hören, was Er tun soll. Es geht nicht darum, dass Er nicht weiß, was Er tun soll, oder als ob Ihm die Macht dazu fehle zu tun, was Er will. Er bezieht Mose in seine Überlegungen ein, um in ihm etwas von sich selbst zum Vorschein zu bringen.

Mose fleht für das Volk

Mose sucht das Angesicht des „HERRN, seines Gottes“, um zu flehen. Der HERR war sein Gott. Er kannte Ihn. Er hatte ja bereits 40 Tage lang auf dem Berg mit Ihm geredet. Seine Reaktion ruft tiefe Bewunderung hervor. Denn Mose geht nicht auf den Vorschlag Gottes ein. Jeder Eigennutz fehlt. Er übernimmt die Worte Gottes nicht, sondern spricht zu Gott gewandt von „deinem Volk, das du aus dem Land Ägypten herausgeführt hast“.

Bei seiner Fürsprache für das Volk beruft sich Mose auf zwei Dinge: Als Erstes beruft er sich auf den Namen Gottes und seinen Ruf unter den Ägyptern. Indem er seine Macht den Ägyptern gezeigt hatte, waren die Israeliten zu seinem Volk geworden. Als Zweites erinnert er Gott an seine Verheißungen, die Er den Erzvätern gegeben hatte. Diese Verheißungen waren bedingungslos gemacht worden, unabhängig von der Treue der Menschen.

Das Resultat ist, dass der HERR sein Vorhaben, dem Volk Böses zu tun, rückgängig macht. Gott will sich erbitten lassen. Er benutzt das Gebet, die Fürbitte der Seinen, auf dem Weg, den Er mit dem Volk geht und mit jedem der Seinen. Das Erste in unseren Gebeten ist, dass wir Ihn daran erinnern, dass Er uns aus der Welt erlöst hat. Zweiter Punkt in unserem Gebet ist, was Er in seinem Wort verheißen hat. Daran möchte Er immer von uns erinnert werden. Nicht, weil Er es vergessen hätte, aber damit Er merkt, dass wir es nicht vergessen, dass wir in den Verheißungen seines Wortes leben.

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