‏ Ezekiel 37:24-28

Gott wird Juda und Israel wiedervereinen

Das Wort des HERRN ergeht an Hesekiel (Hes 37:15). Er soll eine weitere bedeutungsvolle Handlung ausführen (Hes 37:16; vgl. Hes 4:1; 9; Hes 5:1; Hes 6:11; Hes 12:3; Hes 24:16). Er soll ein Holz nehmen. Darauf soll er schreiben „für Juda“, das heißt für das Zweistämmereich. Außerdem soll er darauf schreiben „für die Kinder Israel“. Damit ist nicht der gesamte Bereich der zehn Stämme gemeint, sondern es geht um die „Genossen“ Judas unter den Israeliten. Bei diesen Genossen können wir an den Stamm Simeon (Jos 19:1-9) und an den Stamm Benjamin denken. Wir können auch an diejenigen denken, die sich im Laufe der Zeit aus dem Bereich der zehn Stämme dem Bereich der zwei Stämme anschlossen, weil sie dem Dienst des HERRN im Tempel in Jerusalem treu bleiben wollten (2Chr 11:13; 14; 2Chr 15:9; 2Chr 30:11; 18; 2Chr 31:1).

Hesekiel soll dann ein anderes Holz nehmen und „für Joseph“ darauf schreiben. Es ist das „Holz Ephraims“ – der Name, der oft verwendet wird, um die Gesamtheit der zehn Stämme zu bezeichnen – „und des ganzen Hauses Israel, seiner Genossen“. „Seine Genossen“ sind alle, die zu den zehn Stämmen gehören.

Hesekiel soll dann diese beiden Hölzer zusammenbringen, „eins zum anderen, dir zu einem Holz, sodass sie geeint sind in deiner Hand“ (Hes 37:17). Die Symbolik der Handlung ist klar. Doch der HERR erwartet, dass die Weggeführten nach der Bedeutung der symbolischen Handlung Hesekiels fragen (Hes 37:18). Die Antwort ist, dass die beiden Häuser Israels wieder eins werden. Aber das Volk, das weggeführt wurde, glaubt nicht daran. Also fragen sie nicht so sehr, was es für sie bedeutet, sondern was es für Hesekiel bedeutet, was er damit will.

Der HERR sagt Hesekiel, was er antworten soll (Hes 37:19). Dann wird klar, dass das Hesekiels Handlungen, die des HERRN selbst sind. Er, der HERR, nimmt Ephraim als ein Holz und fügt ihn zu dem Holz hinzu, das Juda darstellt. So macht Er sie zu einem Holz. Es geschieht in seiner Hand, darin werden sie eins. Das Zusammenfügen ist sein Werk. Während Hesekiel weitergibt, was der HERR sagt, soll er die beiden Hölzer, auf den er die Namen geschrieben hat, in seiner Hand vor den Augen seiner Zuhörer halten (Hes 37:20).

Als Nächstes sagt der HERR zu Hesekiel, er solle seinen Landsleuten sagen, wie er die zwei Hölzer zu einem Holz machen wird (Hes 37:21): Er wird die Söhne Israels aus den Nationen, in die sie zerstreut worden sind, sammeln und sie in ihr eigenes Land bringen. Dann wird Er sie zu einer einzigen Nation machen auf den Bergen Israels (Hes 37:22). Sie werden dann einen König über sich haben, nämlich den Messias, und werden nicht mehr in zwei Reiche geteilt sein. Diese Weissagung wurde nicht bei der Rückkehr aus der babylonischen Wegführung erfüllt, sondern wird in der Zukunft erfüllt werden.

Dann, wenn sie in ihrem Land wohnen und den Segen der Herrschaft des Messias genießen, werden sie nicht mehr dem Götzendienst verfallen (Hes 37:23). Ihre Rückkehr wird von einem Reinigungswerk des HERRN begleitet sein. Er kann nur ein gereinigtes Volk als sein Volk anerkennen und nur der Gott eines reinen Volkes sein. Sein Knecht David ist der Messias (vgl. Jes 9:6; Jer 23:5; Jer 30:9; Jer 33:17; Amos 9:11; Mich 5:1-3). Er wird sowohl König als auch Hirte sein (Hes 37:24). Der Herr Jesus, der bereits unser Hirte ist, wird dann auch der Hirte seines Volkes sein. Unter einer solchen Führung mit liebevoller Fürsorge und wohltätiger Autorität werden sie in den Rechten des HERRN wandeln und seine Satzungen bewahren. Sie werden nicht anders wandeln und handeln wollen.

Das Land, in dem sie wohnen, ist das Land, das der HERR seinem Knecht Jakob vor vielen Jahrhunderten versprochen hat (Hes 37:25; 1Mo 28:13). In diesem Land haben seine Nachkommen gewohnt. In diesem Land werden auch die zukünftigen Nachkommen wohnen – für immer. Die Garantie dafür ist, dass der Messias bis in Ewigkeit ihr Fürst sein wird. Mit „bis in Ewigkeit“ ist das kommende Zeitalter des Friedensreiches gemeint, in dem der Herr Jesus herrschen wird.

Eine zusätzliche Bestätigung dieses anhaltenden Segens ist der „Bund des Friedens“, den der HERR mit ihnen schließen wird (Hes 37:26; 4Mo 25:12; Hes 34:25). Dieser Bund ist auch ein „ewiger Bund“ (vgl. 1Mo 9:16; 1Mo 17:7; 13; 19; 2Mo 31:16; 3Mo 24:8; 4Mo 18:19; 2Sam 23:5; 1Chr 16:17; Ps 105:10; Jes 24:5; Jes 55:3; Jes 61:8; Jer 32:40; Jer 50:5; Hes 16:60), der nur auf der Grundlage des Blutes Christi geschlossen werden kann (Heb 13:20).

Der HERR gibt ihnen einen Ort des Segens, wo Er sie auch zahlreich machen wird. Diese zahlreiche Nachkommenschaft wird Ihm geweiht sein, sodass Er sein Heiligtum in ihre Mitte setzen kann. Dieses Heiligtum wird auch in Ewigkeit dort sein. Seit dem Auszug des Volkes aus Ägypten hat sich der HERR danach gesehnt, bei seinem erlösten Volk zu wohnen. Das wird dann in vollkommener Weise der Fall sein, denn das Volk wird ganz im Einklang mit Ihm sein.

Es gibt also eine dreifache Zusicherung, dass der Segen in Ewigkeit, d. h. während der Zeit des Friedensreiches, andauern wird:

1. Ihr Fürst wird in Ewigkeit regieren.

2. Der Bund ist ein ewiger Bund.

3. Das Heiligtum des HERRN wird in Ewigkeit in ihrer Mitte sein.

Seine Wohnung ist dann bei ihnen (Hes 37:27). Dann kann diese vollkommene Gemeinschaft zwischen Gott und seinem Volk genossen werden, zur Freude seines Herzens und zum Wohl seines Volkes. Durch die Gegenwart seines Heiligtums inmitten seines Volkes werden die Nationen wissen, dass Er der HERR ist, der Israel heiligt (Hes 37:28).

Es ist klar, dass Israel es sich nicht selbst zu verdanken hat, wieder im Land zu sein und reichlich Segen zu genießen. Ihre Rückkehr und der erfahrene Segen bezeugen die Herrlichkeit des Namens des HERRN. Ihm wird alle Ehre zuteil werden. Er wird diese Ehre sowohl von seinem Volk als auch von den Nationen erhalten.

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