‏ Isaiah 8:4

Es eilt der Raub, bald kommt die Beute

Die Ereignisse in diesem Kapitel hängen eng mit denen des vorherigen Kapitels zusammen. Es geht auch um die Befreiung Judas von der Drohung durch das syrisch-israelische Bündnis und die anschließende assyrische Invasion, die schließlich auch Juda erreichen wird. Vor diesem Hintergrund erhält Jesaja den Auftrag, eine Botschaft aufzuschreiben und zwar so, dass sie jeder im Vorbeigehen zur Kenntnis nehmen kann (Jes 8:1; vgl. Hab 2:2). Sie muss leicht zu lesen sein. Gottes Warnungen sind immer wahrnehmbar und für jeden verständlich. Der HERR sagt ihm, was er aufschreiben soll: „Es eilt der Raub, bald kommt die Beute“.

Jesaja muss zudem zwei zuverlässige Zeugen nehmen: Urija, … und Sacharja“ (Jes 8:2; vgl. 5Mo 19:15). Urija bedeutet „der HERR ist mein Licht“ und Sacharja „der HERR gedenkt“. Die Bedeutung ihrer Namen enthält eine hoffnungsvolle Botschaft inmitten der geistlichen Finsternis, denn sie geben Zeugnis davon, dass der HERR Licht auf den Weg des Gläubigen gibt und dass Er sein Volk niemals vergisst.

Von Urija wissen wir, dass er ein gottloser Priester ist (2Kön 16:10-16). Er wird also nicht wegen seiner persönlichen Glaubwürdigkeit ein treuer Zeuge sein, sondern wegen seines Dienstes. Wer Sacharja war, ist nicht bekannt. Beim Volk werden beide Zeugen Autorität gehabt haben. Ihr Zeugnis zur bestimmten Zeit über das, was Jesaja gepredigt hat, wird eine Bestätigung dessen sein, was er auf die große Tafel geschrieben hat.

Der HERR lässt die schriftliche Botschaft des Jesaja durch eine lebendige Botschaft in der Person eines Sohnes bestätigen, den er ihm zu geben verspricht. Er sagt ihm auch, wie der Name seines Sohnes lauten soll. Um ihm diesen Sohn zu schenken, bedient sich der HERR der natürlichen Beziehung zwischen Jesaja und seiner Frau in der Geschlechtsgemeinschaft (Jes 8:3). Der HERR segnet diese Gemeinschaft mit einer Schwangerschaft und der Geburt eines Sohnes. Als das Kind geboren ist, befiehlt Er Jesaja, seinen Sohn „Es eilt der Raub, bald kommt die Beute“ zu nennen.

Die Frau des Jesaja wird hier „die Prophetin“ genannt. Das bedeutet, dass sie selbst eine Prophetin ist in dem Sinn, dass sie Botschaften von Gott erhält, um sie weiterzugeben, wie Hulda und Debora. Jesaja und seine Frau sind ein wunderbares Paar, das inmitten eines abgefallenen Volkes gemeinsam die Worte Gottes weitergibt.

Der HERR sagt Jesaja auch, warum er seinem Sohn diesen Namen geben sollte. Es hat mit den Plänen von Syrien und Israel zu tun, in Juda einzufallen. Jesaja hat darüber bereits auf einer Tafel geschrieben (Jes 8:1). Nun wird gesagt, dass es nicht mehr lange dauern wird. Der HERR sagt, dass Er einen Ausweg geben wird und zwar bald. Bevor das Kind seine ersten Worte „Papa“ und „Mama“ sagen kann, wird der König von Assyrien, Tiglath-Pileser, die Hauptstädte von Syrien und Israel, nämlich Damaskus und Samaria, erobert haben (Jes 8:4). Das bedeutet, dass dies kurz nach der Geburt dieses zweiten Kindes Jesajas geschehen wird.

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