John 7:34

Wo ich bin, könnt ihr nicht hinkommen

Die Worte des Herrn beeindrucken viele aus der Volksmenge. Was sie von Ihm gesehen haben und was sie jetzt von Ihm hören, bringt sie dazu, an Ihn zu glauben. Es ist allerdings ein Glaube, der sich auf verstandesmäßige Überlegungen gründet. Dieser Glaube kommt nicht aus einem überzeugten Gewissen heraus. Die vielen aus der Volksmenge, die glauben, glauben allein aufgrund der Zeichen, die Er getan hat. Sie glauben aufgrund dessen, was sie gesehen haben. Das erkennen wir an ihren Aussagen über Ihn, die zeigen, dass sie abwägen. Sie können sich nicht vorstellen, was der Christus, wenn Er käme, noch mehr an Zeichen tun sollte, als der Herr Jesus bereits getan hat. Er ist ihrer Meinung nach im Moment die beste Wahl.

Obwohl die Volksmenge nicht offen spricht, kommt das Gemurmel der Menge zugunsten des Herrn Jesus den Hohenpriestern und Pharisäern zu Ohren. Sie finden, dass es höchste Zeit ist, zu handeln und Ihn zu greifen. Sie senden ihre Diener, um Ihn festzunehmen. Der Herr, der das alles vollkommen weiß, lässt sich durch ihr feindseliges Handeln nicht beeinflussen, sondern fährt mit seiner Belehrung fort. So wie immer und überall in diesem Evangelium bestimmen nicht seine Feinde den Verlauf der Ereignisse, sondern Er selbst.

Er spricht in Ruhe über die kurze Zeit, die Er noch bei Ihnen sein wird und dass Er danach zum Vater gehen wird. Er erwähnt mit keinem Wort, dass sie Ihn verwerfen werden, obwohl auch das wahr ist. Er weiß, was die Menschen mit Ihm tun werden, aber Er schaut auf seinen Vater. Alles ist in dessen Hand. Er wird noch eine kurze Zeit bei ihnen sein, denn Er wird das Reich noch nicht aufrichten, sondern verworfen werden.

Wenn Er zum Vater gegangen ist, wird der Unglaube Ihn suchen, aber nicht finden. Was weiß die Welt vom Himmel und vom Vater? Der Herr sagt noch ausdrücklich, dass sie nicht dorthin kommen können. Er weiß, dass sie das nicht einmal wollen. Nichts ist so abscheulich für einen widerspenstigen und verhärteten Sünder, wie in das Licht zu kommen, in die Gegenwart Gottes.

Wenn der Herr hier sagt, „Wo ich bin, dahin könnt ihr nicht kommen“, ist das wieder ein kräftiger Beweis gegen die Irrlehre der Allversöhnung. Es ist unmöglich, dass der Unglaube dorthin kommen kann, wo der Herr Jesus ist. Der Herr spricht auch nicht davon, dass sie nur für eine kurze Zeit nicht dorthin kommen können, wo Er ist, als wäre das später doch möglich. Kein Ungläubiger kann jemals zu irgendeinem Zeitpunkt in der Ewigkeit dorthin kommen, wo der Sohn ist. Man kann nur zu Ihm kommen, wenn man eine neue Geburt erlebt hat, und diese neue Geburt kann man nur während des Lebens auf der Erde durch die Bekehrung erlangen. Es ist auch nur auf der Erde möglich, Vergebung der Sünden zu gekommen, nicht zu irgendeinem späteren Zeitpunkt im Totenreich (Mt 9:6).

Mit diesem Wort können die Juden nichts anfangen. Er hat darüber gesprochen, dass Er von Gott gekommen ist und dass Er dorthin zurückkehrt. Wie immer, so schaut auch hier der Unglaube nicht weiter als bis zum Horizont. Sie können seine Worte nur so verstehen, dass Er aus dem Land fortgehen wird, um zu den Juden außerhalb Israels in der Zerstreuung zu gehen. Sie können die Zerstreuten nicht finden, und so wird Er dann auch unauffindbar sein, wie sie meinen. Ihre eigene Vermutung befriedigt sie nicht. Sie haben keine Antwort auf die Frage, was seine Worte wohl bedeuten. Der Herr geht nicht weiter darauf ein, weil sie für seine Belehrung über den Vater nicht offen sind.

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