‏ Judges 1:6

Vergeltung

Dass Juda und Simeon nicht ganz auf dem Wege Gottes sind und nicht nach seinen Gedanken handeln, ist auch an der Weise zu sehen, wie sie Adoni-Besek behandeln. Sie tun etwas, das Gott ihnen nicht geboten hat. Josua hat etwas Derartiges auch nie mit den Königen Kanaans getan. Es ist eine Tat menschlicher Vergeltung. Nirgends im Alten Testament steht ein Auftrag Gottes an sein Volk, seine Feinde zu martern. In der Tat, sie dürfen kein Mitleid mit ihnen haben und müssen sie ohne Gnade töten. Doch eine grausame Behandlung wird nicht vorgeschrieben. Was das Volk hier tut, spricht nicht zu ihren Gunsten.

Was Adoni-Besek darüber sagt, hat hiermit nichts zu tun; das ist eine andere Sache. Adoni-Besek hatte so gehandelt, um dadurch seine Macht und seinen Ruhm zu vermehren. Gott gebraucht das Versagen von Juda und Simeon jedoch, um Adoni-Besek zu vergelten. Es spricht für ihn, dass er in der Behandlung, die ihm widerfährt, die gerechte Strafe Gottes sieht. Er erkennt, dass dieses Gericht ihn zu Recht trifft. Wie er getan hat, so wird ihm vergolten.

In seinem Fall bewahrheitet sich das Wort: „Was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Gal 6:7). In mehreren Geschichten der Bibel begegnen wir der Wahrheit dieses Wortes. Und wie oft sind wir selbst hiermit schon in Berührung gekommen? Dem Menschen begegnet das, was er tut.

Mit der Antwort, die Adoni-Besek auf die Strafe gibt, die er empfängt, können Menschen, die die Ausrottung der Einwohner Kanaans durch Israel kritisieren, zum Schweigen gebracht werden. Sie müssen nur Adoni-Besek einmal gut zuhören. Das Gericht über die Einwohner Kanaans war gerecht und wohlverdient.

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