‏ Judges 14:16

Wie das Rätsel aufgelöst wurde

Aus der Weise, wie die Philister zu Werke gehen, um hinter die Auflösung des Rätsels zu kommen, zeigt sich ihr unbarmherziger Charakter. Sie drohen der Frau Simsons mit Verbrennung, wenn sie ihm die Auflösung nicht abluchst und ihnen weitergibt. Die Frau lässt erkennen, dass sie, trotz einer Verbindung mit Simson, im Grunde eine Philisterin geblieben ist. Ihr Umgang mit ihm hat keinen Einfluss auf ihr Herz gehabt. Sie fühlt sich immer noch mit den Philistern eins und spricht in Ri 14:16 über die „Kinder meines Volkes“.

Sie erpresst ihn mit einer der stärksten Waffen, die eine Frau besitzt, nämlich mit ihren Gefühlen. Dagegen ist der starke Simson offensichtlich nicht gewachsen. Er wird zu einem armen, schwachen Simson, der kein Geheimnis für sich behalten kann. Dies wird später noch einmal geschehen, und dann wird es fatal für ihn. Von beiden Fällen können wir lernen, dass etwas, das wir als einen unerlaubten „Partner“ – im Sinn von unerlaubten Ideen, Verhaltensweisen, Verbindungen – in unserem Leben zulassen, der Verräter unseres Geheimnisses wird.

Verrat steht für das Paktieren mit dem Feind. Der Verrat besteht in der Anwendung darin, dass wir zwar als ein Gläubiger die Bedeutung des Rätsels wissen, dass wir aber wie die Feinde damit umgehen. Er bewirkt also keine echte Veränderung in unserem Leben.

Simson hat an dem ganzen Fest nicht viel Freude erlebt. Es ist nichts Festliches daran, wenn deine Frau versucht, dir mit Tränen ein Geheimnis zu entlocken, das du für dich behalten willst. Das ganze Verhältnis macht deutlich, dass beide für sich selbst leben. Dennoch ist die am meisten Düpierte in dieser Geschichte die Frau. Sie hat Simson nicht gesucht, er hat sie haben wollen. Durch sein Auftreten sorgt er dafür, dass auch für sie das Fest kein ungeteiltes Vergnügen ist.

So ist es in der Praxis heute immer noch. Bei einer Ehe zwischen einem Gläubigen und einem Ungläubigen ist der Ungläubige der Düpierte, das Opfer. Der Ungläubige denkt, jemanden zu heiraten, mit dem er/sie Vergnügen im Leben erleben kann. So jemand heiratet in seinen/ihren Gedanken nicht einen Christen, sondern eine Frau/einen Mann. Schon sehr bald zeigt sich, dass der Gläubige, wenn dieser dem Glauben noch einen gewissen Wert beimisst, doch nicht zu allerlei Gelegenheiten oder Freunden mitwill, wo der Ungläubige gern hingehen möchte. Natürlich ist darüber wohl in der Freundschafts- und Verlobungszeit gesprochen worden, doch die Realität kündigt sich doch erst an, wenn man etwas länger verheiratet ist.

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