‏ Luke 23:14

Pilatus anerkennt die Unschuld des Herrn

Pilatus versucht nun, die Anstifter dieses für ihn unglücklichen Falles auf diplomatischem Weg durch Beratung und Überredung zufriedenzustellen. Er will jedermanns Freund bleiben. Aus dieser Überlegung heraus ruft er die Führer dieses Volksauflaufs zusammen. Er wiederholt ihre Anklage. Sie hatten „diesen Menschen“ zu ihm gebracht mit der Beschuldigung, er mache das Volk abwendig. Er weist darauf hin, dass er seiner Pflicht genügt habe, indem er Ihn ‒ und dann auch noch in ihrem Beisein ‒ verhört hat. Es wird ihnen doch wohl klar sein, dass er, Pilatus, nicht der Parteilichkeit oder der Vorzugsbehandlung zu beschuldigen ist. Aber ehrlich ist ehrlich. Er muss zu dem Schluss kommen, dass ihre Beschuldigung unbegründet ist.

So gibt er ‒ nach Lk 23:4 ‒ ein zweites Zeugnis der Unschuld des Herrn. Er fügt unmittelbar ein drittes Zeugnis seiner Unschuld hinzu, um seiner Schlussfolgerung Nachdruck zu verleihen, und hofft, dass die Juden seine berechtigten Argumente einsehen werden.

Obwohl er also das „Unschuldig“ aussprechen und Christus freilassen muss, will Pilatus ihnen doch auch irgendwie entgegenkommen. Er macht den Vorschlag, Ihn zu züchtigen und dann freizulassen. Das zeigt, was für ein herzloser Mensch dieser Pilatus ist. Er will Freund des Kaisers bleiben und keinen Unschuldigen hinrichten. Er will auch

die Juden als Freunde behalten. Die wollen Blut sehen. Dafür will er sorgen, indem er Ihn züchtigt. Für ihn scheint ihre Blutgier dann doch gestillt zu sei.

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