‏ Mark 11:20-25

Die Lektion des verdorrten Feigenbaums

Wieder verlässt der Herr am Abend die Stadt, weil Er dort nicht übernachten will. Der nächste Tag ist der Dienstag. Als sie wieder nach Jerusalem unterwegs sind, kommen sie an dem Feigenbaum vorbei, den Er verflucht hat. Es fällt den Jüngern auf, dass der Baum völlig verdorrt ist. Petrus erinnert sich an das, was der Herr gesagt hat. Er weist Ihn auf den verdorrten Feigenbaum hin und zitiert, was Er zu dem Feigenbaum gesagt hat.

Für den Herrn ist selbstverständlich, was geschehen ist, doch die Jünger können davon lernen. Er weist sie auf den Glauben an Gott hin. Den müssen sie haben, darum geht es. Es geht nicht um den Glauben an sich, sondern um den Glauben an Gott, um das vollständige Vertrauen auf Ihn. Das große Geheimnis liegt darin, alle unsere Gedanken auf Ihn zu richten, die Dinge mit Ihm zu beurteilen und nur für Ihn und von Ihm aus zu handeln. Wer Glauben an Gott hat, an einen Gott, der in Übereinstimmung mit dem handelt, was man von Ihm erwarten kann, bekommt, was er glaubt. Es geht nicht um einen großen Glauben an Gott, sondern um Glauben an einen großen Gott.

Der Herr spricht von diesem Berg, einem bestimmten Berg. Es ist der Berg, der die Unerschütterlichkeit des gesamten jüdischen Systems vorstellt; daran würde sich in seiner Auflehnung gegen Gott und seiner Verwerfung Christi nie etwas ändern. Doch Gott hat diesen Berg ins Meer, ins Völkermeer, geworfen, und zwar als Antwort auf den Glauben der Seinen. Der Glaube sieht die Untreue des Volkes und vertraut, wie Elia es tat, auf das, was Gott gesagt hat, wenn das Volk abweicht. Elia betete darum, dass es nicht regnen möge (Jak 5:17; 1Kön 8:35). Der Glaube tut das, weil das die einzige Weise ist, wie Gott das Volk zur Umkehr bringen kann (Röm 11:11-15).

Es gibt auch die Anwendung, dass der Glaube an diesen Gott den größten Berg der Schwierigkeiten, dem ein schwacher Jünger in seinem Dienst für den Herrn begegnen könnte, verschwinden lassen kann. Allerdings muss dieser Glaube ohne Zweifel sein (Jak 1:5; 6). Es darf auch nicht die Wirkung eines starken Eigenwillens sein, sondern das Bewusstsein der Gegenwart Gottes und seine Eingreifens.

Der Glaube spricht mit einer Autorität, mit der Gott seine Macht verbindet. Der Glaube fordert nicht, sondern weiß sicher, dass etwas nach Gottes Willen ist. Aufgrund der Kenntnis des Willens Gottes spricht der Glaube das Wort mit Autorität, so dass es nicht verwundert, dass das geschieht, was mit Autorität im Glauben gesagt wurde.

Das „Darum“ (Mk 11:24) bezieht sich auf das, was der Herr soeben über den Glauben an Gott gesagt hat. Er bestätigt und verstärkt die Kraft des Glaubens. Er ermutigt sie dazu, im Glauben zu beten und zu bitten, damit sie das bekommen, um was sie bitten. Gott tut nichts lieber, als dieses Vertrauen zu beantworten, indem Er das Erbetene gibt. So ist Er.

Die Bemerkung des Herrn über das Vergeben (Mk 11:25) gehört noch zum Beten und Bitten im Glauben. Hier weist Er darauf hin, dass für die Erhörung des Gebets die richtige Gesinnung nötig ist. Wenn wir etwas von Gott erbitten, während im Herzen Groll gegen einen Bruder oder eine Schwester vorhanden ist, werden wir nichts bekommen. Gott kann nicht antworten, wenn wir etwas gegen jemanden haben und das nicht vergeben wollen. Beim Gebet ist eine Gesinnung der Vergebung sehr wichtig. Diese Gesinnung ist die Gesinnung Gottes, der uns auch vergibt, wenn wir etwas gegen Ihn getan haben. Zum Bitten im Glauben gehört, dass wir anderen gegenüber in dem Bewusstsein der Gnade handeln, die unser Vater uns erwiesen hat. Dann wird Erhörung stattfinden.

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