Mark 12:35-37

Frage über den Sohn Davids

Nun hat der Herr noch eine Frage. Diese Frage ist eine Antwort, denn „Jesus hob an [oder: antwortete]“. Das bedeutet, dass Er auf eine unausgesprochene Frage eingeht, die die haben, die Ihn umgeben. Wir kennen die Frage nicht, doch sie betrifft das Geheimnis seiner Person. Die Antwort auf diese Frage ist die Antwort auf viele Fragen, die Menschen über Ihn haben können. Die Frage des Herrn betrifft nicht Dinge des täglichen Lebens, wie das Bezahlen von Steuern (Mk 12:13-17), oder Dinge, die für den Verstand unwahrscheinlich sind (Mk 12:18-27), oder Haarspalterei über gegensätzliche Verpflichtungen (Mk 12:28-34), sondern gründet sich auf die Schriften. Mehr noch: Seine Frage betrifft das Geheimnis seiner Person, die einzige Verbindung zwischen dem Menschen und Gott.

Der Herr beginnt seine Frage mit dem, was die Schriftgelehrten sagen, nämlich dass der Christus Davids Sohn sei. Das sagen sie zu Recht. Das ist Er auch. Doch Er ist mehr. Das wird deutlich aus dem, was Er danach sagt, denn Er zitiert, was David in Psalm 110 sagt (Ps 110:1). Er fügt hinzu, dass David durch den Heiligen Geist sprach. Das hatte sich also David nicht selbst ausgedacht, denn es geht um die Stellung Christi im Himmel. Diese Stellung wird Christus von dem HERRN, Jahwe, bekommen, weil sein Volk Ihn verwirft. Das ist für die Schriftgelehrten ein großes Problem. Sie glauben an einen Messias auf der Erde. Doch ein Messias im Himmel? Daran haben sie noch nie gedacht. Nur der gläubige Überrest Israels kennt Ihn so. Diese Menschen kennen die Schriften und die Kraft Gottes, und sie glauben an die Auferstehung. Das ist die Antwort auf die Frage nach der Auferstehung.

Die Verbindung der Tatsachen, dass der Herr sowohl der Herr als auch der Sohn Davids ist, besteht darin, dass Er sowohl Gott als auch Mensch ist. Darüber hinaus hat Gott Ihn auf den Platz zu seiner Rechten erhoben (Apg 2:34). Das ist in dem Zitat aus Psalm 110 enthalten (Ps 110:1). Seine Frage schließt in sich, dass sie anerkennen müssen, dass Israel seinen Messias verworfen hat und dass Gott Ihn, nachdem Er verworfen ist, zu seiner Rechten im Himmel setzt. Das ist zugleich der Schlüssel zum Verständnis der gegenwärtigen Stellung Israels und lässt Raum für die Berufung der Gemeinde. Kurzum, es geht um das Handeln Gottes mit seinem Sohn nach dessen Verwerfung.

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