‏ Matthew 27:8

Der Tod des Judas

Auch Judas hat diesen „Prozess“ mitverfolgt. Als er nun sieht, dass der Herr verurteilt wird, will er sich aus dem Komplott zurückziehen. Während des Verhörs und der Misshandlung hat er nichts unternommen. Vielleicht hat er damit gerechnet, dass der Herr sich durch ein Wunder seiner Feinde entledigen würde. Aber Judas war völlig blind für die Person des Herrn und für das Werk, das Er vollbringen wollte. Das Geld beherrschte ihn völlig. Alle seine Überlegungen konnten deshalb nichts Sinnvolles hervorbringen. Auch sein Bekenntnis ist keine Reue über seine böse Tat, sondern nur über den Verlauf der Ereignisse, den er so nicht erwartet hatte.

Er weiß ja, dass der Herr unschuldig ist. Sein von Satan irregeführtes Gewissen lässt ihn nicht umhinkommen, die Unschuld des Herrn zu bezeugen. Die Verhärtung der Hohenpriester und Ältesten ist aber womöglich noch schlimmer als die des Judas. Judas erkennt, dass er unschuldiges Blut überliefert hat, die Volksführer aber sind gewissenlos, völlig gefühllose Menschen. Sie wollen den Herrn loswerden, welches Opfer an Geld oder Menschen es sie auch kosten mag.

Nach dieser Offenbarung der Gefühllosigkeit der Führer versinkt Judas in völliger Verzweiflung. Was er durch seinen Verrat gewonnen zu haben schien, wirft er nun als für ihn wertlos in den Tempel zurück. Danach verliert er, vom Teufel vollkommen verführt und überwältigt, auch sich selbst, geht weg und hängt sich auf. Das gibt aber seinem bohrenden Gewissen keine Erlösung. In Ewigkeit wird es ihn quälen in den Schmerzen der Hölle (Joh 17:2; Mt 18:8; 9).

So haben die Hohenpriester das Silber wieder in ihre Hände zurück bekommen. Bei dieser Gelegenheit wird auch ihre Heuchelei vollends offenbar: Das Geld, das sie selbst für den Verrat ausgegeben haben, bezeichnen sie nun als Blutgeld. Das zeigt auch, wie blind sie sind. Sie selbst sind doch der Grund dafür, dass dies Blutgeld ist! So verurteilen sie sich selbst. Und nun beratschlagen sie miteinander, was sie mit diesem Geld anfangen sollen. Ihr Ziel ist, sich des Sohnes Gottes zu entledigen, selbst aber dabei saubere Hände zu behalten. Wie immer aber steht Gott über allem und benutzt das Ergebnis ihrer Beratungen als Zeugnis gegen sie. Durch den Kauf des Ackers stiften sie ein bleibendes Mahnmal ihrer eigenen Sünde und des durch sie vergossenen Blutes. Durch den Mord an dem Sohn Gottes ist die Welt zu einem Blutacker geworden.

Der Plan, für die Silberstücke den Acker des Töpfers zu kaufen, ist auch wiederum von Gott in seinem Wort vorhergesagt worden. Das Zitat stammt aus Sacharja 11 (Sach 11:12; 13). Dass im Text „Jeremia“ steht, könnte eine spätere Einfügung sein; möglicherweise hat ursprünglich nur „der Prophet“ dort gestanden.

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