Numbers 8
Der goldene Leuchter
Die Beschreibung des Leuchters hat sich nicht hierher verirrt. Der Autor der Bibel, der Heilige Geist, hat die Beschreibung hier mit einer bestimmten Absicht gegeben. Sie schließt direkt an die letzten Verse des vorigen Kapitels an. Dort sehen wir, dass Mose in das Zelt der Zusammenkunft geht, um mit dem HERRN zu sprechen. Mose redet die Worte Gottes zum Volk.Für den Wandel durch die Wüste ist Gottes Wort wichtig, und dass wir auf den verherrlichten Herrn im Himmel sehen. Den können wir aber nur in dem Licht sehen, das der Heilige Geist gibt. Das Vorbild für unseren Wandel durch die Wüste ist Christus in der Herrlichkeit (Joh 17:19). Im Heiligtum sehen wir Aaron beschäftigt als ein Bild von dem Herrn Jesus als Hoherpriester, der weiß, was wir auf unserer Reise durch die Wüste bedürfen. Wenn unser Auge auf Ihn im Heiligtum gerichtet ist, wissen unsere Füße, wohin sie in dieser Welt gehen müssen.Die Lampen an dem Leuchter sollten so aufgestellt werden, dass das Licht auf den Leuchter selbst fallen konnte. Das Licht des Heiligen Geistes fällt immer auf den Herrn Jesus (Joh 16:14). Jeder, der Licht verbreitet, soll dieses von und auf den Herrn Jesus, nicht auf sich selbst, strahlen lassen (vgl. Mt 5:16). Der Herr Jesus ist der Leuchter, der die sieben Lampen trägt. Die Gläubigen sind die Lampen, durch welche der Heilige Geist leuchtet. Die Gläubigen sollen nicht sich selbst, sondern den Herrn Jesus darstellen, wenn sie im Heiligtum vor dem Angesicht Gottes stehen, wenn sie miteinander über himmlische Dinge sprechen, über das, was jeder bei seinem Untersuchen in den Schriften gefunden hat. Der Leuchter trägt die Lampen. Die Gläubigen werden von dem Herrn gestützt.Durch die Hohenpriesterschaft des Herrn Jesus wird das Licht brennend erhalten. Es geht um die Verbindung mit Christus im Heiligtum, in der Gegenwart Gottes, wovon alles abhängt. Das wird nur durch geistliche Gläubige sichtbar.Die Weihe der Leviten
Nachdem wir den Herrn Jesus im Heiligtum als Muster für unseren Wandel betrachtet haben, gibt uns das die Fähigkeit, Ihm zu dienen. Die Weihe der Leviten, als Diener, geschieht gemäß der Reinheit des Heiligtums, denn das ist der Bereich ihres Dienstes. Sie bilden ein Opfer des Volkes für den HERRN, und Er schenkt sie den Priestern. Sie können für Gott in ihrem Dienst nur angenehm sein in dem Wert des Opfers, das Christus Gott darbrachte, und durch das göttliche Gericht über die Sünde.Bei der Weihe der Leviten sehen wir eine besondere Beteiligung des Volkes, mehr als bei der Weihe der Priester. Priesterdienst ist nicht in erster Linie auf die Mitgläubigen gerichtet, sondern auf Gott. Levitendienst ist aufeinander gerichtet. Levitendienst gilt der Gemeinde. Durch eine besondere Zeremonie werden die Leviten von dem Volk abgesondert. Was mit ihnen geschieht, ist kein Bild von der Bekehrung des Sünders, sondern von dem Zubereiten, um Gott auf eine Ihm wohlgefällige Weise zu dienen. Wir sehen hier, wie zuerst die Personen bereit gemacht werden, um danach zu einem Dienst zu gelangen, der Gott angenehm ist. Wir sollen uns zuerst selbst dem Herrn übergeben, danach erst unseren Dienst (2Kor 8:5).Die erste Handlung ist das Besprengtwerden mit Entsündigungswasser. Die Reinigung bestand nicht im Waschen, sondern im Besprengen. Sprengen ist ein Übertragen des Wertes auf den Gegenstand, der besprengt wird, damit es unter seine Kraft kommt. Wir sehen das bei dem Besprengen mit Blut. Hier geschieht es mit Wasser. Das Entsündigungswasser wird hier nicht benutzt für den Fall, dass die Leviten gesündigt hätten. Davon ist hier nicht die Rede. Aber es ist doch ein besonderes Bewusstsein von dem Werk des Herrn Jesus nötig, durch das die Sünden weggetan sind. Das Fleisch darf keinen Platz haben, also nichts, was mit der Sünde zu tun hat.Die zweite Handlung ist das Abscheren des ganzen Haares an ihrem Körper (vgl. 3Mo 14:8). Das Haar spricht von dem, was aus dem natürlichen Menschen hervorkommt. Das soll weggeschoren werden. Das Schermesser stellt das Gericht vor, das über das Fleisch ausgeübt wird. Hochmut ist z. B. solch ein Haarwuchs, der weggeschoren, also gerichtet werden soll.Danach sollten sie ihre Kleider waschen. Kleider sprechen von dem, was der Mensch öffentlich tut, wie er sich benimmt, die Gewohnheiten, die er hat. Alles, was öffentlich getan wird, soll unter die Kraft des Wortes gebracht werden. Nach ihrer Reinigung können die Opfer gebracht werden, in diesem Fall zwei junge Stiere. Der erste ist zum Brandopfer bestimmt, zusammen mit dem dazugehörenden Speisopfer, der andere dient zum Sündopfer. Sowohl das Brandopfer als auch das Sündopfer sind groß. Beide Opfer stellen das Maß der Einsicht in das Werk des Herrn Jesus vor, aufgrund dessen sie ihren Dienst erfüllen können. Die Erfüllung des Dienstes geschieht auf dem Niveau der Einsicht, die der Diener hat – sowohl hinsichtlich des Brandopfers (was das Werk des Herrn Jesus für Gott bedeutete, die Ehre, die Er dadurch Gott gegeben hat) als auch hinsichtlich des Sündopfers (was das Werk des Herrn Jesus im Hinblick auf das Problem der Sünde bedeutete).Das Auflegen der Hände durch die Isareliten zeigt ihr Einsmachen mit dem Dienst der Leviten. Alle Israeliten waren darin einbezogen, denn die Leviten waren anstelle der Erstgeborenen der Israeliten zu betrachten (4Mo 8:16-18). Es ist auch wichtig, dass der Bereich ihres Dienstes das Volk Gottes ist. Es ist wichtig, dass sich die Gemeinde eins machen kann mit dem Dienst der Diener. Gott bezieht das ganze Volk hier mit ein. Die Leviten wurden als ein Webopfer vor dem Angesicht Gottes gewoben. Gott wünscht, dass sein Volk seine Diener vor sein Angesicht bringt; Gottes Volk soll nicht über ihre Schwachheiten sprechen, sondern darüber, wie diese Diener sie an den Herrn Jesus erinnern, das wahre Webopfer. Auch die Priester sollten die Leviten weben. Der Dienst eines jeden Dieners ist mit dem täglichen Leben des Volkes Gottes und mit dem Priesterdienst verbunden.Anstelle der Erstgeborenen
Nachdem die Israeliten durch Auflegen ihrer Hände sich mit den Leviten eins gemacht hatten, sind die Leviten dem HERRN zu eigen gegeben. Die Leviten sollten das tun, was das ganze Volk hätte tun sollen. Die Leviten stellen das ganze Volk in ihrem Dienst dar, und ihr Dienst gehört dem ganzen Volk. Auf diese Weise sind sie das Eigentum des HERRN anstelle der Erstgeborenen geworden. Die Tatsache wird wieder in Erinnerung gerufen, um nachdrücklich zu zeigen, dass sie Gottes Eigentum aufgrund der Erlösung sind, die Er zustande gebracht hat.Geschenkt an Aaron und seine Söhne
In 4Mo 8:11 hatte Aaron die Leviten dem HERRN angeboten. Nun empfängt er sie vom HERRN zurück. Gott bleibt niemandes Schuldner. Wir können Ihm nie etwas geben, was Er nicht vielfältig zurückgibt. Was gegeben wird, ist immer weniger wertvoll als die Person, der es gegeben wird. Die Leviten stehen nicht höher als die Priester, sondern sind ihre Diener, stehen also unter ihnen (Lk 22:27).Die Weihe der Leviten
Die göttlichen Instruktionen werden bis ins Einzelne ausgeführt. Erst als alles das getan ist, was vorgeschrieben war, dürfen die Leviten ihren Dienst beginnen. Für unseren Dienst ist es auch von größter Wichtigkeit, dass wir genau das tun, was uns durch den Herrn gesagt wird. Es ist wichtig, uns reinigen zu lassen und von Ihm anweisen zu lassen, um das, was Er will, zu tun.Dienstzeit der Leviten
Es gibt ein Anfangs- und ein Endalter. Das muss geistlich angewendet werden. Sie durften erst mit dreißig Jahren (4Mo 4:3; 23; 30; 35; 39; 43; 47) beginnen zu dienen, aber bereits von fünfundzwanzig Jahren an mitarbeiten. Das zeigt eine vorbereitende Zeitspanne, die erforderlich ist, um geübt zu werden (vgl. Heb 5:14; 1Tim 3:13). Ein übereiltes Beginnen mit dem Dienst für den Herrn ist nicht gut. Ein schönes Vorbild haben wir im Dienst des Paulus. Unmittelbar nach seiner Bekehrung „predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist“ (Apg 9:20). Danach verweilt er einige Zeit in Arabien (Gal 1:17). Später sucht Barnabas ihn auf und bringt ihn nach Antiochien. In der Gemeinde übt er seinen Dienst als Lehrer aus (Apg 11:25; 26). Dort wird er, zusammen mit Barnabas, durch den Heiligen Geist für ein spezielles Werk abgesondert. In der Gemeinde wird gefastet und gebetet, ihnen werden die Hände aufgelegt und dann dürfen sie ziehen (Apg 13:1-3). Es kommt auch eine Zeit, wo der Dienst in seiner ganzen Schwere nicht mehr getan werden soll. Diener dürfen nicht glauben, dass sie unersetzlich sind. Das Werk ist das Werk des Herrn. Er unterhält es. Aber wenn auch ein Ende ihres aktiven Dienstes kommt, werden sie doch nicht zur Seite gestellt. Es bleibt eine unterstützende Aufgabe. Es ist wichtig, Jüngeren zu Beginn ihres Dienstes Hinweise zu geben, ihnen das nötige „Handwerkszeug“ anzureichen, damit sie ihren Dienst erfüllen können (2Tim 2:2). Sie können die Fackel des Glaubens weitergeben. So können Brüder, die nach vielem Reisen durch ihr Alter ans Haus gebunden sind, anderen mit Rat beistehen. Andere, welche die Zusammenkünfte nicht mehr besuchen können, können auf andere Weise eine Hilfe sein. Ihr Gebet und ihre Fürbitte sind eine unschätzbare Hilfe.
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