‏ Proverbs 21:29

Der Heuchler kommt um

Für Gott ist „das Opfer“ oder die Anbetung „der Gottlosen“ ein Gräuel, weil sie ohne Bekenntnis ihrer Sünden zu Gott kommen und deshalb ohne Gerechtigkeit vor Gott stehen (Spr 21:27; Jer 6:20; Amos 5:21-24). Das Opfer oder die Anbetung solch eines Menschen, ist für Gott nicht nur unannehmbar, sondern ein Gräuel, etwas Abscheuliches. Gott verlangt von einem Anbeter zuerst eine wahre Bekehrung und die Absicht, rechtschaffen zu leben. „Die Opfer Gottes sind ein zerbrochener Geist; ein zerbrochenes und zerschlagenes Herz wirst du, Gott, nicht verachten“ (Ps 51:19).

Heuchlerische Anbetung ist schlimm genug; Anbetung „in böser Absicht“ ist völlig verwerflich. Gott will keine Anbetung ohne Reue und Er verabscheut sie völlig bei jemandem, der meint, Gott mit seinem Opfer bestechen zu können, damit Gott ihm seine Wünsche erfüllt. Ich bringe Gott ein Opfer – zum Beispiel gebe ich der Kirche Geld oder besuche ab und zu einen Kranken –, dann muss Er mir geben, was ich will oder jedenfalls dafür sorgen, dass mir nichts passiert. Schändliche Absichten sind für Gott ein großer Gräuel.

Der Heuchler von Spr 21:27 wird Gott gegenübergestellt. Der Heuchler in Spr 21:28 steht Menschen gegenüber. „Ein Lügenzeuge“ ist jemand, der wissentlich eine falsche Aussage über jemanden macht. Er wird umkommen. Gott wird ihn richten. Wenn sich für die Menschen herausstellt, dass er ein falsches Zeugnis abgelegt hat, wird er von einem Richter auf der Erde gerichtet werden.

Angesichts des falschen Zeugen lautet die zweite Verszeile: „Ein Mann aber, der hört.“ Eine solche Person ist ein wahrer, zuverlässiger Zeuge. Der Mann, der immer zuerst zuhört, was über einen Fall gesagt wird, bei dem er aussagen muss, und der nichts sagt, außer dem, was er gehört oder gesehen hat, ist stets ein brauchbarer Zeuge. Er ist vertrauenswürdig, er kann jedes Mal bei anstehenden Fällen aussagen. Weil er die Wahrheit weiß und begreift, braucht er nie zu schweigen. Niemand wird ihm widersprechen oder ihn wiederlegen können.

Stephanus war solch ein Zeuge. Er hat auf die Stimme Gottes durch sein Wort gehört. Der Weisheit und dem Geist, mit denen er sprach, konnte niemand widerstehen (Apg 6:10). Er spricht auch noch, nachdem er gestorben ist (vgl. Heb 11:4). Der Herr Jesus ist vor allem der treue und wahrhaftige Zeuge. Er hat immer auf Gott gehört und darf daher immer sprechen. Er ist die Wahrheit und spricht die Wahrheit.

„Ein gottloser Mann“ erweckt den Eindruck, ein überzeugter Mann zu sein (Spr 21:29). Sein Gesicht ist trotzig. Er schämt sich niemals für Fehlverhalten und kennt keine Beschämung (Jer 6:15; Jer 8:12). Das trotzige Herz spiegelt ein verhärtetes, unbußfertiges Herz wider (Jes 48:4; Jer 5:3; Hes 3:7). Mit gerecktem Kopf erzählt er die gröbsten Lügen und verübt die grausamsten Taten. Die zweite Verszeile zeigt, dass ein gottloser Mann nicht auf seinen Weg achtet. Man kann sich nicht auf ihn verlassen, wie mächtig er auch sein mag. Er wird in grenzenloses Elend versinken, wenn er von Gott gerichtet wird.

„Aber der Aufrichtige, er achtet auf seinen Weg“, weil er zu Gott aufblickt und Ihn um Führung bittet. Er weiß, dass er abhängig und schwach ist. Dadurch ist er stark, denn Gott gibt ihm Kraft. Gottes Wohlgefallen ruht auf ihm. Der Herr Jesus ist auch hier das vollkommene Vorbild. Paulus ist in seiner Nachfolge ebenfalls ein Vorbild. Er war aufrichtig (2Kor 1:17) und erkannte an, dass er von der Gnade abhängig war: „Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark“ (2Kor 12:10).

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