‏ Revelation of John 4:5

Der Thron

Off 4:1. Es ist wichtig zu beachten, dass mit diesem Kapitel ein neuer Abschnitt des Buches der Offenbarung beginnt (Off 1:19). Dieser neue Abschnitt (es ist zugleich der letzte und längste dieses Buches) beginnt mit „Nach diesem“, das ist nach den Ereignissen, die in den beiden vorhergehenden Kapiteln behandelt wurden. Du hast dort die Entwicklung der Christenheit auf der Erde gesehen, und die wahren Gläubigen in dieser Christenheit sind angesprochen. Ab Kapitel 4 sind alle wahren Gläubigen in den Himmel entrückt. Das geschieht beim Kommen des Herrn Jesus für die Gemeinde (1Thes 4:15-18).

Nun ist der Weg frei, dass Gott sein Werk mit der Erde tun kann (vgl. 2Thes 2:6). Er steht im Begriff, die Welt zu richten und von allem zu reinigen, was Ihm widersteht. Nach diesen Gerichten wird der Herr Jesus auf die Erde kommen, um dort 1000 Jahre lang zu regieren. Er wird dann alle Verheißungen erfüllen, die alle Propheten gemacht haben. Kein einziges von Gott gesprochenes Wort wird unerfüllt bleiben.

Christus zeigt Johannes das ganze Werk, das Gott nach der Entrückung der Versammlung tun wird. Johannes sieht im Himmel eine geöffnete Tür. Von dort aus spricht die erste Stimme mit ihm, die er wie die einer Posaune gehört hatte (Off 1:10). Es ist also der Herr Jesus, der spricht. Die Stimme befiehlt ihm, in den Himmel heraufzukommen, damit er von dort aus alles sieht, was auf der Erde geschehen wird. Und du darfst Johannes über die Schulter schauen und dir das mit ansehen!

Off 4:2. Sofort nach dem Befehl, heraufzukommen, ist Johannes im Geist. Er braucht nicht in eigener Kraft zu kommen, das wäre auch nicht möglich. Dazu bekommt er die Kraft vom Heiligen Geist. Auch du kannst nicht durch eigene Anstrengung Einblick in die Zukunft des Herrn Jesus bekommen. Die muss der Heilige Geist dir zeigen (Joh 16:13). Dazu musst du Ihm Raum geben, und es dürfen keine Hindernisse da sein durch nicht bekannte Sünden oder durch einen fleischlichen Wandel.

Das Erste, was Johannes im Himmel sieht, ist ein Thron, auf dem jemand sitzt. Du stehst also im Thronsaal, wo regiert und Recht gesprochen wird. Alles weitere Geschehen in diesem Buch geht von hier aus. Das Wort „Thron“ kommt in diesem Buch wenigstens 42-mal vor, wenn es um den Thron Gottes geht, und noch 5-mal in anderen Bedeutungen, während es im ganzen weiteren Neuen Testament nur 15-mal vorkommt.

Der Thron steht. Das weist auf die Stabilität und Unerschütterlichkeit der göttlichen Autorität hin, im Gegensatz zu allen irdischen unbeständigen und wechselnden Thronen. Einmal werden alle irdischen Throne auch sichtbar unterworfen werden. Dass die tatsächliche Regierung sich im Himmel befindet, kann alle ermutigen, die als Gläubige unter gottlosen Machthabern leiden.

Auf dem Thron sitzt jemand. Es scheint so, dass Johannes Ihn nicht gut erkennen kann. Aus der Beschreibung, die er gibt, erkennt man großen Glanz. Die Person, die darauf sitzt, ist prachtvoll, voller Herrlichkeit und Glanz. Es ist niemand anders als der verherrlichte Sohn des Menschen, dem der Vater das ganze Gericht übergeben hat (Joh 5:22; 27).

Off 4:3. Johannes gebraucht Bilder aus der Natur, um die Pracht dessen, den er auf dem Thron sieht, zu beschreiben. Er nennt zuerst zwei Edelsteine. Edelsteine widerspiegeln in zahlreichen farbigen Strahlen das Licht der Sonne. Sie sind dazu da, die Herrlichkeit Gottes im neuen Jerusalem zu beschreiben (Off 21:19). Auf dem Brustschild des Hohenpriesters befinden sich zwölf Edelsteine (2Mo 28:17-20); dort wird der Sardis als Erster genannt und der Jaspis als Letzter.

Der Regenbogen ist das Symbol für den treuen Bund Gottes mit der Erde. Er erinnert daran, dass die Erde in der Sintflut vertilgt wurde, und an den Segen danach (1Mo 9:8-17). Auch weist dieses Symbol darauf hin, dass Gottes Gerichte begrenzt sind und dass Er inmitten seines Zornes an Erbarmen denkt (1Mo 8:1; Hab 3:2). Der Regenbogen rings um den Thron, also ein geschlossener Kreis, verkündet, dass seine Güte nicht endet, sondern bis in Ewigkeit bleibt.

Ein Smaragd hat eine wunderschöne grüne Farbe, die charakteristisch für die Schöpfung ist. Es ist die Farbe des Regenbogens, wie die verherrlichten Heiligen ihn immer sehen werden. Während das Gericht über den rebellischen Menschen und das Böse angekündigt wird, bleibt die Erinnerung an die Gnade Gottes und an seine Verheißungen im Blick auf seine Schöpfung ihnen lebendig vor Augen stehen.

Off 4:4. Der Herr Jesus regiert nicht allein. Es befinden sich noch vierundzwanzig Throne rings um seinen Thron; darauf sitzen vierundzwanzig Älteste. Die Zahl vierundzwanzig setzt sich aus 2 mal 12 zusammen. In diesen vierundzwanzig Ältesten werden symbolisch die Gläubigen des Alten Testaments und die des Neuen Testaments vorgestellt. Du kannst das verstehen, wenn du daran denkst, dass das Volk Gottes im Alten Testament aus den zwölf Söhnen Jakobs hervorkam und dass das Volk Gottes im Neuen Testament auf der Grundlage der zwölf Apostel des Herrn Jesus aufgebaut ist (Eph 2:20).

Die weißen Kleider weisen auf die Reinheit und den priesterlichen Charakter der Ältesten hin. Als Könige und Mitregenten des Herrn Jesus sitzen sie auf Thronen. Sie tragen goldene Kronen. Das sind keine königlichen Diademe, sondern Siegeskränze. Ihr Wert liegt nicht im Material, sondern in der öffentlichen Ehrung. Du kannst das als persönliche Ermutigung betrachten. Wenn du auf der Erde treu bist in der Nachfolge eines verworfenen Herrn, wirst du bald mit Ihm regieren können.

Off 4:5. Was von dem Thron ausgeht, kündigt die kommenden Gerichte an. Es erinnert daran, wie Gott auf dem Sinai erschien (2Mo 19:16; 2Mo 20:18). Der Thron ist hier nicht der Gnadenthron, der er heute für dich ist (Heb 4:16). Auch im Friedensreich ist der Thron ein Thron, von dem Segen in Form eines Wasserstromes ausgeht (Hes 47:1-12). Doch bevor es so weit ist, müssen erst Gerichte von dem Thron ausgehen, so dass der Segen sich breite Bahn brechen kann.

Mit dem Thron Gottes ist der Geist Gottes verbunden. Der Geist wird hier auf siebenfache Weise in sieben feurigen Fackeln vorgestellt. Die Zahl sieben weist auf Vollkommenheit hin, und Feuer symbolisiert Gericht. Die Gerichte Gottes sind für jede Situation anders, aber immer vollkommen. Sie werden unter dem vollkommenen Wirken des Geistes Gottes ohne einen möglichen Irrtum ausgeführt. Es ist gut, daran zu denken, dass der Gott, den du Vater nennen darfst, zugleich ein verzehrendes Feuer ist, wenn es um Dinge in deinem Leben geht, die nicht mit Ihm in Übereinstimmung sind (Heb 12:29; vgl. 1Pet 1:17).

Off 4:6. Es ist bemerkenswert, wie alles in diesem Kapitel mit dem Thron in Verbindung steht. Du hast von „auf dem Thron“ gelesen (saß einer), von „rings um den Thron“ (die Ältesten), von dem, was „aus dem Thron hervorging“ (Blitze usw.), und von dem, was „vor dem Thron“ war (die sieben Geister Gottes). Jetzt siehst du noch etwas „vor dem Thron“ und sogar noch etwas „inmitten des Thrones“. Zuerst das, was noch vor dem Thron ist, „wie ein gläsernes Meer, gleich Kristall“. Das erinnert an das große Waschbecken im Tempel Salomos, das „Meer“ genannt wurde (1Kön 7:23). Das Waschbecken war mit Wasser gefüllt, in dem der Priester sich Hände und Füße waschen musste, bevor er ins Heiligtum hineinging. Hier ist das Wasser Kristall. Im Himmel ist Reinigung nicht mehr nötig. Dass das Meer vor dem Thron steht, bedeutet, dass die Reinheit im Himmel vollkommen in Harmonie mit dem heiligen Charakter des Thrones ist.

Um einigermaßen zu verstehen, was die vier lebendigen Wesen inmitten des Thrones darstellen, musst du einige Verse aus dem Propheten Hesekiel dazu lesen (Hes 1:5; 10; 18; Hes 10:12; 14). Wenn du das, was Johannes davon sieht, mit dem vergleichst, was Hesekiel davon sieht, dann verstehst du, dass die lebendigen Wesen mit den Gerichten Gottes auf der Erde zu tun haben, die durch vier Dinge gekennzeichnet sind. Allein schon ihre Stellung in Verbindung mit dem Thron macht klar, dass sie mit den Gerichten zu tun haben. Sie befinden sich mitten im Thron, gleichsam mit dem Thron identifiziert.

Dass es vier sind, betont die Allgemeinheit des Gerichtes. Die Zahl vier ist kennzeichnend für die Erde. Du findest das in Ausdrücken wie: vier Windrichtungen, vier Ecken der Erde, vier Jahreszeiten. Die vier lebendigen Wesen sind in Bezug auf die Erde nicht nur allumfassend in ihrem Gericht, sondern sie üben es auch aus mit vollkommener Einsicht in die Zukunft („voller Augen vorn“) und in die Vergangenheit („hinten“). Diese Einsicht ist Gott eigen, und dadurch handelt Er mit vollkommener Kenntnis aller Umstände, aller Ursachen und aller Folgen.

Off 4:7. Die Kennzeichen seiner Gerichte werden mit vieren seiner Geschöpfe verglichen. An erster Stelle ist das der Löwe, der König unter den Tieren, der vor nichts zurückweicht (Spr 30:30) und dem sich niemand widersetzen kann. In dem Löwen siehst du die Kraft und Majestät der Regierung Gottes und seiner Gerichte. Seine Gerichte gehen auch beständig weiter, so wie ein Kalb, das pflügt, ständig weitergeht. Seine Gerichte werden mit Weisheit und Einsicht ausgeführt, Eigenschaften, mit denen Er den Menschen als Geschöpf ausgestattet hat, über die Tiere hinaus. Schließlich siehst du in dem fliegenden Adler die Schnelligkeit, mit der die Gerichte aus dem Himmel die Erde treffen werden (vgl. 5Mo 28:49).

Lies noch einmal Offenbarung 4,1‒7.

Frage oder Aufgabe: Nenne die Dinge, die in diesem Abschnitt in Verbindung mit dem Thron stehen.

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