‏ Romans 15:23-28

Wie Paulus seine Pläne machte

Röm 15:22-24. Paulus lässt die Gläubigen in Rom noch einmal wissen, wie gern er zu ihnen kommen möchte.

Schon gleich am Anfang dieses Briefes, in Kapitel 1 (Röm 1:11), hatte er das geschrieben. Doch jetzt teilt er ihnen mit, dass er zu ihnen kommen möchte, wenn er nach Spanien reisen wird. Auf dem Weg dorthin würde er auch zu ihnen kommen. Er erwartete, dass sie ihm dann das geben würden, was er für seine Weiterreise nötig hätte. So rechnete er mit ihrer Liebe. Er würde erst weiterreisen, wenn er sich an ihnen erquickt hätte. Ja, du kannst dich an deinen Geschwistern erquicken. Bestimmt hast du diese Erfahrung schon gemacht. Das sind Menschen, denen du etwas bedeutest, die Interesse an dir haben.

Als du den Herrn Jesus noch nicht kanntest, gab es viele Menschen, die so taten, als ob du ihnen etwas bedeutetest. Doch das war häufig nur Schein. Du bedeutetest ihnen nur dann etwas, wenn sie von dir profitieren konnten. Seit du den Herrn Jesus kennen gelernt hast, bist du in eine andere Gemeinschaft von Menschen aufgenommen worden. Diese Menschen haben ebenfalls den Herrn Jesus lieb gewonnen, deshalb lieben sie auch einander. Jeden, der hinzukommt, schließen sie in ihre Liebe mit ein. Sicher wirst du auch einmal von deinen Mitgläubigen enttäuscht werden. In sich selbst sind sie schwache, fehlerhafte Menschen. Doch wenn Paulus, der große Apostel, der durchaus wusste, dass es in Rom nicht nur makellose Gläubige gab, sich an ihnen erquicken konnte, können auch wir uns sicher aneinander erquicken.

Röm 15:25-26. Bevor Paulus nach Rom reisen konnte, musste er zuerst noch etwas anderes tun. Er hatte Geld bei sich. Es handelte sich um den Betrag aus einer Sammlung, die die Gläubigen in Mazedonien und Achaja durchgeführt hatten. Dieses Geld war für arme Gläubige in Jerusalem bestimmt.

Röm 15:27. Diese Sammlung war keine mildtätige Aktion, die infolge einer Information über die Armut in Jerusalem durchgeführt wurde. Es war eine freiwillige Sammlung, von der zweimal gesagt wird, dass sie den Gläubigen „wohlgefallen“ hatte. Dennoch bestand auch eine gewisse Verpflichtung. Die Nationen waren nämlich der geistlichen Güter teilhaftig geworden, die in erster Linie für das irdische Volk Gottes bestimmt waren. Weil Israel den Herrn Jesus verworfen hatte, war das Evangelium auch zu den Nationen gekommen, so dass auch sie geistlich gesegnet werden konnten. Darum konnte jetzt von den Nationen erwartet werden, dass sie an der Not der Heiligen in Jerusalem teilnahmen und ihnen etwas zurückerstatteten. Es war eine Schuld, die sie auf diese Weise abtragen konnten.

Das kann auch auf uns angewendet werden. Wenn du durch einen Bruder oder eine Schwester geistlich gesegnet worden bist, darfst du ihm oder ihr mit materiellen Gaben dienen (Gal 6:6). Du kannst dafür in der Zusammenkunft etwas in den Kollektenbeutel stecken. Du kannst es auch persönlich überreichen. Paulus nahm diesen Dienst sehr wichtig. Zwar ging es ihm hauptsächlich um das geistliche Wohl der Gläubigen, doch dieser Auftrag für das leibliche Wohl der Gläubigen war ihm nicht weniger wichtig.

Röm 15:28. Nachdem dieser Auftrag ausgeführt sein würde, wollte er auf seiner Durchreise nach Spanien zu ihnen kommen. So war es jedenfalls seine Absicht. Er kam zwar später nach Rom, doch anders, als er es sich gedacht hatte. Nicht auf der Durchreise, sondern als Gefangener. So siehst du, dass auch bei diesem Mann Gottes die Dinge anders kommen konnten, als er es sich vorgestellt hatte. Das war für ihn keine Enttäuschung. Er wusste, dass Gott sein Leben führte. Auch in deinem Leben kann es anders gehen, als du denkst. Gott weiß, was auch für dich das Beste ist. Wenn du das beachtest, bleibst du vor Enttäuschungen bewahrt.

Röm 15:29. Paulus wusste etwas anderes, nämlich dass er, wenn er zu ihnen kommen würde, in der Fülle des Segens Christi kommen würde. Nun, dieser volle Segen ist gekommen. Gerade im Gefängnis in Rom hat er Briefe geschrieben, in denen er über die höchsten Segnungen der Versammlung schreibt. Diese Briefe haben wir in der Bibel. Du liest in den Briefen an die Gläubigen in Ephesus, Kolossä und Philippi von der „Fülle des Segens“. Diese Briefe gewähren dir einen Blick auf den vollen Segen Christi.

Röm 15:30-31. Vielleicht hat Paulus doch schon etwas von dem empfunden, was ihn erwartete. Er bittet die Gläubigen in Rom dringend um ihre Fürbitte. Diese Ermahnung ist ihm „durch unseren Herrn Jesus Christus und durch die Liebe des Geistes“ eingegeben worden. Das ist eine schöne Art und Weise der Ermahnung. Er kann dies so sagen, weil er weiß, dass sowohl der Herr Jesus als auch der Geist völlig hinter dieser Aufforderung stehen. Der Herr Jesus wird hier mit seinem vollen Namen genannt. Außerdem siehst du, dass der Geist eine Person ist, die liebt. Die Aufforderung des Paulus zur Fürbitte kommt also eigentlich von dem Herrn Jesus, während die Liebe des Geistes gleichsam die Kraft ist, ihr nachzukommen.

Paulus spricht von einem Kampf in den Gebeten. Kennst du diesen Kampf ein wenig? Echtes Beten ist Kämpfen. Dieses Kämpfen geschieht nicht mit Händen und Füßen. Es ist ein geistlicher Kampf. Wir müssen dafür kämpfen, dass der Dienst der Diener des Herrn nicht durch Widersacher behindert wird und dass das Werk des Herrn zum Segen der Gläubigen fortgesetzt werden kann.

Röm 15:32-33. So können wir daran mitwirken, dass die Diener mit Freude den Willen Gottes tun und den Gläubigen dienen. Dadurch werden sie auch selbst erquickt. Diener des Herrn sind keine gefühllosen Maschinen. Sie haben es nötig, durch andere Gläubige erquickt zu werden, um ihren Dienst mit Freuden tun zu können. Der Gott des Friedens ist bereit, dir inneren Frieden zu schenken und dir im Kampf zu helfen, den du auf allerlei Gebieten hast.

Lies nun noch einmal Römer 15,22–33.

Gibt es jemanden, dem du einmal etwas geben oder übermitteln möchtest? Tu es und denk dabei an Matthäus 6,1–4 (Mt 6:1-4).

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