‏ Romans 2:17-20

Die Juden und das Gesetz

Röm 2:17-20. Nun spricht Paulus zu den Juden, um ihnen deutlich zu machen, dass auch sie das Evangelium Gottes nötig haben. Zunächst zählt er einige Dinge auf, deren sie sich rühmten.

Sie rühmten sich, in Verbindung mit Gott zu stehen. Sie meinten von sich selbst, ein Leiter, ein Licht, ein Erzieher, ein Lehrer sein zu können, weil sie glaubten, durch das Gesetz den Willen Gottes zu kennen. Sie dachten von sich, für andere viel zu bedeuten, die ihrer Ansicht nach blind, in Finsternis, unverständig und unmündig waren. Sie fühlten sich überlegen und über andere erhaben.

Röm 2:21-23. Gott hatte ihnen tatsächlich im Gesetz seinen Willen mitgeteilt. Sie dachten jedoch nicht daran, dass sie zuallererst selbst darauf achten und Gott gehorchen mussten. Auch Christen können sich rühmen, die Bibel zu kennen. Sie halten anderen vor, wie sie sich zu verhalten haben. Doch sich selbst haben sie noch nie im Licht der Bibel gesehen. Sie wissen es nur für andere. Was sie bei anderen als Stehlen verurteilen, nennen sie, wenn es sie selbst betrifft, etwas nehmen, worauf sie ein Recht haben. Und wenn sie sagen, dass Ehebruch verkehrt sei, so denken sie nicht daran, dass der Herr Jesus gesagt hat, dass jeder, der eine Frau begehrlich ansieht, im Herzen bereits Ehebruch mit ihr begangen hat.

Sie wissen auch sehr gut, dass ein Götze etwas Abscheuliches ist, aber sie beachten nicht, dass der Raub von Dingen, die für den Dienst im Tempel Gottes gebraucht werden, eigentlich dasselbe ist. Denke z. B. einmal an Besitz, Zeit, Kraft, Verstand und dergleichen. All das sollte in den Dienst für Gott gestellt werden. Wer das jedoch für sich selbst gebraucht, der beraubt Gott. Wer sich also rühmt, den Willen Gottes zu kennen, ohne das in seinem eigenen Leben zu berücksichtigen, entehrt Gott.

Röm 2:24. Ist es nicht so, dass der Name Gottes gerade durch die Menschen gelästert wird, die sonntags brav in der Kirche oder einer anderen gottesdienstlichen Zusammenkunft sitzen und montags oder an den anderen Wochentagen darauf aus sind, sich selbst so viel wie möglich auf Kosten anderer zu bereichern?

Röm 2:25. Dann nennt Paulus noch einen wichtigen Punkt, und zwar die Beschneidung. Die Einsetzung der Beschneidung finden wir in 1. Mose 17 (1Mo 17:9-14). Die Beschneidung war im Alten Testament das äußere Zeichen dafür, dass jemand zum Volk Gottes, zu Israel, gehörte. Man konnte also erwarten, dass so jemand dem Willen Gottes Rechnung trug. Wenn aber jemand in seinem Leben den Willen Gottes nicht beachtete, nutzte ihm auch die Beschneidung nichts. Das äußere Zeichen der Beschneidung hatte nur dann Wert, wenn jemand mit dem Herzen danach verlangte, sich auch als ein Glied des Volkes Gottes zu verhalten, und das äußerte sich im Tun des Willens Gottes.

Röm 2:26-27. Es war sogar so, dass jemand, der nicht beschnitten war, also nicht zu Israel gehörte, aber doch die Ansprüche des Gesetzes berücksichtigte, von Gott als Glied seines Volkes anerkannt wurde. Solche, die es nur äußerlich waren, also nicht mit ihrem Herzen, wurden dadurch verurteilt.

Röm 2:28-29. Die Schlussfolgerung kommt dann in den letzten beiden Versen. Es geht um die Beschneidung des Herzens. Das zeigt uns die wirkliche Bedeutung der Beschneidung. In Kolosser 2 lesen wir, dass der Gläubige mit der Beschneidung des Christus beschnitten ist (Kol 2:11). Der Zusammenhang zeigt deutlich, dass es dort um den Tod Christi am Kreuz geht, wo Er unter dem Gericht Gottes über die Sünde starb. Wer das von Herzen glaubt, ist „am Herzen“ beschnitten; er ist ein echter Jude, das heißt: jemand, der Gott lobt. Nur äußerlich zum Volk Gottes zu gehören bringt Lob von Menschen ein. Menschen hängen sehr an religiösen Handlungen, denn diese kann man sehen, und dadurch wird der Mensch wichtig. Gott sieht das Herz an. Das Äußere hat nur dann Wert für Ihn, wenn es das, was im Herzen ist, widerspiegelt. Gott äußert sich lobend über die, in deren Innerem Er Wahrheit findet (Ps 51:6). Darum geht es Ihm.

Lies nun noch einmal Römer 2,17–29.

Prüfe dich selbst, ob du noch auf das Lob der Menschen Wert legst.

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