‏ 1 Kings 18:24-29

Elia bestimmt den Test

Und dann handelt Elia. Er ergreift die Initiative und erklärt die „Spielregeln“ für die Konfrontation zwischen Gott und Baal. Die Propheten des Baal dürfen zuerst aus den beiden Stieren wählen und auch ihr Opfer zuerst bringen. Sie bekommen auch die meiste Zeit, um zu ihrem Gott zu rufen. Elia gibt Ihnen in allem den Vorteil. Das kann er nur tun, weil er völlig auf Gott vertraut. Er kennt das Ergebnis nicht, aber wohl auch doch, weil er den Willen Gottes kennt. Das veranlasst ihn zu dem Glauben, dieses Zeugnis zu geben.

Baal ist der Gott des Wetters und damit auch des Regens. Er muss überredet werden, wieder Regen zu geben. Feuer vom Himmel auf das Opfer muss deutlich machen, wer Gott ist. Elia kennt die Geschichte vom Feuer auf das Opfer. Er kennt die Geschichte Abrahams, wo das Feuer vom Himmel kommt (1Mo 19:24). Er weiß auch von dem Feuer auf dem Altar und dem Feuer zum Gericht über Nadab und Abihu (3Mo 9:24; 3Mo 10:1; 2). Er kennt das Feuer des Segens, wenn das Feuer das unschuldige Opfer trifft und das Volk frei ausgehen kann. Elia hat das Feuer vom Himmel über die Feinde kommen lassen (2Kön 1:10-14), aber nicht über das Volk. Er liebt das Volk. Deshalb kommt das Feuer auch nicht auf das Volk, sondern trifft das Opfer, wie sich bald herausstellt.

Baal wird angerufen

Die Propheten Baals bereiten alles so vor, wie Elia es angeordnet hat. Dann geht das Spektakel los. Das muss beeindruckend gewesen sein. Achthundertfünfzig Propheten sind eine Menge. In einiger Entfernung steht der einsame Elia. Etwas weiter oben steht die Menge des Volkes, noch immer schweigend. Es spielt für sie keine Rolle, von wem der Regen kommt, von Baal oder von Gott.

Elia schweigt nicht. Als die Propheten bereits seit langem ohne Ergebnis daran arbeiten, ihren Gott zum Handeln zu bewegen, beginnt Elia, ihre dummen Versuche mit beißendem Spott lächerlich zu machen. Die Propheten Gottes haben die Götzen immer verspottet (Jes 44:12-20). Elia verspottet ihren Gott, indem er unterstellt, er sei in Gedanken versunken. Er ist ein Gott, der nicht zwei Dinge gleichzeitig tun kann. Es kann auch sein, dass er beiseite gegangen ist, das heißt, dass er auf der Toilette ist, um seine Notdurft zu verrichten, und dann kann er sie natürlich nicht hören. Das kann er auch nicht, wenn er auf Reisen ist, denn er ist ein sehr begrenzter Gott mit nur einem kleinen Gebiet als Wirkungskreis.

Demgegenüber ist der Gott Elias, unser Gott, der allmächtige Gott, der Gott des Universums, der Himmel und Erde erschaffen hat und alles erhält. Er ist auch der allgegenwärtige Gott, der überall gegenwärtig ist, und der allwissende Gott, der in alle Dinge involviert ist und dem nichts entgeht.

Nach ihren heidnischen Bräuchen ritzten sie sich selbst, um das Mitgefühl ihres Gottes zu wecken. Was für ein Gott, der mit solchen Aktionen zum Handeln gebracht werden muss! Aber alle Quälerei und Kasteiung der Propheten werden von Baal mit völligem Schweigen beantwortet. Natürlich bleibt Baal tot, denn es gibt nur einen lebendigen Gott. Was für eine Blamage für die Propheten Baals.

So geht es bis zum Zeitpunkt des Abendspeisopfers weiter. Das ganze Kapitel erscheint hier vor dem Hintergrund des Kreuzes. Es ist die neunte Stunde. Zu dieser Stunde starb Christus sozusagen als das wahre Speiseopfer und Brandopfer am Kreuz. Es ist die Tageszeit, in der Daniel eine Antwort auf sein Gebet erhält, ebenso wie Esra und wie Kornelius, der erste Bekehrte aus den Heiden (Dan 9:21; Esra 9:4; 5; Apg 10:3). Wenn die Götter schweigen und das Volk schweigt, antwortet der Gott Elias.

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