1 Timothy 2:8-14
Der Mittler und das Beten der Männer
1Tim 2:5. Durch das Wörtchen „Denn“ wird dieser Vers mit dem Vorhergehenden verbunden. Jetzt folgt, wie Menschen errettet werden können und was für eine Wahrheit sie kennenlernen müssen. Dass alle Menschen Sünder sind, ist offensichtlich. Dass es einen Gott gibt, ist auch klar. Diese Wahrheit ist nicht neu: Sie war das Glaubensbekenntnis der Israeliten im Alten Testament (5Mo 6:4; Jes 43:10; 11; Sach 14:9). Sie sollten Zeugen dieser Wahrheit in einer sie umgebenden Welt der Vielgötterei sein. Dieser Wahrheit begegnest du unverändert im Neuen Testament (Röm 3:29; 1Kor 8:4-6; Gal 3:20; Jak 2:19).Doch das Neue Testament zeigt etwas, was im Alten Testament nicht bekannt war. Das Neue liegt darin, dass der eine Gott sich in drei Personen zu erkennen gibt: Vater, Sohn und Heiliger Geist (Mt 28:19). Das geschah, als der Herr Jesus auf die Erde kam (Joh 1:14; Kol 1:19). Dieses Neue zeigt zugleich das Mittel, das Gott zur Errettung von Sündern gegeben hat. Der Herr Jesus ist nämlich der Mittler zwischen Gott und Menschen. Ein Mittler war nötig, weil Gott in seiner Heiligkeit den Menschen in seiner Sündhaftigkeit nicht in seiner Gegenwart dulden kann (vgl. Hiob 9:33).Drei wichtige Dinge werden über den Mittler gesagt: 1. Es gibt nur einen „Mittler“. Deshalb gibt es auch nur einen Weg zum Heil („den Weg“; Joh 14:6) und nur eine Person, durch die man errettet werden kann (Apg 4:12). Jeden anderen Weg zur Errettung muss man als Lug und Trug abweisen. Es ist die Torheit des Unglaubens, Maria oder bestimmten Heiligen den Platz eines Mittlers zu geben. 2. Der Mittler ist ein Mensch, „der Mensch Christus Jesus“. Um die Heiligkeit Gottes zu verstehen und ihr zu entsprechen, musste der Mittler Gott sein. Christus ist Gott (Röm 9:5). Um jedoch für Menschen das notwendige Sühnungswerk zu vollbringen, musste Er den Menschen gleichwerden (Heb 2:14). Nur als Mensch konnte Er Mittler sein, nicht als der ewige Sohn. 3. 1Tim 2:6. Der Mittler hat „sich selbst gegeben“ (Gal 1:4; Gal 2:20; Eph 5:2; 25; Tit 2:14). Mehr war nicht möglich, und weniger hätte nicht gereicht. Indem Er sich selbst gab, hat Er den nötigen Kaufpreis bezahlt. Niemand anders (Ps 49:8) als Er konnte den Kaufpreis bezahlen, da nur Er ohne Sünde war.Er hat den Kaufpreis „für alle“ bezahlt. Das Wörtchen „für“ bedeutet hier nicht „anstelle von“, sondern „zugunsten von“ oder „ausreichend für“ (2Kor 5:15). Der Kaufpreis ist so hoch, dass alle errettet werden können. Doch nur die, die Ihn im Glauben annehmen, werden errettet (Mt 20:28).Von diesem gewaltigen Ereignis ist „zu seiner Zeit“ Zeugnis abgelegt worden, d. h. genau zur rechten Zeit, nicht zu früh und nicht zu spät. Die Zeit für dieses Zeugnis brach an, als Christus zum Himmel auffuhr und der Heilige Geist auf die Erde herabkam. Dieses Zeugnis konnte erst verkündigt werden, nachdem Christus gestorben war und den Kaufpreis bezahlt hatte. Er starb zur rechten Zeit (Röm 5:6). Auch die Predigt ist zur rechten Zeit in die Welt hineingetragen worden, um das einzige Mittel bekanntzumachen, das sich als völlig geeignet erwiesen hatte, den Bedürfnissen des Menschen zu entsprechen. 1Tim 2:7. Um davon Zeugnis abzulegen, hatte Gott sich ein besonderes Werkzeug zubereitet und in den Dienst gesellt. Das war Paulus (Apg 26:16-18). Er war ein „Herold“ oder ein Prediger, also jemand, der offizielle Mitteilungen eines Herrschers weitergibt; ein Regierungssprecher, wie wir heute sagen würden. So wurde die Botschaft des Heils verkündigt. Paulus war auch „Apostel“. Er war ein besonderer, mit der Vollmacht seines Herrn ausgestatteter Gesandter. Bei dem Ausdruck „Herold“ stehen die Menschen, zu denen er gesandt war, im Vordergrund, bei dem Ausdruck „Apostel“ dagegen der, der ihn gesandt hatte. Weil seine Apostelschaft manchmal angezweifelt wurde, bekräftigte er sie mit den Worten: „Ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht.“Schließlich war er auch noch „ein Lehrer der Nationen“. Er lehrte das, was der Herr ihm anvertraut hatte. Sein Dienst beschränkte sich nicht auf Israel, sondern überschritt die nationalen Grenzen. Kein Volk konnte beanspruchen, dass der Dienst ausschließlich ihm galt. Gott hatte aus diesem glühenden jüdischen Nationalisten nicht nur einen Prediger und Apostel gemacht, sondern ihm auch eine an die Völker gerichtete außergewöhnliche Offenbarung seiner Gnade geschenkt.Sein Dienst geschah „in [d. h. im Rahmen von] Glauben und Wahrheit“ und nicht im Rahmen von sozialer Verbesserung oder theologischer Diskussion. Er erfüllte seinen Auftrag in Glauben und Wahrheit. In der Zuversicht des Glaubens predigte er, lehrte er und übte er seinen Dienst als Apostel aus. Alle seine Aussagen stimmten mit der Wahrheit überein. Darum ist es so wichtig, seinen Dienst ohne jeden Einwand zu akzeptieren.Natürlich gab es von Timotheus keinerlei Einwände. Weil er aber doch etwas furchtsam war, stellte ihm Paulus zur Ermutigung noch einmal ganz deutlich seinen Dienst vor. Timotheus sollte sich daher nicht von Leuten beeindrucken lassen, die Paulus widerstanden und versuchten, seinen Dienst auszuhöhlen. Solch eine nachdrückliche Bestätigung hast du ebenfalls nötig, denn auch heute gibt es Leute, die dir erzählen wollen, Paulus habe das auch nicht immer so scharf gesehen.1Tim 2:8. Vor dem Hintergrund der Autorität, die Paulus gegeben war, hörst du in diesem Vers: „Ich will …“ Das sollst du deshalb nicht als eine freundliche Bitte verstehen, sondern als einen apostolischen Befehl. Der Befehl lautet: Beten! Dieser Befehl wird an „die Männer“ gerichtet, weil es hier um öffentliches Beten geht. Das ergibt sich aus der Ortsangabe „an jedem Ort“. Damit ist jeder Ort gemeint, wo Gläubige zusammenkommen, unabhängig vom Gebäude oder vom Zweck (vgl. 1Kor 1:2; 2Kor 2:14; 1Thes 1:8).Die Schrift berichtet mehr als einmal von betenden Frauen (1Sam 2:1; Lk 1:46; Lk 2:37). Es ist einer Frau jedoch nicht erlaubt, bei einem öffentlichen Zusammenkommen, wo auch Männer zugegen sind, im Namen aller ein Gebet zu sprechen. In diesem Zusammenhang solltest du auch daran denken, was darüber in 1 Korinther 11 und 14 steht (1Kor 11:5-10; 1Kor 14:34; 35).In der Christenheit begegnet man sowohl einer unbiblischen Einschränkung als auch einer unbiblischen Ausdehnung dieses Befehls. Die Einschränkung liegt darin, dass nur ein einziger Mann öffentlich betet. Die Ausdehnung besteht darin, dass sowohl Männer als auch Frauen öffentlich beten. Bei denen, die diese beiden unbiblischen Praktiken ablehnen, besteht jedoch die Gefahr, dass sie diesen wichtigen Dienst nur einigen wenigen überlassen. Die Männer werden hier als Klasse angesprochen, im Unterschied zu der Klasse der Frauen. Es geht um die Gesamtheit der Männer, um alle Männer und nicht nur um eine besondere Klasse unter ihnen. Beten erfordert keine Gabe und auch kein besonderes Gefühl.Beten erfordert dagegen etwas anderes, nämlich „heilige Hände“. Wer öffentlich betet, sollte sich in seinem Handeln („Hände“) als heilig erweisen. Das praktische Leben muss in Übereinstimmung sein mit dem, zu dem man betet. Das „Aufheben“ der Hände weist auf die damals übliche Gebetshaltung hin. Damit nennt der Apostel keine für alle Zeiten geltende Gebetshaltung. Es werden auch andere Gebetshaltungen erwähnt wie knien (Dan 6:11; Apg 20:36), stehen (1Mo 18:22; 23), auf dem Angesicht liegen (Jos 5:14) und sitzen (2Sam 7:18).Wenn man das Angesicht Gottes sucht, muss dazu nicht nur das Handeln, sondern auch die innere Haltung und das Reden passen. „Zorn und zweifelnde Überlegung“ blockieren den Weg zu Gott. Das Wort „Zorn“, auf den Menschen angewandt, beschreibt eine innere Erregung, die zu einem unkontrollierten und unbeherrschten Temperamentsausbruch führt. Nichts davon darf in die heilige Atmosphäre des Gebets eindringen. Mit „zweifelnde Überlegungen“ sind Diskussionen gemeint, Wortstreit, den man mit einem anderen führt. Das Gebet darf nicht zu einem zum Himmel gerichteten Wortschwall entarten, mit dem man versucht, dem anderen einen mitzugeben. Wer in einer so heiligen Sache die Heiligen führen will, muss in seinen Motiven und Handlungen rein sein.Wenn du eine Frau bist, gilt auch für dich, dass du „heilige Hände“ haben musst, wenn du erhört werden willst, und dass dein Gebet „ohne Zorn und zweifelnde Überlegung“ geschehen muss, um nicht blockiert zu werden. Doch der „Gebetsbefehl“ ist an die Männer gerichtet. Wenn du ein Mann bist, weißt du, was von dir erwartet wird.Lies noch einmal 1. Timotheus 2,5–8. Frage oder Aufgabe: Was sind Kennzeichen des Herrn Jesus als Mittler? Jemand, der sich im Gebet zum Sprecher der anderen macht, ist in gewisser Hinsicht auch ein Mittler. Welche Kennzeichen muss er dann haben?Frauen
1Tim 2:9. Nach dem besonderen Befehl an die Männer als Klasse folgt nun ein besonderer Befehl an die Frauen, ebenfalls als Klasse. Das „Ebenso“, mit dem sich Paulus jetzt an die Frauen wendet, bezieht sich auf „ich will“ von 1Tim 2:8. Gemeint ist somit: „Ebenso will ich, dass …“ Es bedeutet also nicht, dass die Frauen „ebenso beten sollen“. Nein, er will, dass auch die Frauen ihren Beitrag zum Zeugnis Gottes in der Welt liefern. Die Männer liefern einen hörbaren Beitrag. Bezüglich der Frau sagt Paulus, dass sie in ihrem Äußeren einen sichtbaren Beitrag liefern soll.Wenn Paulus nun über das Äußere der Frau spricht, folgt keine Modevorschrift. Er möchte ihr sagen, dass die Kraft ihres Zeugnisses in ihrer Erscheinung und in ihrer Haltung liegt. Es geht hier um den Zusammenhang zwischen ihrer Kleidung und ihrem christlichen Charakter und Zeugnis. Es betrifft die Ausstrahlung, die sie in den Zusammenkünften und auch im öffentlichen Leben hat.Zwei Merkmale sind dabei wichtig: Bescheidenheit (oder Schamhaftigkeit) und Sittsamkeit. Die christliche Frau soll nicht die Aufmerksamkeit auf sich selbst richten. Das würde sie durch „Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbare Kleidung“ tun. Wir lesen hier nichts von einem Verbot, das Haar zu flechten oder Schmuck und teure Kleidung zu tragen. Sie sollte dadurch aber nicht versuchen, die Aufmerksamkeit auf sich selbst zu richten. Das lange Haar ist ihre Ehre (1Kor 11:15), und es ist eine Schande, wenn sie es abschneidet (1Kor 11:6). Doch es ist ebenso ein Gegenzeugnis, wenn sie viel Geld und Zeit aufwendet, um ihr langes Haar kunstvoll zu flechten oder flechten zu lassen, um damit anzugeben.1Tim 2:10. Nachdem Paulus die Dinge aufgezählt hat, durch die sie nicht auffallen sollte, geht es dann um das, was man bei ihr sehr wohl sehen sollte: „gute Werke“. Das sind Werke, die dem Glauben entspringen. Sie sind eine Frucht des neuen Menschen (Eph 2:10). Sie sind von ihrem Charakter her nützlich und bringen anderen Nutzen. Beispiele für Frauen, die gute Werke getan haben, sind Maria (Mt 26:7-10), Phöbe (Röm 16:1; 2), Lydia (Apg 16:14; 15) und Dorkas (Apg 9:36; 39). Wir lesen auch von Frauen, die dem Herrn mit ihrer Habe dienten (Lk 8:2; 3).Paulus richtet sich an „Frauen …, die sich zur Gottesfurcht bekennen“. Von ihnen kann er ein Verhalten erwarten, das zu ihrem Bekenntnis passt. Lehre und Leben müssen miteinander in Übereinstimmung sein, sonst kommt es im Leben zu Misstönen. Wenn du als christliche Frau bekennst, gottesfürchtig zu sein, und davon sprichst, dass dein Herz mit Ehrerbietung vor Gott erfüllt ist, muss das in deiner Kleidung und in deinem Handeln zum Ausdruck kommen.1Tim 2:11. Nachdem Paulus über die allgemeine Haltung der Frau in der Öffentlichkeit als ein Zeugnis für Gott gesprochen hat, sagt er im Anschluss daran etwas über ihr Verhalten dem Mann gegenüber. Er sagt zunächst, dass sie „still“ sein soll. Auch das musst du im Zusammenhang mit dem Auftreten in der Öffentlichkeit sehen (1Kor 14:34) und darfst das nicht auf persönliche Gespräche oder den häuslichen Bereich beziehen. Von Natur aus wird eine Frau sich nicht in den Vordergrund stellen wollen, doch der Geist der Welt geht auch an einer christlichen Frau nicht vorbei und will sie dazu bringen, sich doch in den Vordergrund zu drängen und sich Geltung zu verschaffen.„In aller Unterordnung“ wird ebenfalls in der Welt keinen Beifall finden. Doch es geht auch gar nicht darum, was die Welt schätzt, sondern was Gott schätzt. Mit ihrer Unterordnung macht sie deutlich, dass ihr Stillsein kein Zeichen von Bitterkeit oder Sklaverei ist, sondern dass es der Bereitwilligkeit entspringt, so leben zu wollen, wie die Schrift es von einer Frau erwartet. Indem sie sich ihrem Mann unterordnet, ordnet sie sich der Wahrheit der Schrift und somit dem Herrn unter. Darum ist sie auch bereit, sich belehren zu lassen. Sie wird aufmerksam zuhören und aufpassen, um alles aufzunehmen, was zu ihrem geistlichen Wachstum und Segen dient.1Tim 2:12. In den Worten „Ich erlaube aber nicht“ klingt dann wieder ein apostolischer Befehl an, der sich hier auf das Auftreten der Frau in der Öffentlichkeit bezieht. Inhalt des Befehls ist, dass die Frau nicht die Stelle eines Lehrers einnehmen und nicht über den Mann herrschen soll. Das Lehrverbot ist allgemein formuliert und gilt auch in Situationen, wo nur Frauen zugegen sind. Sie kann wohl weissagen (sofern sie das Haupt bedeckt, 1Kor 11:5), denn beim Weissagen geht es um die Anwendung des Wortes Gottes auf das tägliche Leben. Auch darf sie eine „Lehrerin des Guten“ sein (Tit 2:3-5).Eine Frau darf auch nicht dominieren oder Autorität über den Mann ausüben. Wenn die Frau über den Mann herrscht, werden dadurch die von Gott festgesetzten Rollen vertauscht. Lehren und Herrschen sind ihr nicht gegeben. Die Kraft ihres Zeugnisses liegt darin, dass sie „still“ ist (vgl. 1Pet 3:1-6). Die Aussage begann in 1Tim 2:11 mit „Stille“ und endet hier in 1Tim 2:12 mit „still“. Damit wird schon ein besonderer Nachdruck darauf gelegt. Übrigens sollten sich Männer einmal fragen, woran es liegt, dass Frauen anfangen, lehren und herrschen zu wollen. Nehmen die Männer tatsächlich ihre Verantwortung wahr?1Tim 2:13-14. In diesen Versen führt Paulus zwei Gründe für das Gebot in 1Tim 2:12 an. Diesen beiden Gründen begegnet er gleich zu Anfang der Bibel. Da hat Gott Dinge festgelegt und sind Dinge geschehen, die Er in seinem Wort hat niederschreiben lassen, damit man immer darauf hinweisen kann. So weist auch der Herr Jesus auf den Anfang zurück, als man Ihm Fragen zum Verhältnis von Mann und Frau stellte (Mt 19:4).Der erste Grund, den Paulus für sein Gebot nennt, ist die Reihenfolge, in der Adam und Eva geschaffen wurden (1Tim 2:13). Adam, der Mann, wurde als Erster ein selbständiges lebendiges Wesen mit einem ganz besonderen Auftrag. Erst nachdem Gott alles in Bezug auf die Erschaffung Adams und auf seine Aufgabe geregelt hatte, bildete Er Eva. So machte Er das Weibliche vom Männlichen abhängig.Als zweiten Grund nennt Paulus den Sündenfall (1Tim 2:14). Die Schöpfungsordnung macht deutlich, wie Gott es angeordnet hat. Der Sündenfall zeigt, wer der Mann ist und wer die Frau ist. Die Frau lässt sich leicht verführen. Als es zum Sündenfall kam, spielte nicht Adam die Hauptrolle. Nicht er war derjenige, an den sich Satan wandte. Wohl wurde er in das dramatische Geschehen mit einbezogen, allerdings nicht als Folge der Verführung. Ein Mann behandelt die Dinge mehr vom Verstand her und ist deshalb geeigneter zu lehren.Dass eine Frau nicht lehren sollte, beruht nicht darauf, dass sie etwa leichtgläubiger als der Mann wäre. Es geht darum, dass sie ihre Stellung verlässt, wenn sie lehrt, und dass dies fatale Folgen hat, wie der Sündenfall gezeigt hat. Der Sündenfall macht nicht ihre Leichtgläubigkeit deutlich, sondern zeigt, wie sie ihre Stellung als Frau verlassen hat. Damit stellte sie die göttliche Ordnung auf den Kopf, und Adam akzeptierte mit offenen Augen ihre Führung mit den katastrophalen Folgen.Gott hat es so bestimmt, dass die Frau vom Mann abhängig sein soll. Im Vergleich zum Mann ist sie das „schwächere Gefäß“ (1Pet 3:7). Indem der Teufel ihr Gefühl ansprach, fand er bei ihr Eingang, und „die Frau … wurde betrogen“ (vgl. 2Kor 11:3). Nicht von ungefähr richtet Johannes seinen zweiten Brief, in dem es um Irrlehrer geht, an eine Frau (2Joh 1:1). Die Frau muss vor allem darauf achten, dass sie sich nicht verführen lässt. Eva überschritt die Grenze, die Gott ihr gezogen hatte. „Fiel in Übertretung“ bedeutet daher auch wörtlich „überschritt eine Grenze“. Mann und Frau werden in ihrem Zeugnis für Gott bewahrt, wenn sie beide innerhalb der Grenzen bleiben, die Gott ihnen festgesetzt hat.1Tim 2:15. Der Abschnitt, der an die Frauen gerichtet ist, endet mit einem besonderen Blick auf die Gnade Gottes, wie sie nur gläubige Frauen erfahren können. Nach dem Sündenfall, der sich durch die Schuld der Frau ereignete, hat Gott das Gebären von Kindern mit Schmerzen verbunden (1Mo 3:16). Doch darin kann es Bewahrung geben. Voraussetzung ist, dass „sie bleiben in Glauben und Liebe und Heiligkeit mit Sittsamkeit“. Damit wird auf den Bereich verwiesen, in den sie eingetreten ist, als sie zum Glauben kam. Ihre „Sittsamkeit“ besteht darin, dass sie an einem gesunden Denken über diesen Bereich festhält und sich nicht erneut dazu verleiten lässt, einen Platz einzunehmen, der ihr nicht zusteht.Damit ist allerdings nicht alles gesagt, was über diesen letzten Vers zu sagen wäre. Man hat zu Recht gesagt, dass dieser Vers einer der am schwierigsten zu erklärenden Verse des Neuen Testaments ist. Denn dieser Vers weckt sicher Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind. Man denke nur an so manche gottesfürchtigen Frauen, die bei der Entbindung nicht bewahrt geblieben, sondern gestorben sind. Und was ist mit Frauen, die keine Kinder bekommen können oder unverheiratet bleiben?Deshalb glaube ich auch, dass Paulus hier einen allgemeinen Hinweis gibt hinsichtlich der besonderen Stellung, die Gott der Frau in der Schöpfung gegeben hat. Als Gegengewicht zu dem Vorhergehenden will Paulus der Frau bewusst machen, warum Gott sie geschaffen hat. Sie findet den Sinn ihres Lebens in der Erfüllung ihrer göttlichen Bestimmung als Frau und Mutter. Darin findet sie ihre größte Befriedigung und nicht dadurch, dass sie die Rolle des Mannes übernimmt. Es ist natürlich völlig richtig, dass Gott auch für die kinderlose Frau (vgl. Jes 54:1) und ebenso für die unverheiratete Frau (1Kor 7:34) einen Plan hat, aber darum geht es hier nicht.Lies noch einmal 1. Timotheus 2,9–15. Frage oder Aufgabe: Worin liegt die Kraft des Zeugnisses einer Frau?
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