2 Corinthians 11:13-15
Paulus und die falschen Apostel
2Kor 11:5. Paulus war allerhand in die Schuhe geschoben worden. Allerlei gemeiner Klatsch über ihn machte die Runde. Die falschen Apostel brachten Geschichten in Umlauf, die bei den Korinthern gut ankamen. Da ihr gesamtes Christsein auf dem Spiel stand, ging Paulus in die Verteidigung. Er hatte die Korinther zu lieb, um sie zur Beute dieser Betrüger werden zu lassen. Deshalb fühlt er sich gedrängt, über sich selbst zu sprechen und den Korinthern den Unterschied zu zeigen zwischen der Art, wie er unter ihnen gearbeitet hatte, und der Art, wie diese Verführer sich unter ihnen aufgehalten hatten. Du erkennst die Ironie, wenn er in 2Kor 11:5 sagt, dass er sich sehr wohl mit diesen „Superaposteln“ messen könne. 2Kor 11:6. Hatten sie von ihm behauptet, dass er nicht gut reden und keine flüssige Ausführung machen konnte? Nun, das war schon möglich (obwohl er darauf nicht eingeht), aber was er besaß, war Erkenntnis. Da konnten sie nicht umhin – das mussten sie zugeben. Hatte er ihnen die nicht mitgeteilt? In seinem ersten Brief, in Kapitel 1 hatte er ihnen geschrieben, dass sie in Christus reich gemacht geworden waren, indem sie alle Erkenntnis besaßen (1Kor 1:5). Wie waren sie daran gekommen? War er nicht das Mittel dazu gewesen? Das hatten sie wirklich nicht den Eindringlingen zu verdanken, die sich zwischen sie und ihn drängen wollten. 2Kor 11:7. Es gab noch einen weiteren großen Unterschied zwischen ihm und den anderen. Er hatte nie einen Cent Unterstützung von ihnen angenommen, während die anderen das sehr wohl getan hatten. Die Art und Weise, wie er das sagt, muss die Korinther berührt haben. Es scheint, als ob sie ihn einer Sünde beschuldigten, weil er sich von ihnen so unabhängig gehalten hatte. Die so genannte Sünde bestand dann darin, dass er sich geweigert hatte, Geld von ihnen anzunehmen. Er lässt sie wissen, dass er sich so demütig verhalten hatte, damit sie erhöht würden. Angesichts seiner unentgeltlichen Verkündigung konnten sie schwerlich sagen, dass er zu ihnen gekommen sei, um an ihnen etwas zu verdienen. Er hatte ausschließlich ihr Wohl im Auge gehabt, nämlich dass sie aus der Macht der Sünde befreit und zum Herzen Gottes gebracht würden.In seiner Selbstlosigkeit hatten die falschen Apostel ein neues Argument gefunden, um ihn zu verleumden. Sie sagten, dass jeder Diener, der sich selbst achtet, von einer Versammlung, in der er arbeitet, auch Geld annimmt. Mit Paulus sei wohl etwas nicht in Ordnung, weil er kein Geld genommen hatte. Nun, es war auch etwas nicht in Ordnung, aber das lag nicht an Paulus, sondern an den Korinthern selbst. Sie hätten dadurch wieder einen Grund mehr gehabt, sich zu rühmen. Sie hätten sich auf die Schulter klopfen und sagen können, dass sie ihm doch immerhin geholfen hätten, seine Arbeit zu tun. Das wollte Paulus nicht. Es ging ihm darum, dass Gott allein verherrlicht wurde. 2Kor 11:8. Von anderen Versammlungen, die viel geistlicher waren als die Korinther, hatte er durchaus Geld angenommen. Er hatte das in dem Bewusstsein getan, dass die Versammlungen das Geld aus guten Beweggründen gegeben hatten. Sie steuerten Geld bei, um das Werk des Herrn dadurch zu unterstützen, und nicht, um sich ihrer Freigebigkeit zu rühmen. Sie hatten auch nicht gegeben, um dadurch einen gewissen Anspruch auf Paulus zu gewinnen. Du siehst: Geben ist nicht nur eine Tat, sondern auch eine Gesinnung.2Kor 11:9. Es geht hier jedoch nicht in erster Linie um den Geber, sondern um den Empfänger. Paulus war nicht jemand, der unbesehen annahm, was ihm gegeben wurde. Selbst als er während seines Aufenthalts bei den Korinthern Mangel litt, hatte er ihnen nichts davon gesagt. Das ist etwas, das du von Paulus lernen kannst. Wenn du knapp bei Kasse bist, versuche dann nicht, es anderen zu erzählen. Sage es dem Herrn, und Er wird handeln. „Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr dies alles nötig habt. Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden“ (Mt 6:32-33). Es werden recht viele Bettelbriefe von christlichen Werken oder über sie verschickt. Ich kann diese Briefe nicht gerade eine Zierde des Glaubensvertrauens nennen. Es spielt für solche Arbeiter auch gar keine Rolle, von wem sie das Geld bekommen. Auf diese Art ging Paulus jedenfalls nicht vor.Es wird für die Korinther, die allgemein ziemlich wohlhabend waren, ein Schock gewesen sein, hier hören zu müssen, dass Paulus bei ihnen Mangel gelitten hatte. Ich stelle mir vor, dass ihnen die Schamröte ins Gesicht gestiegen ist, als sie lasen, dass die armen Versammlungen in Mazedonien Paulus das gesandt hatten, was er brauchte. Wie dem auch sei, er hatte ganz bewusst auf finanzielle Unterstützung durch die Korinther verzichtet und würde sie auch vorläufig nicht annehmen. 2Kor 11:10. Er unterstreicht seine Haltung in dieser Sache ganz stark, indem er sagt: „Die Wahrheit Christi ist in mir.“ Er wusste, was er sagte und was er tat. Er ließ sich nicht ohne weiteres zu einer anderen Handlungsweise bewegen. Dazu musste erst eine Veränderung bei den Korinthern erkennbar werden. Für ihn stand die Verkündigung des Christus im Mittelpunkt. Alles andere musste dem untergeordnet werden. Wenn er von den Korinthern Geld annehmen würde, bestünde die Gefahr, dass dieses „Rühmen“ – das ist die Verkündigung des Christus und weiter nichts – bei ihm verhindert würde. 2Kor 11:11-12. Auch das konnte wieder falsch ausgelegt werden. Es konnte gesagt werden: Jetzt wollten die Korinther gern etwas geben, aber jetzt durften sie von Paulus aus nicht; er liebte sie sicher nicht. Darüber diskutiert er jedoch gar nicht. Wer misstrauisch ist, ist nicht von seinem Unrecht zu überzeugen.Paulus ruft Gott als Zeugen seiner Liebe zu ihnen an. Er würde sich unaufhörlich für seine geliebten Kinder im Glauben einsetzen und jedes Argument der Betrüger entkräften. Sie sollten als falsche Apostel offenbar werden, so wie er als echter Apostel offenbar geworden war. 2Kor 11:13-14. Und dann sagt er rundheraus, um was für eine Art von Menschen es sich handelte, die bei den Korinthern eingedrungen waren: Diener Satans. Es sah so aus, als wären sie Apostel Christi, aber in Wirklichkeit war Satan ihr Herr. Sie konnten wunderschön reden, aber ihre Worte waren voll von tödlichem Gift. Genau das tut Satan. Er stellt sich als Engel des Lichts dar, aber er führt dich in die Finsternis. In der Welt laufen ihm zahllose junge Menschen mit offenen (aber geblendeten) Augen nach. Er verspricht ihnen eine glänzende Erfahrung, aber er führt sie auf den Weg des Todes. Auf christlichem Gebiet ist es nicht anders. Er weiß die Dinge so zu drehen, dass du denkst, du hättest es mit etwas Christlichem zu tun, obwohl es um etwas Antichristliches geht. Lass dich nicht hereinlegen!Es gibt eine gute Art, seinen Listen zu entgehen, und das ist, sich mit Christus und mit dem Wort Gottes zu beschäftigen. Falsches entdeckt man dadurch, dass man es mit Echtem vergleicht. Wer mit Geldscheinen arbeitet und durch eingehendes Studium weiß, wie ein echter Geldschein aussieht, kann die falschen Scheine leicht herausfinden. Er braucht nicht zuerst einmal alle möglichen falschen Geldscheine zu studieren. Fälscher versuchen es sowieso immer wieder anders. Das ist ein guter Vergleich, um zu entdecken, ob das, was auf dich zu kommt, echt oder falsch ist. So tut Paulus es hier auch immer. Er zeigt, was ein echter Apostel tut. Wenn er gleich über seine Leiden als Apostel spricht, tritt das ebenfalls deutlich hervor.2Kor 11:15. Was Satan tut, zeigt sich auch bei seinen Dienern. Da brauchst du dich nicht zu wundern. Sie geben sich als Vorkämpfer der Gerechtigkeit aus, ziehen dich aber vom wahren Ziel deines Lebens ab. Das wahre Ziel ist: Christus in allen Bereichen deines Lebens zu verherrlichen. Die Menschen, die sich bewusst bemühen, dieses Ziel unerreichbar zu machen, werden ein Ende haben, das mit ihren Werken übereinstimmt. Sie werden, nachdem sie Satans Werk getan haben, das Ende Satans teilen und nach ihm in die Hölle geworfen werden.Lies noch einmal 2. Korinther 11,5–15. Frage oder Aufgabe: Was kannst du aus Paulus’ Haltung gegenüber falschen Beschuldigungen lernen?
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