‏ 2 Corinthians 5:16-17

In Christus eine neue Schöpfung

Durch den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus hat Gott gezeigt, wie Er alles auf der Erde beurteilt. Seit dem Sündenfall des Menschen hat Er hier nichts finden können, woran Er seine Freude haben konnte.

Schon sehr bald nach dem Sündenfall musste Gott feststellen, dass die Bosheit des Menschen groß und die Erde vor seinem Angesicht verdorben und voll Gewalttat war (1Mo 6:5; 11). Das hat sich seitdem nicht geändert, obwohl Gott dem Menschen zahllose Segnungen geschenkt hat. Der größte Segen ist zweifellos, dass der Herr Jesus auf die Erde kam. Wie viel Segen hat Er doch um sich her verbreitet! Aber was taten die Menschen? Sie machten das Maß ihrer Bosheit voll, indem sie den Herrn Jesus kreuzigten. Nun ist auch für Gott das Maß voll, d. h. Er kann wirklich gar nichts mehr mit dem Menschen anfangen. Der in Sünde gefallene Mensch wird beiseite gesetzt. Er ist nicht mehr brauchbar.

2Kor 5:16-17. Gott geht nun auf eine andere, eine neue Art vor. Er macht alle, die an den Herrn Jesus glauben, zu einer neuen Schöpfung. Wer an den Herrn Jesus als den Gestorbenen und Auferstandenen glaubt, befindet sich für Gott in einem anderen Gebiet. Dort gibt es eine ganz andere Art zu leben, mit einer völlig anderen Einstellung und anderen Motiven und auch mit einem anderen Ziel.

Du gehst jetzt anders mit deinen Mitmenschen (auch mit den Familienmitgliedern) um. Du „kennst niemand mehr dem Fleisch nach“. Was soll das nun wieder heißen? Brauchst du jetzt nicht mehr auf deine Eltern zu hören oder auf deinen Chef oder deine Lehrer? Hast du nichts mehr damit zu tun, was andere sagen? Nein, das bedeutet es nicht. „Niemand mehr dem Fleisch nach kennen“ bedeutet, dass du die Menschen und die Dinge um dich herum von einer neuen Position aus betrachtest und nicht mehr auf eine irdische Art und Weise. Du lebst zwar noch auf der Erde, stehst in irdischen Beziehungen, aber du selbst bist eine neue Schöpfung. Paulus sagt sogar, dass er Christus jetzt auf eine andere Weise als „dem Fleisch nach“ kennt. Er will damit sagen, dass er Christus nicht als Mensch auf der Erde sieht, sondern als verherrlichten Herrn im Himmel. Denn als der Herr Jesus mit dem Ziel kam, von seinem Volk angenommen zu werden, haben sie Ihn verworfen. Die Folge ist, dass die öffentliche Aufrichtung seines Königreiches auf der Erde hinausgeschoben und Er nun im Himmel ist.

Das Alte ist vergangen. Gott erwartet nichts mehr vom Menschen. Gott hat alles versucht, um etwas Gutes hervorkommen zu lassen, aber ohne Erfolg. Für den Christen ist alles neu. Er steht in Verbindung und ist einsgemacht mit einem Christus im Himmel und nicht auf der Erde. Sein ganzer Lebensbereich ist da, wo Christus ist, weil er in Christus ist. So sieht Gott dich also. Du hast selbst nichts dazuzutun brauchen oder dazutun können.

2Kor 5:18. Alles hat Gott selbst so erdacht. Er hat eine Lösung gesucht und gefunden, um dich in diese neue Stellung zu bringen. So wie du von Natur aus bist, konntest du nicht in Christus versetzt werden. Deshalb hat Gott dich mit sich selbst versöhnt. Versöhnung ist dann notwendig, wenn zwischen zwei Parteien Feindschaft besteht. Zwischen Gott und dem Menschen bestand Feindschaft. Dabei war nicht Gott der Feind des Menschen, sondern umgekehrt. Der Mensch ist durch seine Sünden der Feind Gottes geworden. Nicht Gott musste mit dem Menschen versöhnt werden, sondern der Mensch mit Gott. Der Mensch konnte da keine Lösung schaffen, aber Gott hat sie durch Christus gegeben. Die Versöhnung ist von Gott ausgegangen. Die Kraft der Versöhnung besteht darin, dass Gott Menschen, die Feinde waren, zu seinen Freunden macht. Er bringt Menschen, die durch Christus versöhnt sind, in eine neue Beziehung zu sich selbst. Ist das nicht großartig?

Paulus hat daraus für sich selbst gleich einen Schluss gezogen und spricht von dem Dienst der Versöhnung, der ihm gegeben worden ist. In gewissem Sinn kannst auch du diesen Schluss ziehen. Wer an der Versöhnung teilhat, möchte davon auch zeugen.

2Kor 5:19. Als Christus in der Welt war, war das der Beweis dafür, dass Gott die Welt mit sich versöhnen wollte. Indem Er seinen Sohn sandte, gab Gott gegenüber der Welt ein Zeugnis der Versöhnung. Die Versöhnung selbst würde nur durch das Werk des Herrn Jesus auf dem Kreuz stattfinden können. Er kam zur Versöhnung, nicht um den Menschen ihre Übertretungen zuzurechnen und mit der Welt abzurechnen. Der Herr Jesus sagte ja: „Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richte, sondern damit die Welt durch ihn errettet werde“ (Joh 3:17). Aber die Welt hat Ihn nicht erkannt. Die Versöhnung der Welt ist noch zukünftig. Was dazu nötig ist, hat der Herr Jesus bereits als das Lamm Gottes durch sein Werk am Kreuz von Golgatha vollbracht (Joh 1:29). Auch Kolosser 1 spricht von der zukünftigen Versöhnung der Welt (Kol 1:20). Die folgenden Verse in Kolosser 1 zeigen jedoch, dass die Versöhnung schon jetzt allen gilt, die den Herrn Jesus angenommen haben (Kol 1:21-22).

Der Dienst der Versöhnung besteht darin, das Wort der Versöhnung in Wort und Leben hinauszutragen, d. h. über die Versöhnung zu predigen. Die Botschaft darf jetzt von allen hinausgetragen werden, die versöhnt sind. Du weißt doch, was es bedeutet, dass du, ein Feind Gottes, auf dem der Zorn Gottes ruhte, durch Ihn zu einer neuen Schöpfung in Christus gemacht worden bist?

2Kor 5:20. Da du dich noch in einer gottfeindlichen Welt befindest, erwartet Christus von dir, dass du dich hier wie ein Gesandter verhältst. Das Wort Gesandter bedeutet so viel wie „Botschafter“. Ein Botschafter ist jemand, der in einem anderen Land die Belange seines eigenen Landes vertritt und in diesem fremden Land einen möglichst guten und richtigen Eindruck von seinem Heimatland gibt. In derselben Weise bist du hier als Botschafter für Christus. Du hast das große Vorrecht und die große Verantwortung, Christus hier zu vertreten und seine Botschaft in Wort und Tat zu bezeugen. Gott will durch dein ganzes Leben an die Gewissen der Menschen um dich herum appellieren, sich mit Ihm versöhnen zu lassen.

Gott will aber nicht, dass dies auf hochmütige Weise geschieht. Du kannst eindringlich mit Menschen reden, du kannst sie mit der Wahrheit Gottes konfrontieren, sodass sie vielleicht erschrecken – wenn deine Botschaft nur mit der demütigen Gesinnung dessen in Übereinstimmung bleibt, den du vertrittst. Deshalb steht hier: „Wir bitten an Christi statt“. Diese Art von Überzeugung ist in der Welt unbekannt. Da will man den anderen überzeugen, indem man ihn mit eindrucksvollen Argumenten und Beweisführungen übertölpelt.

2Kor 5:21. „Lasst euch versöhnen mit Gott“ ist eine Einladung vom Gott des Himmels und der Erde, der seinen eigenen, vielgeliebten Sohn in den Tod gab. Und Er gab Ihn nicht nur hin in den Tod, nein, Gott selbst sorgte dafür, dass sein Sohn starb. Der Herr Jesus wird hier als der bezeichnet, „der Sünde nicht kannte“. Er war der Sündlose. Er hatte nichts mit der Sünde zu tun, hatte keinerlei Anteil daran. Deshalb war er in seinem ganzen Leben zur Freude für Gott, wie Er es auch schon im Himmel gewesen war, bevor Er Mensch wurde. Dieser einmalige Mensch wurde von Gott zur Sünde gemacht. Das geschah nicht in seinem Leben auf der Erde, sondern in den drei Stunden der Finsternis am Kreuz. Dort wurde Er von Gott mit der Sünde, die in die Welt gekommen war, identifiziert. Dort wandte sich der ganze Zorn Gottes über die Sünde gegen Ihn. Dort wurde die Sünde gerichtet und vor dem Angesicht Gottes ausgetilgt. Die Gerechtigkeit Gottes im Gericht über seinen Sohn wird in jedem gesehen, der die Versöhnung angenommen hat. Es ist gerecht von Gott, wenn Er dich in Christus sieht, weil Christus alles für dich gutgemacht hat. Du kannst nie hoch genug über das Werk des Herrn Jesus denken. Gott verbindet alles damit. Alles, wozu du durch Gott gemacht worden bist, geschah aufgrund dessen, was sein Sohn getan hat. Über wie vieles haben wir nachzudenken und Gott dafür zu danken! Wie viel Ursache haben wir, anderen davon zu erzählen!

Lies noch einmal 2. Korinther 5,16–21.

Frage oder Aufgabe: Wie kannst du ein Gesandter für Christus sein?

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