‏ 2 Peter 1:5

Göttliche Natur und geistliches Wachstum

2Pet 1:3. Alles, was du bekommen hast und was in dem Ausdruck „kostbarer Glaube“ zusammengefasst ist, ist dir durch „göttliche Kraft“ geschenkt worden. Du hast nichts dazu beigetragen und auch nicht das Geringste dafür bezahlt. Was du bekommen hast, ist dir wirklich geschenkt worden. Alles ist eine Gabe der Gnade Gottes. Was hast du eigentlich bekommen? Er hat dich von der Herrschaft der Sünde befreit; Er hat dir deine Sünden vergeben; Er hat dir den freien Zugang ins Heiligtum gewährt, in seine Gegenwart, wo du hinzutreten kannst, um anzubeten und Hilfe zu erbitten; Er hat dir den Heiligen Geist und sein Wort gegeben; Er hat dir ein Erbe in Aussicht gestellt. Dies sind nur ein paar Segnungen, die dein Teil sind, weil Er sie dir gegeben hat. Niemand konnte Ihn daran hindern. Alles, was Gott dir durch seine Kraft gegeben hat, befähigt dich ganz und gar dazu, ein Leben zu führen, das allein der Mühe wert ist, gelebt zu werden. Das ist ein Leben zu seiner Ehre, ein Leben in Heiligkeit und Hingabe an Ihn. Es ist ein Leben, das ganz auf Gott ausgerichtet ist, ein Leben wahrer Gottesfurcht, ein Leben in heiliger Ehrfurcht vor Ihm, das Er schätzt und an dem Er seine Freude findet.

Du kannst nur in dem Maß zu seiner Ehre leben, wie du den kennst, der dich berufen hat. Die Kraft Gottes in deinem Leben wird nicht durch Zeichen und Wunder sichtbar, die du vollbringen könntest, sondern indem du in Übereinstimmung mit der Kenntnis handelst, die du von Ihm hast. Was weißt Du über Ihn? Du weißt das über Ihn, was du von Ihm gesehen hast. Dabei ist wichtig, wie du Ihn kennengelernt hast, als du Ihm das erste Mal begegnetest. Er ist es, der am Anfang deines Lebens als Glaubender steht. Du bist zu Ihm gekommen, weil Er dich berufen hat. Und wie hat Er dich berufen? Hier steht es: „… durch Herrlichkeit und Tugend“. Du lebtest in deinen Sünden und konntest dich nicht selbst retten. Da offenbarte Gott sich dir in seiner Herrlichkeit. Davon ging solch eine Kraft aus, dass du gleichsam zu Ihm gezogen wurdest. Auch Abraham hat solch eine Erfahrung gemacht. Er sah den Gott der Herrlichkeit und verließ die götzendienerische Umgebung, wo er war (Jos 24:2; 3, Apg 7:1). Paulus hat durch diese Herrlichkeit eine völlige Kursänderung erfahren (Apg 22:6-11).

Es ist nicht anders möglich: Du musst etwas von der Herrlichkeit Gottes gesehen haben, sonst gibst du die Welt nicht auf. „Tugend“ in Bezug auf Gott spricht hier von etwas Überragendem, von etwas, das alles übersteigt. Gott besitzt eine Herrlichkeit und Größe, vor der jede irdische Herrlichkeit und Größe völlig verblasst. Mit „Tugend“ hängt auch die Kraft zusammen, mit der du berufen worden bist. Wer die Herrlichkeit und Größe Gottes sieht – wenn die Augen dafür geöffnet sind – wird unwiderstehlich angezogen.

2Pet 1:4. Durch seine Herrlichkeit und Tugend hat Er dir die kostbaren Verheißungen geschenkt; sie sind also von großem Wert. Sie sind auch „die größten“ Verheißungen. Es sind all die Verheißungen, die in Christus Ja und Amen sind (2Kor 1:20). Dazu gehört, dass du den Heiligen Geist als Unterpfand der Verheißung empfangen hast, dass du das Erbe einmal bekommst (Gal 3:14, Eph 1:13; 14). Eine weitere Verheißung ist, dass du bereits jetzt das ewige Leben hast, wobei du den vollständigen Genuss dieses Lebens haben wirst, wenn du im Vaterhaus bist (Tit 1:2; 1Joh 2:25, Joh 17:3). Sind das nicht „kostbare und größte Verheißungen“? Nimm dir, bevor du fortfährst, erst einmal die Zeit, dem Vater dafür zu danken.

Alle diese Verheißungen, für die du gerade gedankt hast, zeigen, dass du ein Teilhaber der göttlichen Natur bist. Ohne den Besitz der Natur Gottes, d. h. ohne Leben aus Gott, kannst du diese Verheißungen nicht besitzen und dich auch nicht in Gemeinschaft mit Gott daran erfreuen. Der Besitz der göttlichen Natur und die Dinge, an denen du dich in Verbindung damit erfreuen kannst, bilden einen großen Kontrast zu deinem früheren Leben. Alles, wonach du früher verlangtest, war mit der Welt und mit dem Verderben verbunden. Deine Begierden wurden von der Welt angeheizt und hatten nichts anderes als Verderben zur Folge. Das alles war sehr schmutzig und unrein und nur auf die Erfüllung deiner Lüste gerichtet. Was du dir selbst und anderen und vor allem Gott damit antatest, interessierte dich nicht. Dass du auf diese Weise dem ewigen Gericht entgegeneiltest, machte dir nichts aus. Jetzt bist du alledem entkommen. Du bist dem Verderben entflohen und durch die göttliche Kraft außer dessen Reichweite gebracht. Ein weiterer Grund, Ihm dafür zu danken.

2Pet 1:5. Es ist nicht nur ein Grund, Ihm ewig dafür zu danken; es ist auch ein Ansporn, in allen Dingen die Ehre Gottes zu suchen. Was seine göttliche Kraft dir gegeben hat, sollte dich antreiben, eifrig davon Gebrauch zu machen. Wenn du meinst, alles sei in Ordnung, ist das der Beweis, dass du kein Teilhaber der göttlichen Natur bist. Gerade der Besitz der göttlichen Natur macht dir bewusst, dass du in einer Welt lebst, die darauf aus ist, dein Zeugnis im Keim zu ersticken. Jemand, der wirklich ein Teilhaber der göttlichen Natur ist, die ihm durch göttliche Kraft geschenkt ist, wird danach verlangen, alles zu tun, was Gott verherrlicht, der ihn so reich gesegnet hat. Er wird sich dafür bestmöglich einsetzen.

Petrus zeigt nun die sieben Stufen, die den Glauben zu weitestgehender Entfaltung bringen. Glaube ist hier der Glaube an die göttliche Kraft und an die Herrlichkeit Christi, die offenbart werden wird. Das ist kein Dogma, keine Lehre, sondern die Wirklichkeit, um die es geht. In diesem Glaubensvertrauen gehen wir unseren Weg. Dieses Glaubensvertrauen muss vertieft werden. Voller Eifer musst du („ebendeshalb“) dem Glauben, das ist also dein Vertrauen auf Gott, die Tugend hinzufügen. Wenn echter Glaube vorhanden ist, geht kein Weg daran vorbei, dass das Glaubensvertrauen auf die Probe gestellt wird. Davor haben wir keine Angst, im Gegenteil, das ist nur ein Grund, gerade dann geistliche Kraft und Mut zu zeigen. Die Schwierigkeiten werden überwunden werden, statt dass wir dem Druck nachgeben und den Glauben aufgeben.

Die Schwierigkeiten werden dich zu Gott treiben. Du wirst die Gemeinschaft mit Ihm suchen und erleben und Ihn so besser kennenlernen. Darum folgt die Erkenntnis darauf, dass geistliche Kraft sich erweist. Wenn keine Erkenntnis dazukommt, werden die Prüfungen lediglich gefühlsmäßige Ereignisse sein. Dann ist die Gefahr groß, damit anzugeben. Tugend, oder Mut und Kraft, kann nur dann gut funktionieren, wenn man erkennt, was die Absicht Gottes mit der Erprobung des Glaubens ist. Durch Wachstum in der Erkenntnis des Willens Gottes wirst du die geistliche Energie richtig gebrauchen. Die Erkenntnis wird so zu einem Leitfaden für deinen Wandel. Das bringt dich zu einer tieferen Bekanntschaft mit Gott, die in deinem Herzen wirkt und in deinem Wandel gesehen wird. Das bewahrt dich vor Fehltritten.

2Pet 1:6. Die Erkenntnis muss in der richtigen Weise funktionieren. Deshalb musst du der Erkenntnis die Selbstbeherrschung hinzufügen. Du kannst in der Erkenntnis Gottes wachsen, du kannst immer mehr von Ihm und seinen Plänen verstehen, doch dann ist es wichtig, dass du diese Erkenntnis in der rechten Weise gebrauchst. Es geht nicht darum, dass du mit all der Erkenntnis, die du dir erworben hast, meinst, Gott ungehemmt dienen zu müssen und dafür überall Anlässe siehst. Echte Erkenntnis wird dein Herz auf Christus ausrichten. Er tat allezeit vollkommen treu den Willen Gottes, und das in vollkommener Ruhe. Niemals ließ er sich antreiben oder zu einem übereilten Handeln verleiten. Sein Leben wurde durch die Erkenntnis des Willens Gottes geleitet.

Damit du davor bewahrt wirst, dich abzuhetzen oder übereilt zu handeln, ist Selbstbeherrschung wichtig. Sie ist deshalb der folgende Aspekt deines Wachstums. Wenn du so den Willen Gottes tun willst, wirst du den Widerstand der Welt erfahren. Damit hatte der Herr Jesus auch zu tun, doch Er ließ sich nicht vom Weg des Gehorsams gegenüber seinem Gott abbringen. Er ging beharrlich weiter. Das soll auch bei dir so sein. Deshalb musst du der Selbstbeherrschung das Ausharren hinzufügen. Die Tatsache, dass du Selbstbeherrschung und Ausharren brauchst, bedeutet gerade, dass du auch noch eine Natur hast und in einer Umgebung lebst, die dich von Gott und seinen Dingen abziehen will.

Du musst also in den guten Dingen ausharren und das Ausharren auf eine gute Weise praktizieren. Du kannst nämlich leicht in nutzlosen Dingen ausharren. Darum musst du die Gottseligkeit hinzufügen. Gottseligkeit ist das bewusste Leben in der Gegenwart Gottes. Daraus fließt gleichsam automatisch der folgende Aspekt hervor.

2Pet 1:7. Wenn Gottseligkeit vorhanden ist und dein Herz so in Gemeinschaft mit Gott ist, ist es nicht schwierig, alle die zu lieben, die Teilhaber derselben göttlichen Natur sind. Du wirst deine Brüder lieben, und zwar mit einer Liebe, die in dem Maß zunehmen wird, wie du in Gemeinschaft mit Gott bist.

Die Bruderliebe führt schließlich zu der höchsten Liebe, der göttlichen Liebe. Bei der Bruderliebe kann es noch so sein, dass es Dinge gibt, die das Lieben einfach machen. Die göttliche Liebe geht noch weiter, denn Gott liebt, wenn nichts Liebenswertes vorhanden ist. Das ist die Quelle, die Entfaltung der Liebe auf höchstem Niveau. Wenn du so liebst, stehst du mit der Ewigkeit in Verbindung, und dann kannst du dem Zeitgeist widerstehen.

Lies noch einmal 2. Petrus 1,3–7.

Frage oder Aufgabe: Nenne einige Segnungen, die die göttliche Kraft dir geschenkt hat. Was kann als Folge davon von dir erwartet werden?

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