2 Samuel 14:22

Absalom zurück nach Jerusalem

Ohne Erwähnung des Weggangs der Frau, steht Joab plötzlich vor dem König. David wird ihn sofort, als er die Sache durchschaut hat, gerufen haben. Er befiehlt ihm, Absalom zurückzubringen, den er als jungen Mann bezeichnet, obwohl er verheiratet ist und Kinder hat. Seine väterliche Schwäche bringt ihn zu dieser Entscheidung. David sieht nichts von der wahren Absicht Absaloms. Er erlaubt Absalom, nach Jerusalem zurückzukehren, aber ohne Kontakt zu seinem Sohn zu haben. Dies ist jedoch nur eine Frage der Zeit. Die ersten Schritte zu einer vollständigen Rückkehr sind getan, weil Davids Widerstand dagegen bereits gebrochen ist.

Durch das Einverständnis zu seiner Bitte, zieht Joab den Schluss, dass David ihm wohlgesonnen ist (2Sam 14:22). Joab muss ein großes Interesse an der Rückkehr Absaloms gehabt haben, dass er sich so dankbar zeigt. Seine Vorgehensweise ist egoistisch und die eines Schmeichlers. Er spricht von Davids Zuneigung, obwohl er ihn mit List zu der Zustimmung gebracht hat.

Zuneigung zeigt sich nicht nur darin, etwas zu bekommen. Gott will nicht, dass wir so über Ihn denken. Das wäre ja etwas, wenn wir nur dann von der Zuneigung oder Liebe Gottes zu uns überzeugt wären, wenn Er uns alles geben würde, worum wir bitten. Wir geben unseren Kindern doch auch nicht immer alles, worum sie bitten, oder? Wir verweigern manchmal das Erbetene, um dadurch unsere Liebe zu zeigen. Wir geben ihnen doch keine Dinge, die sie vielleicht haben wollen, die aber für sie gefährlich sind?

Aus dieser ganzen Geschichte geht hervor, dass Davids Einsicht in die wirklichen Absichten praktisch nicht vorhanden ist und er zum Spielball seiner Gefühle geworden ist. Joab, und auch Absalom, gehen darauf ein. David ist schwach und lässt sich immer wieder überreden. Er ist nicht länger ein König, der das Recht sucht und aufrechterhält. Er hat keine Kontrolle über sich und seine Familie ist in Unordnung. Wie kann man dann ein Land gut regieren?

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