Deuteronomy 14:5

Landtiere als Speise

Sohnschaft ist eine Angelegenheit, die jeden Tag in der Praxis ausgelebt werden muss. Söhne haben nichts mit Regeln zu tun, mit dem, was man darf und was nicht. Söhne sollten sich stets fragen, wie sie so weit wie möglich eine Freude für das Herz des Vaters sein können. Deshalb sollten sie achthaben auf das, was sie essen. Essen stärkt unseren Körper und baut ihn auf. Unsere Körper werden durch unsere Ernährung gebildet. Gesunde Speise hat eine gesunde Auswirkung auf unseren Körper.

Was für unseren Körper gilt, gilt auch für unseren Geist. Womit wir uns geistlich ernähren, das, was wir lesen und was wir anschauen, formt unser geistliches Leben. Wir werden in unserem Charakter die Kennzeichen annehmen von der Speise, die wir essen. Deshalb ist es wichtig, einen Unterschied zwischen reiner und unreiner Speise zu machen.

In 3. Mose 11 werden nur die unreinen Tiere namentlich genannt und die Botschaft wird an Mose und Aaron gerichtet. Im fünften Buch Mose kommen die Priester nicht vor. Es ist ein Buch, das sich an ein Volk von Söhnen richtet. Hier werden die reinen Tiere genannt, um den Söhnen die Merkmale derselben bekanntzumachen. Die reinen Tiere sind oft ein Bild von dem Herrn Jesus. Söhne speisen sich mit Ihm und Er gibt ihrem Leben durch diese Speise Form und Gestalt, das heißt, der Herr Jesus wird in ihnen sichtbar.

Das zuerst genannte Tier, „das Rind“, ist ein Bild von der Beständigkeit und Kraft des Dienstes. Das Rind geht beharrlich weiter. Das sehen wir in dem Leben des Herrn Jesus. Darüber hinaus ist es das größte Tier, das als Brandopfer gebracht werden konnte (3Mo 1:3), doch hier geht es um die Speise für uns. Auch wir müssen feststehen und unbeweglich weitergehen in dem Werk des Herrn (1Kor 15:58). So, wie Er unbeirrt weiterging, gehen auch wir unbeirrt unseren Weg.

In „dem Schaf“ sehen wir andere Merkmale. Ein Schaf spricht von Geduld und Langmut im Leiden. In 1. Petrus 2,23 sehen wir diese Merkmale als Vorbild für uns. Wenn wir uns so mit Ihm ernähren, werden diese Charakterzüge uns zieren.

„Die Ziege“ ist das Tier des Sündopfers. Es lässt uns sehen, wie sehr der Herr Jesus Gottes Gerechtigkeit mit Blick auf die Sünde Genüge getan hat. Uns mit Ihm ernähren als dem Sündopfer, wird bewirken, dass in unserem Handeln Gottes gerechte Maßstäbe Anwendung finden. Das wird uns vor Sünde bewahren, das heißt, wir werden abgesondert von der Sünde der Gerechtigkeit leben (1Pet 2:24).

In „dem Hirsch“ sehen wir das Lechzen nach den Wasserbächen (Ps 42:2). Wenn wir uns mit Ihm nähren, wird das in unserer Seele einen Durst nach Gott auslösen. Nichts außerhalb der Gemeinschaft mit Gott kann unser tiefstes Verlangen befriedigen. Bei Gott zu sein, gibt der Seele die wahre Erquickung. Das empfand der Herr Jesus und das können auch wir empfinden.

„Die Gazelle“ (oder Reh) wird gekennzeichnet durch den anmutigen und geschmeidigen Gang, womit das Tier über die Berge springt (2Sam 2:18; 1Chr 12:9b). Ist bei uns etwas von diesem erhabenen Gang zu sehen? Bei dem Herrn Jesus war er allezeit, auch als Er mit dem Kreuz auf dem Rücken durch die Straßen Jerusalems ging. Durch unseren Wandel können wir die Lehre unseres Heiland-Gottes zieren (Tit 2:9; 10).

Es gibt Dinge, die Söhne Gottes verunstalten (5Mo 14:1), aber hier haben wir die Dinge, die uns schmücken können. Alle diese Tiere haben gespaltene Hufe und sie käuen wieder. Beide Merkmale müssen vorhanden sein. Wiederkäuen ist nicht nur das Bibellesen an sich, sondern auch das Nachsinnen und Studieren des Wortes Gottes. Gespaltene Hufe geben dem Wandel Stabilität, dass wir nicht „hin und her geworfen und umhergetrieben von jedem Wind der Lehre“ sind (Eph 4:14), sondern dass wir standfest sind im Glauben. Lehre und Praxis gehören zusammen.

Alle Tiere, die nicht beide Merkmale aufweisen, sind nicht geeignet als Speise für „Söhne“. Ist nur ein Merkmal vorhanden, ist das gewissermaßen einseitige Speise. Wird allein auf die Lehre Nachdruck gelegt, ist das nicht gut, weil es zur Sektiererei führt. Bei den Pharisäern war eine Trennung zwischen „Sagen“ und „Tun“ (Mt 23:3). Die gesunde Lehre muss zu einer gesunden Praxis führen. Wenn aber der Nachdruck nur auf die Praxis gelegt wird, ist das auch nicht gut. Wie kann da gute Praxis vorhanden sein ohne solide Unterweisung?

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