Deuteronomy 7:4
Einleitung
Der Hauptgedanke in diesem Kapitel ist die Heiligung des Volkes Gottes. Dazu gehört, dass das Volk alle Wege der Heiden und auch die Heiden selbst verwirft. Es geht nicht um die Heiligung einer bestimmten Klasse, wie z. B. die der Priester, sondern um die Heiligung des ganzen Volkes, das Gott um sich versammelt als Ihm geweiht. Priester und Leviten werden in diesem Buch kaum genannt, sondern sie werden als ein Teil des Volkes gesehen. In der Wüste sind die Unterschiede zwischen den Gruppen groß, im Land selbst aber sind sie verhältnismäßig klein.Völker und ihren Götzendienst ausrotten
Bis jetzt haben wir uns mehr mit dem inneren Zustand des Volkes beschäftigt, nun geht es um die Pflichten nach außen. Die Völker im Land mussten ausgerottet werden, weil sie eine Behinderung darstellen, wenn es um die Inbesitznahme und das Genießen der Segnungen des Landes geht. Gott will uns hiermit lehren, dass die Segnungen, die Er uns gegeben hat, nur durch persönlichen Kampf in Besitz genommen werden können, um sie zu genießen. Sie durften die Völker nicht aus Mordlust ausrotten, sondern als solche, die das Urteil Gottes vollstreckten. Diese Völker hatten das Urteil Gottes rechtmäßig verdient. Untersuchungen haben bewiesen, dass sie in jener Zeit die moralisch am meisten verdorbenen Völker der Erde waren. Gott hat sie vierhundert Jahre geduldig ertragen, aber nun war ihre Ungerechtigkeit voll (1Mo 15:16-21).Gott hätte die Völker auch ausrotten können durch Krankheit, Hunger oder Naturkatastrophen (vgl. Hes 38:21; 22). Er tut es jedoch durch sein Volk, damit es mit Nachdruck lernt, wie heilig Er ist und wie abscheulich Sünde in seinen Augen ist. Das von ihnen ausgeübte Gericht würde auch sie selbst treffen, wenn sie den Völkern folgen würden in ihren Sünden und Gräueltaten.Es werden sieben Völker genannt, die das Land widerrechtlich in Besitz genommen hatten. Die Zahl Sieben lässt erkennen, dass in diesen Völkern die vollkommene Macht der Bosheit gesehen wird. Sie sind ein Bild der Fürstentümer und Gewalten und Weltbeherrscher dieser Finsternis, der geistlichen Mächte der Bosheit in den himmlischen Örtern (Eph 6:12). Gegen diese Mächte richtet sich unser Kampf und nicht gegen Fleisch und Blut wie bei Israel.Kampf und Überwindung ist der einzige Weg, um das Erbteil in Besitz zu nehmen. Wir sind durch Gott in das Erbteil gestellt (Eph 2:6), aber Feinde haben es in Besitz genommen und wollen uns daran hindern, es zu unserem Eigentum zu machen. Für Israel galt die Verheißung des HERRN, die Feinde seinem Volk auszuliefern, so dass sie in der Lage sein würden, sie zu besiegen. Für uns hat der Herr Jesus auf dem Kreuz und in seiner Auferstehung alle Feinde besiegt (Heb 2:14; Kol 2:15). Mit Ihm als unserem Anführer ist der Sieg sicher, wenn wir bekleidet sind mit der Waffenrüstung, die Gott uns zur Verfügung gestellt hat (Eph 6:13-18).Diesen Feinden gegenüber darf keine Gnade gezeigt werden und es darf kein Bund mit ihnen geschlossen werden, sie müssen „ganz und gar“ verbannt werden. Wir dürfen mit Ungläubigen keine Verbindung eingehen (2Kor 6:14), jedoch müssen wir ihnen gegenüber wohl Gnade erweisen. Letzteres gehört zu der Offenbarung unseres Heiland-Gottes in dieser Zeit (1Tim 2:3; 4). Den bösen Mächten gegenüber dürfen wir keine Gnade erweisen, das wären Prinzipien, von denen sich Ungläubige leiten lassen. Aus diesen Gründen können wir uns auch nicht gesellschaftlichen Gruppierungen anschließen, die edle Ziele verfolgen, oder politischen Parteien, die die Welt verbessern wollen. Die zugrunde liegenden Prinzipien sind nicht aus Gott.Im Land selbst kann nichts geduldet werden, das nicht seinen Ursprung im Gehorsam Gott gegenüber hat. Ausschließlich das, was Er gibt, ist angemessen und passend für diesen Ort. Darum muss alles mit Axt und Feuer ausgerottet werden, was nicht von Ihm ist (5Mo 7:5). Folglich können auch nicht die Altäre und Bildsäulen, womit den Götzen gedient wurde, gereinigt und dann Gott geweiht werden. In der Christenheit ist das geschehen durch das „christlich machen“ von ursprünglich heidnischen Festen wie z. B. Weihnachten und durch die Marienverehrung.Das Erbteil steht im Kontrast zu Dingen in unserem Leben, die den Genuss des Erbteils unmöglich machen. Die Vorbilder im Alten Testament reden nicht davon, was wir dem Grundsatz nach geworden sind, sondern über das Leben nach den Wahrheiten des Neuen Testamentes. Wir haben ein Erbteil empfangen in dem Licht (Kol 1:12). Das bildet einen Kontrast zu der Macht der Finsternis, aus der wir erlöst sind. Was wir jetzt schon besitzen, müssen wir nun auch genießen inmitten einer Welt der Finsternis, aus der wir erlöst sind. Um wirklich genießen zu können, müssen wir alle Überbleibsel der Finsternis beseitigen und das Erbteil zu unserem Eigentum machen.Es ist nicht Gottes Ziel, dass wir Eigentümer eines Erbteils sind, ohne Kenntnis davon zu haben und ohne es zu genießen. Wenn Johannes in seinen Briefen über das ewige Leben spricht, stellt er es als einen gegenwärtigen Besitz dar und nicht als etwas, das wir erst später bekommen. Deshalb müssen die Feinde in unserem Leben vertrieben werden, um es schon jetzt genießen zu können. Durch die Kraft des Heiligen Geistes können wir diese Mächte in unserem Leben überwinden. Je mehr Land der Feind in Besitz hat, umso geringer ist der Genuss der Segnungen. Alles was eine gewisse Anziehungskraft ausübt, ist gefährlich und muss beseitigt werden, sonst setze ich Segnungen aufs Spiel (5Mo 7:16). Anstelle von allem Bösen, das wir aus unserem Leben entfernen, gibt Gott Segen. Jedes Stück Land, das ich vom Feind erobere und Ihm zur Verfügung stelle, füllt Er mit seinem Segen. Es geht um die Vertreibung des Feindes, damit wir das Land erben und damit wir ein Wohlgefallen sind vor Gott. Es ist eine absolute Trennung nötig in Bezug auf die Weltbeherrscher dieser Finsternis. Gott will uns für sich selbst besitzen. Dies ist nur möglich, wenn unsere Gedanken mit seinen Gedanken übereinstimmen und wir dasselbe Interesse haben wie Er, der mit uns Gemeinschaft haben will. Wie sieht es in den Familien aus? Suchen die Eltern dies für ihre Kinder?
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