‏ Genesis 1:2-5

Einleitung

Das Ziel der Kommentare besteht darin, das Lesen der Bibel anzuregen. Die ursprüngliche Webadresse der Kommentare ist www.kingcomments.com. Die Kommentare sind aus dem Niederländischen ins Deutsche übersetzt worden. Sie sollen das persönlich Bibelstudium unterstützen. Die Bibelzitate, die in den Kommentaren vollständig wiedergegeben sind, sind der Elberfelder Übersetzung 2009 (Edition CSV Hückeswagen) entnommen.

Die Kommentare zu den Büchern Hiob, Psalmen und Jesaja habe ich gemeinsam mit Tony Jonathan geschrieben. Der Kommentar zu Hesekiel ist in enger Zusammenarbeit mit Ron Vellekoop entstanden.

Die Bibel ist das unfehlbare, ewige Wort Gottes. In der Bibel geht es um den Sohn Gottes, der Mensch wurde, um am Kreuz für sündige Menschen zu sterben. Gott hat Ihn von den Toten auferweckt und Er ist jetzt im Himmel. Jeder, der seine Sünden bekennt und an den Sohn und sein Versöhnungswerk am Kreuz glaubt, wird nicht verlorengehen, sondern ewiges Leben empfangen. So jemand ist ein Kind Gottes. Gott unterweist seine Kinder in seinem Wort, wie sie zu seiner Ehre leben können und was sie durch ihre Verbindung mit seinem Sohn geschenkt bekommen haben.

Downloads

Auf der Website https://www.oudesporen.nl/artikelen.php?aut=1&l=DE stehen die Bibelkommentare und Publikationen zur Verfügung und können kostenlos als PDF, e-pub und mobi heruntergeladen werden.

Über den Autor Ger de Koning

Ich bin 1948 in den Niederlanden geboren und 1966 wiedergeboren. Sport war meine Leidenschaft. Das war auch noch einige Zeit nach meiner Bekehrung so, bis ich um 1970 erkannte, dass der Herr Jesus ein Recht auf mein ganzes Leben hat. Seit dieser völligen Hingabe sind der Herr Jesus Christus und das Wort Gottes meine “Leidenschaft“. Das Lesen und das Studium des Wortes Gottes hat in mir den tiefen Wunsch geweckt, Gottes Wort zu predigen und weiterzugeben, sowohl durch die Unterweisung der Gläubigen, um die Gemeinde Gottes aufzubauen, mit besonderem Schwerpunkt für junge Gläubige, als auch in der Verkündigung des Evangeliums an Ungläubige.

Dies führte dazu, einfache, aber nicht oberflächliche Erklärungen zu allen Bibelbüchern und zu verschiedenen biblischen Themen zu schreiben. Mehrere davon wurden in andere Sprachen übersetzt. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten, das Wort Gottes in Seminaren, biblischen Vorträgen und auf Konferenzen im In- und Ausland zu verkünden.

Der Herr hat mir eine Frau geschenkt, Willy, die mir eine große Hilfe ist. Ohne sie würde ich diese Arbeit nicht tun können. Wir haben 1975 geheiratet. Der Herr hat uns sechs Kinder und einundzwanzig Enkelkinder geschenkt.

Die ganze Bibel ist ein wunderbares Buch, und es ist mein Gebet, dass auch Du mehr und mehr unter diesen Eindruck kommen wirst.

Ich wünsche Dir Gottes Segen!

Ger de Koning

Middelburg, Niederlande, Mai 2023

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(c) 2023 Autor Ger de Koning

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Einleitung

Das erste Buch Mose wurde ca. 1450 Jahre vor Christi Geburt in der Wüste Sinai von Mose geschrieben.

Im Hebräischen heißt das Buch „Bereshith“. Das bedeutet „Im Anfang“, nach den beiden allerersten Worten dieses Buches. Die griechische Bezeichnung ist „Genesis“, was „Geburt“ oder „Entstehen“ oder auch „Werden“ bedeutet.

Es ist zu Recht das Buch des Anfangs. Wir finden darin den Ursprung von Himmel und Erde, die Einsetzung von Ehe und Familie, die erste Sünde und als Folge davon den Tod. Wir finden auch das erste Opfer, das Gericht, das Entstehen der Völker, den Ursprung des Volkes Israel, den Bund und die Beschneidung.

Den Ursprung Gottes werden wir vergeblich suchen. Gott hat keinen Anfang. Er ist der ewige Gott, der „im Anfang war“ (Joh 1:1; Ps 90:2).

Alle Wahrheiten, die in den folgenden Bibelbüchern offenbart werden, werden schon in diesem Buch angedeutet. Eine Wahrheit kann in direkter Form mitgeteilt werden, sie kann aber auch in Bildern vorgestellt werden. Einige Beispiele für die erste Form: die Schöpfung; der Mensch und sein Fall in die Sünde; die Macht Satans. Einige Beispiele für die zweite Form: die Erlösung (Gott bekleidete die Menschen nach dem Sündenfall mit Fellen eines Tieres, was auf das stellvertretende Sterben des Herrn Jesus hinweist); die Auferstehung (in der Geschichte von Abraham und Isaak); die Regierung eines verworfenen Herrn auf dem Thron der Welt (in der Geschichte Josephs).

Treffend und schön ist die Art und Weise, wie Gott sich persönlich in diesem Buch den Menschen bekannt macht. Er kommt zu Adam bei der Kühle des Tages (1Mo 3:8); Er macht Noah mit seinem Plan bezüglich der Sintflut bekannt (1Mo 6:13); Er besucht Abraham und spricht mit ihm (1Mo 18:1; 10-14). Er benutzt hier keine Propheten oder Priester, sondern Er selbst kommt mit einer Vertrautheit, wie ein Mann mit seinem Freund umgeht. Wir erleben in diesem Buch die lebendige, spürbare Nähe Gottes zu seinen Geschöpfen.

Gliederung des Buches

Das erste Buch Mose lässt sich in sieben Teile gliedern, gemäß den sieben darin vorkommenden Erzvätern (auch andere Gliederungen sind möglich):

1. 1. Mose 1–4 Adam

2. 1. Mose 5(,21) Henoch

3. 1. Mose 6–11 Noah

4. 1. Mose 12–23 Abraham

5. 1. Mose 24–26 Isaak

6. 1. Mose 27–36 Jakob

7. 1. Mose 37–50 Joseph

Der Schöpfer des Himmels und der Erde

Gott hat alles geschaffen (Jes 45:12; Sach 12:1; Eph 3:9). Wenn Menschen etwas herstellen, benötigen sie dafür Material. Gott nicht. Er benötigt nichts außer sich selbst. Er ist nicht Teil seiner Schöpfung. Er schuf durch seine eigene Allmacht (Röm 4:17b). Durch die Schöpfung wissen wir, dass Gott existiert: „Denn das Unsichtbare von ihm wird geschaut, sowohl seine ewige Kraft als auch seine Göttlichkeit, die von Erschaffung der Welt an in dem Gemachten wahrgenommen werden“ (Röm 1:20; Ps 19:2).

Gott ist ein dreieiniger Gott: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Nicht der Vater vollbrachte das Schöpfungswerk, sondern der Sohn (Joh 1:3; Kol 1:16; Heb 1:1; 2). Kein Mensch war bei der Erschaffung von Himmel und Erde gegenwärtig (Hiob 38:4). Es bestand ja noch nichts. Deshalb kann das, was wir in diesem Kapitel lesen, allein durch den Glauben erfasst werden: „Durch Glauben verstehen wir, dass die Welten durch Gottes Wort bereitet worden sind, sodass das, was man sieht, nicht aus Erscheinendem geworden ist“ (Heb 11:3).

Einige Ausleger vermuten, dass einige Zeit zwischen den 1Mo 1:1; 2 abgelaufen ist. In der Zwischenzeit soll dann der Fall Satans stattgefunden haben. Bei anderen ist keine Rede von einer Zeit zwischen den beiden Versen, sondern die Schöpfungsgeschichte setzt sich einfach fort. Für mich stellte das fortlaufende Erzählen der Schöpfungsgeschichte wegen des Wortes „wüst“ bis vor Kurzem eine Schwierigkeit dar. Es konnte meiner Meinung nach nicht sein, dass Gott die Erde „wüst und leer“ erschaffen hatte (Jes 45:18). Eine plausible Erklärung für mich war es daher, dass zwischen den 1Mo 1:1; 2 eine Zeitspanne liegt, in der der Fall Satans erfolgte, der die Erde wüst und leer machte.

Ein Beitrag während einer Wortbetrachtung veranlasste mich, nochmals darüber nachzudenken. Eins meiner Probleme war das Wort „wüst“. Im Niederländischen hat das Wort eine negative Bedeutung (Anm.: im Deutschen auch). Im Hebräischen jedoch bedeutet es wörtlich „formlos“. Gott kann etwas schaffen, was „formlos und leer“ ist, um weiter daran zu wirken. In diesem Zusammenhang fiel mir ein Vers aus Psalm 139 ein: „Meinen Keim sahen deine Augen, und in dein Buch waren sie alle eingeschrieben, die Tage, die entworfen wurden, als nicht einer von ihnen war“ (Ps 139:16). Dort ist die Rede von einem „Keim“, oder, wie es auch übersetzt werden könnte, einer „ungeformten Masse“ des Lebens, das Gott in den Mutterschoß gibt und darin zur Entwicklung bringt. Dadurch ist das Problem für mich gelöst.

Man hat es einmal so formuliert: Gott teilt uns in 1Mo 1:1 mit was Er tut, und erzählt ab 1Mo 1:2 wie Er es tut. Es scheint mir, dass das gut wiedergibt, worum es sich in Kapitel 1 handelt.

Dann sehen wir, wie Gott weiterwirkt. Sein Geist „schwebte“ über den Wassern. Dieses „Schweben“ hat die Bedeutung von „brüten“, und dabei denken wir an neues Leben, das daraus zum Vorschein kommt. Wie schon gesagt, ist der Herr Jesus, Gott der Sohn, der Schöpfer. Da ist „ein Herr, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind“ (1Kor 8:6). Und Er tut alles in der Kraft des Heiligen Geistes.

Der erste Tag

Mitten in die Dunkelheit hinein ertönt eine mächtige Stimme. Gott spricht. Seine ersten Worte sind: „Es werde Licht!“ Das Resultat ist unmittelbar da: „Und es wurde Licht!“ (vgl. Ps 33:6; 9). Wenn Gott spricht, wird seine Kraft offenbar.

Gott betrachtet sein Werk und sieht, dass es gut ist. Diese Mitteilung zeigt uns Gottes engen Bezug zu seinem Werk. Er prüft nicht etwa, ob Unzulänglichkeiten vorhanden sind. Er ist vollkommen und alles, was Er tut, ist vollkommen. Sein Werk ist nicht allein gut in sich selbst, sondern dient auch einem guten Zweck.

Gott gibt allem einen Namen. Damit legt Er den Charakter, die Art fest. Dadurch können wir Dinge wiedererkennen. Der Mensch handelt weise, wenn er die Dinge so nennt, wie Gott sie nennt (vgl. Jes 5:20). Der erste Tag wird abgegrenzt durch Abend und Morgen. Dadurch wissen wir, dass die Schöpfungstage normale Tage von 24 Stunden sind, wie wir sie heute noch kennen.

Wenn wir 1. Mose 1 unvoreingenommen lesen, können wir nur schließen, dass Gott den Himmel und die Erde in sechs buchstäblichen Tagen geschaffen hat (2Mo 20:11). Wir lesen über Tag und Nacht und davon: „und es wurde Abend, und es wurde Morgen“. Das hebräische Wort für Tag (yom), als ein getrenntes Wort, ist in allen Fällen „Tag“ im üblichen Sinn des Wortes (1Mo 8:22; 1Mo 29:7, als Gegensatz zu „Nacht“). Die Kenntnis der Wahrheit deckt die Lüge auf. Jede Entstehungstheorie, die von dem biblischen Bericht in 1. Mose 1 abweicht, muss in das Reich der Fabeln verwiesen werden.

1Mo 1:3 wird von Paulus auf das Werk angewandt, das Gott an dem verfinsterten Herzen eines Sünders wirkt: „Denn der Gott, der sprach: Aus Finsternis leuchte Licht, ist es, der in unsere Herzen geleuchtet hat zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi“ (2Kor 4:6). Hieraus lernen wir, dass etwas, was buchstäblich und historisch geschehen ist, auch eine geistliche Anwendung hat. So gesehen entdecken wir in den Schöpfungstagen den Prozess, der sich in jemandem vollzieht, wenn er zur Bekehrung kommt.

Dieser beginnt in dem Sünder, der in der Finsternis ist: „Denn einst wart ihr Finsternis“ (Eph 5:8). Der Geist beginnt am Herzen eines solchen zu wirken, zu „brüten“. Dann kommt der Augenblick, in dem der Sünder entdeckt, dass er in der Finsternis ist und Licht braucht. Daraufhin lässt Gott sein Licht in seine Seele scheinen. Dadurch werden alle Bosheit und Schlechtigkeit offenbar. Durch Reue und Bekehrung entsteht dann neues Leben.

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