‏ Genesis 2:21-24

Adam bekommt seine Frau

Bevor Adam empfindet, dass ihm seine Frau fehlt (1Mo 2:20), hat Gott schon seine Absicht ausgesprochen, ihm diese zu geben (1Mo 2:18). Doch bevor Er dieses Vorhaben ausführt, bildet Er aus dem Erdboden Tiere und Vögel, denen Adam dann Namen gibt. Der Name ist Ausdruck vom Charakter des Tieres. Dies zeigt die tiefe Einsicht Adams in die Werke Gottes.

Das Wort „Hilfe“ ist nicht eine abwertende Bezeichnung für die Frau. Gott selbst wird auch „Hilfe“ genannt (Ps 33:20; Ps 70:6; Ps 115:9). Dass sie jemand ist, „die ihm entspricht“, bedeutet, dass auch sie nach dem Bild Gottes (1Mo 1:27) geschaffen wurde.

Dann schickt Gott sich an, ihm seine Frau zu geben. Das tut Gott nicht dadurch, dass Er Eva wie Adam aus dem Staub der Erde bildet. Dann wäre sie unabhängig von Adam. Er bildet Eva aus Adam. Nicht aus seinem Kopf, denn sie ist nicht seine Herrin, nicht aus seinen Füßen, denn sie ist nicht seine Sklavin, sondern aus seiner Seite, als jemand, der gleichwertig ist und an seiner Seite steht. Sie ist sein „Gegenüber“, wie es wörtlich heißt.

Dazu versetzt Gott Adam in einen tiefen Schlaf, einen Todesschlaf. Wir haben hier ein sehr schönes Bild von der Art und Weise, wie der Herr Jesus seine Gemeinde als Braut empfangen hat. Das geschah durch seinen Tod am Kreuz (Eph 5:25).

Indem Gott zuerst Adam und dann Eva bildet, legt Er die Rangordnung in der Schöpfung fest, und Er will, dass diese aufrechterhalten wird. Er bestimmt, dass der Mann das Haupt der Schöpfung und auch das Haupt der Frau ist. Paulus zieht diese Schlussfolgerung eindeutig in seinem ersten Brief an die Korinther, und zwar unter Angabe des Zwecks, für den die Frau geschaffen ist (1Kor 11:8; 9; 1Tim 2:11-13).

Die Einheit von Mann und Frau

Adam erkennt seine Frau als von ihm genommen und ihm gegeben. Die Schlussfolgerung aus Gottes Handeln wird in 1Mo 2:24 angegeben („darum“). Die Worte der Schrift lassen keine andere Interpretation zu. Gott bestimmt die monogame Ehe zwischen einem Mann und einer Frau. Das ist die einzige durch Gott eingesetzte und anzuerkennende Form des Zusammenlebens zwischen Menschen. Der Herr Jesus verweist darauf, als Ihm eine Fangfrage über die Ehe gestellt wird: „Er aber antwortete und sprach: Habt ihr nicht gelesen, dass der, der sie schuf, sie von Anfang an als Mann und Frau machte und sprach: „Deswegen wird ein Mann den Vater und die Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und die zwei werden ein Fleisch sein“? Also sind sie nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, soll [der] Mensch nicht scheiden“ (Mt 19:4-6). Auch Paulus bezieht sich auf diesen Beginn, um zu beweisen, dass Hurerei unter keinen Umständen erlaubt ist (1Kor 6:16). Ebenso wie beim Schöpfungsbericht entlarvt diese Schlussfolgerung jede andere Form des Zusammenlebens als verwerflich.

Die Ehe ist ein Abbild der Verbindung zwischen Christus und der Gemeinde. Den Beweis dafür haben wir beim dritten Mal, wo 1Mo 2:24 im Neuen Testament zitiert wird, und zwar in Epheser 5 (Eph 5:31; 32). Darum ist jede andere Form des Zusammenlebens nicht nur Ungehorsam gegen Gottes Wort, sondern auch eine Herabwürdigung der Herrlichkeit Christi. Und um das Letztere geht es dem Feind, Satan, zu aller Zeit. Weil einem Christen die Herrlichkeit Christi über alles geht, soll er die Ehe ehren (Heb 13:4).

Ihre Nacktheit ohne Scham bedeutet, dass kein Schatten auf ihrer Beziehung liegt. Sie gehen offen miteinander und mit Gott dem HERRN um. Dabei geht es um mehr, als dass zwei Menschen unbekleidet zusammen sind. Es zeigt auch zwei Menschen, zwischen denen nichts ist, was nicht da sein sollte. Sie haben nichts voreinander zu verbergen. Jeder der beiden sieht den anderen, wie er völlig ist, und jeder zeigt sich ebenso dem anderen.

In diesem Zusammenhang einige praktische Bemerkungen. Ich habe einmal in der Zeitung gelesen, dass eine Terroristin verhaftet wurde, die die ganze Zeit, während der sie verheiratet war, vor ihrem Mann und ihrem Kind verbergen konnte, dass sie Terroristin war. Sie führte ein Doppelleben. Leider ist es so, dass in manchen Ehen eine Art Doppelleben geführt wird. Das muss nicht so extrem sein wie bei dieser Terroristin, aber wie oft wird aneinander vorbeigelebt! Manche verbergen viel voreinander.

Wenn das bei dir so ist, dann zeige dich einmal „nackt“ deinem Partner, das heißt: Erzähle ihm oder ihr einmal alles, was dich beschäftigt. Teilt das miteinander, seid offen zu einander. Es soll nicht so sein, dass eine Frau raten muss, womit sich ihr Ehemann beschäftigt und was mit ihm los ist. Das gilt gegenseitig. Sonst kann es sein, dass man im Lauf der Zeit, wenn das Versteckspiel lange genug gedauert hat, in schockierender Weise mit der harten Realität konfrontiert wird: Ein Partner verlässt den anderen.

Deshalb noch einmal: Öffne dich dem anderen und höre zu, wenn er oder sie sich dir gegenüber öffnet. Du wirst über das Ergebnis erstaunt sein. Keiner hat es je bereut, sich dem anderen gegenüber zu öffnen. Im Gegenteil, der Seufzer lautet: „Hätte ich es doch früher getan.“

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