‏ Genesis 20:16

Abimelech und Abraham

Abimelech lässt Abraham zu sich kommen. Das zeigt schon, in welche Abhängigkeit der große Gottesmann gegenüber diesem Mann der Welt gekommen war. Die Vorwürfe, die Abimelech Abraham macht, sind gerechtfertigt. Abrahams Verteidigung ist sehr schwach. Er hatte bei sich selbst überlegt, nicht mit Gott. Er hatte festgestellt, dass keine Gottesfurcht an diesem Ort bestand und aus reinem Selbsterhaltungstrieb, aus Egoismus also, hatte er sein Verhältnis zu Sara verleugnet.

Dabei hatte er Zuflucht zu einer Halbwahrheit genommen, die oft schlimmer ist als eine ganze Lüge. Abraham versucht hier, seine Unaufrichtigkeit zu entschuldigen. Diese Unaufrichtigkeit versteckt sich auch hinter dem, was er über Gott äußert, der ihn habe umherirren lassen, nachdem er aus dem Haus seines Vaters gegangen war (Anm.: In der holländischen wie auch in der englischen und französischen Übersetzung steht in 1Mo 20:13 „umherirren“ statt des in der Elberfelder Übersetzung verwendeten Wortes „wandern“). Nicht Gott hatte ihn in die Irre geschickt, sondern er selbst war in die Irre gegangen. Die Sprache des Glaubens fehlt hier völlig. Abimelech hat ihn belehrt und beendet dann die Aussprache mit den Worten: „In Bezug auf alles ist die Sache rechtlich geschlichtet“ (1Mo 20:16). Lasst uns auch daraus lernen.

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