‏ Genesis 34:1-4

Dina wird vergewaltigt

Jakobs Wahl des Wohnortes hat eine verhängnisvolle Folge für seine Familie. Dina, das einzige Mädchen unter elf Brüdern, will auch einmal einige andere Mädchen sehen und kennenlernen. Das können keine anderen Mädchen sein als Mädchen der Welt. Sie sucht Geselligkeit bei „den Töchtern des Landes“. Aber Mädchen in der Welt sind nie ohne die Aufmerksamkeit von Männern. Sie hat das Interesse eines jungen Mannes, Sichem, auf sich gezogen. Er „sah sie, … und er nahm sie und lag bei ihr und entehrte sie“.

Übrigens sagt die Tatsache, dass ein weltlicher Mann wie Sichem ein aus einer gläubigen Familie stammendes Mädchen wie Dina heiraten will, auch eine Menge über das Mädchen aus. Sie wird sich der Welt angepasst haben, sodass Sichem sie als dazugehörend ansieht. Wir bekommen auch nicht den Eindruck, dass Dina heftigen Widerstand geleistet hat. Dina wird nicht sofort dem zugestimmt haben, was Sichem wollte. Es wird ein gewisses Maß an Zwang durch Sichem ausgeübt worden sein, aber sie hatte nicht die Kraft, „Nein“ zu sagen.

Wir müssen unseren Kindern Raum geben, sich zu entwickeln, aber das bedeutet nicht, dass wir ihnen die Freiheit geben dürfen, ihre Neugier durch Besuche weltlicher Orte zu befriedigen. Was erlauben wir ihnen, sich im Fernsehen oder im Internet anzusehen? Wohin nehmen wir sie mit? An was gewöhnen wir ihre Augen und Ohren? Wie leiten wir sie an, mit der Befriedigung ihrer Bedürfnisse umzugehen? Wenn wir ihnen alle Freiheit lassen, dürfen wir uns nicht darüber wundern, dass unsere Kinder „vergewaltigt“ werden. Jemand, dem wir unsere Kinder niemals geben würden, ergreift Besitz von ihrem Körper und/oder Geist.

Jakob ist hier wieder der abwesende Vater. Er hörte von dem Ereignis, aber man hört keine Reaktion von ihm. Für Sichem war die Vergewaltigung mehr als nur eine Tat. Er liebte Dina und wollte sie auch heiraten. Das muss man ihm in jedem Fall zugutehalten, und darin ist er ein positives Beispiel gegenüber den moralischen Vorstellungen in der heutigen Zeit, die leider auch unter Christen weit verbreitet sind. Geschlechtsgemeinschaft verpflichtet (vgl. 2Sam 13:14-16).

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