Hebrews 11:1-7
Aus Glauben leben (I)
Du beginnst gerade ein wunderschönes und zugleich sehr Mut machendes Kapitel. Es ist voll mit Beispielen von Menschen, die aus Glauben gelebt haben. In ihrem Leben sind die Kraft und die Wirkung des Glaubens sichtbar geworden. Das ganze Kapitel handelt von nichts anderem als vom Glauben. Alle diese Beispiele führt der Schreiber an, um den Hebräern und auch dir zu zeigen, wozu jemand, der aus Glauben lebt, in der Lage ist.Dieser Glaube ist kein anderer als der, der dich zu Gott brachte und mit dem du Gott bezüglich der Vergebung deiner Sünden vertraut hast. Damit begann dein Glaube. Aber der Glaube bleibt immer aktiv. An Gott zu glauben, bedeutet, Ihm zu vertrauen, Ihn für vertrauenswürdig zu erachten und sicher zu sein, dass Er hilft und tut, was Er sagt. Die Zukunft wird durch den Glauben zum Heute, und das Unsichtbare wird dadurch sichtbar. Schwierigkeiten, denen du begegnest, sind für den Glauben Herausforderungen und gleichsam Nahrung; der Glaube findet gerade in Schwierigkeiten Anlässe, sich zu erweisen.Heb 11:1. Man hat Heb 11:1 wohl einmal „die Definition des Glaubens“ genannt, aber ich glaube nicht, dass man das so sagen kann. Der Glaube ist eine wirksame Kraft im Blick auf die Zukunft und im Blick auf das Heute. Der Glaube richtet den Blick nach vorn, auf die Verheißung, und ist sich sicher, dass sie einmal erreicht werden wird: Er ist „die Verwirklichung dessen, was man hofft“. Der Glaube richtet den Blick auch nach oben, zu Gott und zu Christus: Er ist „die Überzeugung von Dingen, die man nicht sieht“. Anders gesagt: Der Glaube blickt vorwärts und aufwärts.In den Heb 11:1-7 siehst du, dass der Glaube im Verhältnis zwischen dem Menschen und Gott alles bestimmt, und zwar vom Anfang bis zum Ende. Es geht um die Schöpfung, um die Sünde und das Opfer, um ein Leben und einen Wandel zum Wohlgefallen Gottes, um das Zeugnis gegenüber der Welt und schließlich um das Friedensreich. In all diesen Sichtweisen steht der Sohn im Mittelpunkt. Die Schöpfung zeigt den Sohn als Schöpfer. Das Opfer zeigt den Sohn als Erlöser. Ein Leben und einen Wandel zum Wohlgefallen Gottes sieht man vollkommen in dem Sohn. In der Welt hat Er ein vollkommenes Zeugnis davon abgelegt, wer Gott ist. Der Sohn wird die Welt richten, und Er wird auch das Friedensreich aufrichten.Weiterhin weist die Schöpfung auf die Neuschöpfung hin, deren Erbe der Sohn ist. Aufgrund des Opfers wird dem Sohn einmal alles unterworfen sein. In der Entrückung Henochs siehst du ein Bild von der Entrückung der Gemeinde, des himmlischen Volkes Gottes. Die Gemeinde ist mit dem Sohn verbunden und hat Teil an allem, was das Teil des Sohnes ist und was Er im Friedensreich bekommen wird. Noah ist ein Vorbild des irdischen Volkes im Friedensreich, der Gläubigen, die durch die Gerichte hin die Erde erben.Der rote Faden, der durch alles hindurchläuft, ist der des Glaubens. Dieser rote Faden verbindet alles miteinander. Wenn man die Heb 11:1-7 zusammenfasst, kann man Folgendes sagen: Der Glaube sieht, dass die sichtbaren Dinge aus dem Unsichtbaren entstanden sind; dass das Opfer die einzige Grundlage ist, auf der man vor Gott bestehen kann; dass ein Wandel zum Wohlgefallen Gottes durch den Glauben möglich ist; dass Er ist (nach oben schauen) und dass eine neue Welt zu erwarten ist (nach vorn sehen).Heb 11:2. Das ist der Glaube, den die Alten, die Glaubenshelden aus dem Alten Testament, die früheren Generationen Israels besaßen. Sie hatten immer wieder erkennen lassen, dass sie in Bezug auf das, was sie hofften, sicher waren und dass sie von den Dingen, die sie nicht sahen, überzeugt waren. Darum gab Gott ihnen Zeugnis. Er gab ihnen in ihren Gewissen seine Anerkennung. Das tut Gott noch immer in jedem, der in täglichem Vertrauen auf Ihn lebt, in welchen Umständen auch immer er sich befindet.Heb 11:3. Nach den einleitenden ersten beiden Versen werden Beispiele für die Wirkung des Glaubens vorgestellt. Erstes Beispiel: Du kannst nur durch Glauben verstehen, wie die Welten bereitet worden sind, nämlich durch das Wort Gottes. Hier ist noch nicht die Rede von den Glaubenshelden aus dem Alten Testament. Hier geht es um dich, um deine Einsicht in die Erschaffung der Welt. Alles, was du siehst, ist nicht aus etwas anderem Sichtbaren entstanden, sondern aus dem Unsichtbaren. Dieser Grundsatz gilt für alles, was mit der Praxis des Glaubens zu tun hat. Im Glaubensleben wird nichts aus dem, was um uns her sichtbar ist, bewirkt, sondern nur aus dem unsichtbaren Gott, der auch die Welten bereitet hat.Gott hat gesprochen, und dadurch ist das Sichtbare entstanden. So geht das, wenn Gott spricht. Sein Reden ist voller Autorität und hat Auswirkung. Er spricht, und es ist da (1Mo 1:3; Ps 33:9). So hat Er die Welten (Sternenwelt, Engelwelt, Menschenwelt) „bereitet“, das heißt in Ordnung gebracht, angeordnet, alles an seinen Platz gestellt. Das kannst du alles nur „verstehen“ oder innerlich, geistlich sehen, wenn du glaubst. Der Glaube stellt fest, dass Gott alles genau da hingestellt hat, wo Er es haben wollte (Off 4:11). Von einer allmählichen Entwicklung (Evolution) ist bei der Schöpfung keine Rede.In diesem dritten Vers wird in einem Satz mit den törichten Schlussfolgerungen des menschlichen Geistes abgerechnet, der für die Existenz der Dinge endlose Erklärungen gesucht hat und noch immer sucht. Das eine ausgeklügelte System ist noch törichter als das andere, wenn es darum geht, eine Erklärung für die Existenz der Dinge zu geben. Völlig einfach wird das, wenn der Glaube mit Gott rechnet. Das Weltall ist keine erschaffende Ursache. Es ist selbst erschaffen und wirkt fort durch eine Reihe von Gesetzen, das Gott hineingelegt hat.Heb 11:4. Gott gebraucht seine Schöpfung als Plattform, auf der der Glaube sich wirkungsvoll entfalten kann. Dann schuf Er den Menschen darauf. Mit diesem Menschen wollte Gott Umgang, Kontakt haben. Durch die Sünde, die in die Welt gekommen ist, wurde diese Gemeinschaft brutal zerstört. Nun konnte der Mensch Gott nicht mehr nahen. Noch schlimmer: Der in Sünde gefallene Mensch konnte vor Gott nicht mehr bestehen. Gott würde ihn von dieser Plattform wegnehmen müssen. Doch Gott hat in seiner Liebe und Gnade einen Ausweg geschaffen. Er hat für den gefallenen Menschen ein Lamm als Opfer zur Verfügung gestellt, damit der Mensch auf einer gerechten Grundlage doch vor dem Angesicht Gottes bestehen könnte. Und nun finden wir bei Abel das Beispiel für die Kraft des Glaubens an das Opfer.Abel hatte die Einsicht, weil sein Gewissen von Gott unterwiesen war. Er anerkennt Gottes Gericht über die Sünde. Er geht zu Gott und bekennt, dass er ein Sünder ist. Aber er kommt mit einem Stellvertreter, einem Opfer, das er gleichsam zwischen sich und Gott stellt. Dadurch empfängt er das Zeugnis, „dass er gerecht war“. Dieses Zeugnis ist in Übereinstimmung mit dem gerechten Gericht Gottes. Gott musste das Gericht ausüben. Er richtete das Opfer, und dadurch konnte Abel frei ausgehen. Nicht nur das Opfer wird angenommen, auch Abel selbst, der mit dem Opfer kommt. Wenn du durch das Opfer des Herrn Jesus zu Gott gehst, bezeugt Gott von dem Opfer, dass es gerecht ist, und Er bezeugt von dir, dass du gerecht bist. Deine Gerechtigkeit hat den Wert der Vollkommenheit des Opfers, das heißt der Vollkommenheit Christi, der sich Gott geopfert hat. Du entsprichst nun vor Gott der Vollkommenheit des Werkes Christi. Was das bedeutet, hast du in diesem Brief eingehend gesehen.Der erste Glaubensheld ist also Abel. In ihm siehst du einen Gläubigen, der sich auf der Grundlage eines stellvertretenden Opfers aktiv vor Gott stellt. Auch sein Bruder Kain wird erwähnt. Beide brachten ein Opfer. Aber das Opfer Abels war besser oder vorzüglicher als das von Kain. Es hatte einen höheren Wert, der darin bestand, dass Abel ein Opfertier nach dem Vorbild schlachtete, das Gott nach dem Sündenfall gegeben hatte (1Mo 3:21), während Kain mit seinen eigenen guten Werken kam, die auch noch von einem verfluchten Erdboden stammten. Abels Opfer war, wie es scheint, nicht für eine spezielle Sünde. Aber er brachte es in dem Bewusstsein, dass ein Mensch nur auf dieser Grundlage vor Gott bestehen kann. Das Opfer Abels wurde angenommen. Möglicherweise fiel Feuer des HERRN darauf, sichtbar, wie bei der Stiftshütte (3Mo 9:24), beim Tempel (2Chr 7:1) und bei den Opfern von David und Elia (1Chr 21:26; 1Kön 18:38).Kain anerkannte die Existenz Gottes und wünschte seine Gunst zu erwerben. Aber er anerkannte nicht, dass er ein Sünder war. Der Unterschied zwischen den Opfernden liegt im Glauben. Abels Opfer und sein Glaube bewirkten, dass Gott ihn für gerecht erklärte.Abel musste seinen Glauben mit dem Tod durch Mörderhand bezahlen. Sein Zeugnis auf der Erde hörte so auf, nicht aber die Botschaft, die davon ausgeht. Diese Botschaft hallt durch die Jahrhunderte hin auf eine Weise wider, die sonst nicht möglich gewesen wäre. Gott gebraucht das Werk Satans ganz gegen dessen Willen zur größeren Ehre seines Namens.Lies noch einmal Hebräer 11,1–4. Frage oder Aufgabe: Was tust du mit dem Glauben, wie wirkt er bei dir?Aus Glauben leben (II)
Heb 11:5. Am Beispiel Abels hast du gesehen, dass der Tod eines unschuldigen Stellvertreters das Mittel ist, durch das Gott dich angenommen hat. Bei Henoch siehst du einen Schritt, der noch weiter geht: Wer gerecht ist, wandelt durch Glauben. Der Name „Henoch“ bedeutet „unterwiesen“. Wer im Wert des Opfers unterwiesen ist, lernt im Glauben zu wandeln und wird durch denselben Glauben entrückt. Du bist durch den Tod des Herrn Jesus grundsätzlich von der Macht des Todes befreit. Alles, was zu dem alten Menschen gehört, ist durch das Opfer weggetan (Röm 6:6). Der Teufel, der die Macht des Todes hat, ist zunichtegemacht (Heb 2:14). Der Sieg über den Tod ist so vollkommen, dass du, wenn es Gott gefällt, sogar ohne durch den Tod zu gehen, zum Himmel gehst.So war es bei Henoch, und so wird bei der Entrückung der Gemeinde geschehen (1Thes 4:15-17). Auch Elia fuhr zum Himmel auf, ohne zu sterben (2Kön 2:1; 11). Henoch und Elia lebten beide in einer Zeit großer Gottlosigkeit. Ebenso wie Elia war Henoch ein Prophet das Gerichts (Jud 1:14; 15). Dieses Gericht fand in erster Linie durch die Sintflut statt. Aber seine Prophezeiung erstreckt sich bis zur Endzeit, bis zur Wiederkunft Christi. Jemand, der mit Gott lebt, bekommt von Ihm Einsicht in die Zukunft, und deren Mittelpunkt ist Christus.Nun heißt es hier von Henoch, „dass er Gott wohlgefallen habe“. Wenn du in 1. Mose über Henoch liest, dann steht dort, dass er mit Gott wandelte (1Mo 5:24). Wie es häufiger geschieht, führt der Schreiber in diesem Brief die griechische Übersetzung des Alten Testaments, die Septuaginta, an. Dort ist „mit Gott wandeln“ durch „Gott wohlgefallen“ übersetzt. Das übernimmt der Schreiber unter der Leitung des Geistes Gottes dann auch. Das beinhaltet, dass „mit Gott wandeln“ gleichbedeutend mit „Gott wohlgefallen“ ist.Bei wandeln solltest du daher auch an die ganze Lebensweise denken. Henoch bezog Gott in alle Seiten seines Lebens ein. Sein Wandel hatte Gott zum Gegenstand. Jemand hat schon mal erzählt, dass Henoch bei seinem Gang mit Gott dem Himmel so nahe kam, dass Gott sagte: „Komm nur rein.“ Ich denke, dass es so auch mit uns als Gliedern der Gemeinde gehen müsste. Die Entrückung der Gemeinde sollte uns nicht überraschen oder überfallen, sondern sollte in der „Verlängerung“ eines Wandels mit Gott liegen. Bei einem Wandel mit Gott ist es nicht anders möglich, als dass du dem Himmel immer näher kommst.Henoch bekam von Gott „vor der Entrückung“ das Zeugnis, dass er Ihm wohlgefallen habe. Sein Glaube offenbarte sich während seines Lebens vor seiner Entrückung. Heb 11:6. Ohne Glauben ist ein Wandel wie der des Henoch unmöglich. Jemand, der nicht glaubt, ist absolut ungeeignet zu einem Wandel, auf den Gott mit Freude sieht. Der Wandel Henochs gefiel Gott, weil dieser Wandel Ihn an den Wandel des Herrn Jesus erinnerte, als Er auf der Erde war. (Für Gott ist die Zukunft gegenwärtig.) Darum berichtet Er das. So sollte es bei jedem Gläubigen sein (1Thes 4:1).Du kannst nur mit Gott wandeln, wenn du glaubst, „dass er ist“. Das ist etwas anderes und geht viel weiter, als zu glauben, dass es Ihn gibt. Auch die Dämonen glauben, dass es Gott gibt, dass Er existiert (Jak 2:19), aber das hat überhaupt keine Auswirkung auf ihren bösartigen Widerstand gegen Gott. Zu glauben, dass Gott ist, bedeutet, dass du seine Gegenwart in deinem Leben wirklich erlebst und dass seine Gegenwart das Wichtigste ist, um das es in deinem Leben geht. Dann glaubst du, dass Er Interesse an deinem Wandel hat und Kenntnis davon nimmt. Du nahst Ihm und suchst Ihn, weil du Ihm vertraust und weißt, dass Er die belohnt, die Ihn ernstlich suchen. Wenn man im Glauben Gemeinschaft mit dem Herrn sucht, wird das reich belohnt.Heb 11:7. Das Kennzeichen von Henochs Glauben war sein verborgener Umgang mit Gott. Bei Noah siehst du, wie sein Glaube ihn dazu bringt, sich vor der Welt öffentlich zu Gott zu bekennen. Gott gab Noah einen Hinweis über Dinge, die er mit seinen natürlichen Augen (noch) nicht wahrnehmen konnte. Gott sprach mit ihm über die Sintflut, die er wegen des unverbesserlich bösen Verhaltens des Menschen über die Welt bringen würde. Als Noah das gehört hatte, wurde er ein „Prediger der Gerechtigkeit“ (2Pet 2:5; 1Pet 3:19). Zugleich fuhr er fort, auf Gott zu hören.Die Folge davon war, dass er nicht nur predigte, sondern auch etwas tat. Sein Zeugnis bestand in einer Gehorsamstat. Im Auftrag Gottes baute er die Arche. Das war ein eindrucksvolles Zeugnis, dass er von dieser Welt nichts mehr erwartete, denn die würde durch die Wasser des Gerichts untergehen. Zugleich zeigte er durch den Bau der Arche, dass er seine Hoffnung auf eine neue Welt richtete. Sowohl das Gericht der Sintflut als auch die neue Welt konnte er nur durch den Glauben sehen. Das machte ihn zu einem „Erben der Gerechtigkeit“, einer Gerechtigkeit, die kennzeichnend ist für eine Welt, die Gott durch das Gericht vom Bösen gereinigt hat. Als ein wahrer Gerechter würde er das Land (die Erde) besitzen (Ps 37:29).Dieses Beispiel dient dazu, die hebräischen Gläubigen (Heb 2:5) und auch uns zu ermutigen. Die Hebräer fragten sich vielleicht, warum sie in der Minderheit waren, wenn sie doch recht hatten. Das Beispiel Noahs sollte sie ermutigen. Nur acht Personen wurden gerettet (1Pet 3:20), während der Rest der Welt umkam. Noah und seine Familie sind daher auch ein Bild des jüdischen Überrestes – er bildet den Überrest Israels vor, der durch die große Drangsal gehen (dargestellt in der Sintflut) und beim Kommen des Herrn Jesus in das Friedensreich eingehen wird. Diese Ereignisse folgen in der Heilsgeschichte auf die Entrückung der Gemeinde, die in Henoch vorgebildet ist.Noah wurde nicht durch Angst und Furcht dazu gebracht, die Arche zu bauen, sondern durch seine Ehrfurcht vor dem Wort Gottes. So sollte auch dein Wandel im Glauben aus der Achtung hervorkommen, die du vor dem hast, was Gott gesagt hat. Aus deinem Wandel wird deutlich, wie du zu dem stehst, was Gott dir in seinem Wort sagt. Bemerkenswert ist noch, dass Noah nicht nur für sich, sondern auch für sein Haus eine Arche bereitet hat. Daran siehst du, dass Gott jemanden mit seinem Haus retten will. Das legt eine besondere Verantwortung auf das Familienoberhaupt.Dieser eine Vers über Noah liefert eine Anzahl Glaubensaspekte, die es der Mühe wert sind, genannt zu werden. Zunächst ist da der Grund für seinen Glauben: Gott hatte ihn gewarnt. Dann liest du, worauf sein Glaube sich richtete: auf Dinge, die noch nicht zu sehen waren. Danach bemerkst du die Übung seines Glaubens: Er hatte Ehrfurcht. Dann siehst du das Werk seines Glaubens: Er bereitete eine Arche für sich und sein Haus. Darauf folgt das Resultat seines Glaubens: Er rettete sein Haus. Sein ganzes Handeln legte Zeugnis von seinem Glauben ab: Er verurteilte die Welt. Schließlich empfing er die Belohnung des Glaubens: Er wurde Erbe der Gerechtigkeit.Man kann sagen, dass in den Heb 11:1-7 in den verschiedenen Ereignissen und Personen die allgemeinen Grundsätze des Glaubens vorgestellt werden. In dem Abschnitt, der dann folgt, den Heb 11:8-22, geht es vor allem um das Ausharren des Glaubens. Die Beispiele zeigen Gläubige, die als Pilger in der Kraft des Glaubens wandeln, dass Gott seine Verheißungen erfüllen wird, auch wenn die Erfüllung noch so weit weg zu sein scheint.Du liest in diesem Abschnitt siebenmal den Ausdruck „durch Glauben“. Die Beispiele, die der Schreiber vorstellt, sind die Erzväter, die die Hebräer sehr gut kannten. Bei Abraham liest du dreimal vom Glauben: bei seiner Berufung und seinem Gehorsam (Heb 11:8), in Verbindung mit seiner Fremdlingschaft (Heb 11:9; 10) und als es um Leben aus dem Tod geht (Heb 11:11; 12). Nach einem Einschub (Heb 11:13-16) liest du zum vierten Mal von seinem Glauben, und zwar als er geprüft wird (Heb 11:17-19). Noch dreimal wird „Glauben“ erwähnt; dabei handelt es sich um den Glauben Isaaks, der durch Glauben zeigt, dass er Kenntnis von den Wegen Gottes hat (Heb 11:20), um den Glauben Jakobs am Ende seines Glaubensweges voller Erfahrungen (Heb 11:21) und um den Glauben Josephs, der auf die Erlösung des Volkes Gottes vorausschaut (Heb 11:22).Die Anwendung auf die Hebräer und auch auf dich ist deutlich. Jeder Glaubensheld der Vergangenheit illustriert bestimmte Aspekte des Glaubens, der auch die Hebräer kennzeichnen sollte. Alles weist auf das zukünftige Zeitalter hin, und zwar insbesondere auf seine himmlische Seite.Heb 11:8. Die zuerst genannten Glaubenshelden waren nicht berufen, etwas zu verlassen, Abraham wohl. Als Gott ihn ruft, geht er, obwohl er nicht weiß, wohin er kommen wird. Der Glaube Abrahams ist an seinem vollkommenen Vertrauen auf Gott zu erkennen. Er hatte nichts, wonach er sich richten konnte, er wusste nichts und kannte weder Namen noch Besonderheiten des Landes, wohin er geleitet wurde. Er hatte genug an Gott. Er fragte nicht: „Wohin?“ Sein Glaube war nicht mit eigenen Erwartungen vermischt. Er vertraute auf das Wort des unfehlbaren Gottes.Das Leben Abrahams ist das große Vorbild für den neutestamentlichen Gläubigen (Röm 4:11), der ebenfalls berufen ist (Röm 8:30; 1Kor 1:2; 1Pet 2:9). Der Kernpunkt bei der Berufung ist die Verheißung. Um die Verheißung zu empfangen, musst du alles aufgeben. Das tust du nur, wenn du darauf vertraust, dass der, der dich ruft, alles ist und dass Er eine bessere Welt für dich hat, eine Welt, die von seiner Herrlichkeit in Christus erfüllt ist. Abraham gehorchte sofort. Er wurde nicht durch die Anziehungskraft der Dinge beeinflusst, die ihm vorgestellt wurden, sondern durch die Herrlichkeit dessen, der sprach (Apg 7:2).Lies noch einmal Hebräer 11,5–8. Frage oder Aufgabe: Welchen Aspekten des Glaubens begegnest du in diesem Abschnitt, und welche davon sind für dich wichtig?
Copyright information for
GerKingComments