‏ John 10:11-13

Ich bin der gute Hirte

Der Herr macht auf den großen Gegensatz zwischen dem Dieb und dem guten Hirten aufmerksam. Ein Dieb kommt heimlich und unerwartet und ohne jegliches Mitleid. Er beutet die Schafe aus, und nicht nur das. Er kommt nicht nur, um zu stehlen, sondern auch um zu schlachten, also zu töten, und will sogar jede Spur seiner Bosheit verwischen, indem er alles verdirbt. Er gibt nichts, sondern nimmt alles, bis hin zum Leben und auch noch dessen Resten.

Wie völlig anders ist der Herr Jesus. Er ist nicht gekommen, um etwas zu nehmen, sondern um etwas zu geben, und zwar Leben, und das in Überfluss. Er gibt das Leben in seiner reichsten und überfliesenden Form, das ist das ewige Leben. Um das geben zu können, hat Er nicht nur sein Leben in die Waagschale gelegt, sein Leben riskiert, sondern Er hat es tatsächlich gegeben. Das ist der Beweis, dass Er der gute Hirte ist.

Das Gute an diesem Hirten ist nicht, dass Er seine Schafe herausführt und ihnen ewiges Leben gibt, sondern dass Er für sie sein Leben in den Tod gibt. Die herrliche Folge davon ist, dass Er seine Schafe herausführt und ihnen ewiges Leben gibt. Seine Schafe sind Ihm so wertvoll, dass Er, um ihnen Leben in Überfluss geben zu können, für sie in den Tod gehen wollte. In der Hingabe seines Lebens handelt Er hier selbst völlig freiwillig. Sie ist der größte Beweis seiner Liebe zu den Schafen. So lässt Er seine Jünger in Freiheit gehen, als sie kommen, um Ihn gefangen zu nehmen (Joh 18:8).

Welch einen Gegensatz bildet dieses Handeln zum Handeln eines Mietlings. Der Mietling zeigt einen anderen Aspekt eines falschen Hirten, außer dem, was der Herr zuvor über die Diebe und Räuber gesagt hat. Der Mietling braucht nicht unbedingt böse zu sein wie der Dieb oder der Räuber. Sein Interesse gilt jedoch nicht in erster Linie den Schafen, sondern dem Geld. Deshalb flieht ein Mietling, sobald Gefahr droht. Er denkt nicht an die Schafe, sie liegen ihm nicht am Herzen. Er sorgt sich nur um sein eigenes Leben. Er hat keinerlei Beziehung zu den Schafen.

Bei dem guten Hirten ist das ganz und gar anders. Der Herr Jesus ist der gute Hirte; Er eine enge Beziehung zu den Schafen. Er kennt sie, sie sind sein, Er widmet ihnen seine Aufmerksamkeit und sorgt für sie. Das gegenseitige Kennen des Hirten und Schafe beruht auf dem engen Band, das zwischen dem Hirten und den Schafen besteht. Dieser Hirte kennt die Bedürfnisse jedes einzelnen Schafes ganz genau. Weil eine Beziehung besteht, kennen die Schafe, die Ihm angehören, Ihn auch. Sie wissen, wer Er ist, der für sie sorgt.

Genauso wie der Vater den Sohn kennt, kennt der Hirte und seine Schafe. Das gegenseitige Kennen des Vaters und des Sohnes ist vollkommen. So ist es auch mit dem Kennen des Herrn Jesus und der Seinen. Der Sohn ist die Freude des Herzens des Vaters. Auf dieselbe Weise sind die Schafe die Freude seines Herzens. Das gegenseitige Kennen basiert darauf, dass die Schafe dasselbe Leben haben wie der gute Hirte. Um das zu ermöglichen, hat der Herr Jesus sein Leben für die Schafe gelassen.

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