John 13:13-15
Seinem Beispiel folgen
Der Herr hat nun allen Jüngern die Füße gewaschen, auch dem Judas. Er hat seine Oberkleider wieder angezogen und sich wieder zu Tisch gelegt. Dann stellt Er ihnen die Frage, ob sie wohl verstanden haben, was Er ihnen getan hat. Seine Frage macht deutlich, dass es um mehr geht, als um das, was Er getan hat: dafür sorgen, dass ihre Füße sauber werden, sodass sie frisch zu Tisch gehen können. Durch diese Frage will Er ihre Herzen in Übung bringen.Der Herr erwartet keine Antwort, sondern belehrt sie – und uns – über das, was Er getan hat. Er weiß, wie sie Ihn ansprechen, und sagt, dass sie das zu Recht tun. Sie nennen Ihn erstens Lehrer, jemanden, der unterweist, und zweitens Herr, jemanden, der Autorität über sie hat. Die Reihenfolge für sie ist, dass sie zunächst belehrt werden und dann gehorchen. So ist das oft auch bei uns. Wir müssen zuerst den Sinn oder den Nutzen einer Sache erkennen und dann das tun, was uns gesagt wird.Sie anerkennen Ihn ja als ihren Lehrer, und davon ausgehend belehrt Er sie eingehender über das, was Er getan hat. Er sagt ihnen, dass sie das, was Er an ihnen getan hat, nun auch gegenseitig tun sollen. Doch als der Herr das sagt, dreht Er die Reihenfolge um und sagt, dass Er in erster Linie der Herr und in zweiter Linie der Lehrer ist. Das heißt also, dass es zunächst auf den Gehorsam Ihm gegenüber als dem Herrn ankommt; erst danach geht es darum, die Belehrung anzunehmen, die Er dazu gibt. Es geht also zuerst um die Gesinnung, und daraus folgt dann die Erkenntnis dessen, was zu tun ist.Die Fußwaschung ist eine Tat der Bruderliebe. Die gegenseitige Liebe wird dazu führen, dass wir den Dienst aneinander tun, damit die Gemeinschaft mit dem Herrn weiterhin genossen werden kann. Die Belehrung des Herrn war keine theoretische Belehrung. Er hat ihnen ein Beispiel gegeben (vgl. 1Pet 2:21). Es geht darum, dass sie es so tun, wie Er es bei ihnen getan hat. Sie haben Ihn nicht nur etwas tun sehen, während sie dabeistanden und zuschauten. Nein, was der Herr getan hat, haben sie persönlich erlebt.Nachdem Er zum Himmel zurückgekehrt ist, hat Er diesen Dienst fortgesetzt. Er ist noch immer damit beschäftigt, uns zu reinigen, wenn wir sein Wort lesen oder von anderen daran erinnert werden. Sein Beispiel soll dazu dienen, uns anzuspornen, diesen Dienst zu tun. So bezieht Er uns mit ein.Mit einem zweifachen „Wahrlich“ und einem gebietenden „Ich sage euch“ macht Er klar, dass sie sein Beispiel nicht einfach übergehen können, als wären sie für einen solchen Dienst zu gut. Er ist der Herr, und sie sind die Knechte. Er als der Herr hat diese niedrige Arbeit verrichtet. Dann dürfen sie nicht meinen, sie seien größer als Er, indem sie Nein sagen, wenn von ihnen erwartet wird, einen solchen Dienst an anderen zu tun. Dazu sendet Er sie aus, sie sind seine Gesandten. Er sendet und ist deshalb größer. Er hat als der Sendende diese niedrige Arbeit verrichtet, wie viel mehr sind sie daher schuldig, diesen Dienst zu tun, wenn Er sie dazu aussendet.Er weiß auch, dass Wissen und Tun zweierlei sind. Darum legt Er ihnen ans Herz, das zu tun, was sie nun wissen. Er tut das aber nicht mit einem drohenden Wehe, wenn du das nicht machst, sondern mit einem ermutigenden „Glückselig seid ihr, wenn ihr es tut“. Das Anwenden des Wortes auf unser Tun und Lassen reinigt uns von Befleckung. Dadurch können wir in ungestörter Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus bleiben. Wahre Bruderliebe wird das auch jedem Bruder und jeder Schwester wünschen, und deshalb soll der Dienst der Fußwaschung auch getan werden. Ist das nicht ein Dienst, der glücklich macht?Was der Herr getan und Er seine Jünger gelehrt hat, können wir in drei kurzen Wörtern zusammenfassen: Demut, Heiligung, Glück. Diese Wörter geben zugleich eine Reihenfolge an, die wir nicht umdrehen können. Wir können auch kein Element weglassen. Der Weg der Heiligung und des Glückes beginnt und wird fortgesetzt mit Demut. Demut führt zur Heiligung, und Heiligung führt zu Glück. Glück ist nicht möglich ohne Demut und Heiligung.
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