‏ John 6:31-33

Das Brot aus dem Himmel

Die Bitte der Volksmenge um ein Zeichen ist wieder ein Beweis ihres Unglaubens. Als hätte der Herr noch nicht genug Zeichen getan. Zudem hatten sie soeben in der Brotvermehrung ein großes Zeichen gesehen. Doch es scheint so, dass das Zeichen, das Er mit der Speisung gewirkt hat, sie nicht von seiner Sendung überzeugt hat. Das Brot, das Er gegeben hat, kam für sie nicht aus dem Himmel, sondern von der Erde, und die Fische kamen aus dem See. Nein, es war nicht wie beim Manna, das ihre Väter in der Wüste gegessen hatten. Das Brot, sagen sie, kam aus dem Himmel.

Wollen sie damit sagen, dass das Zeichen, das der Herr in der Wüste tat (2Mo 16:15), viel größer war als das, was der Herr Jesus tat? Der Herr versorgte schließlich vierzig Jahre lang ein Millionenvolk in der Wüste mit Speise. Sie zitieren sogar ein Wort aus dem Alten Testament, wo das Manna „Brot vom Himmel“ genannt wird (Neh 9:15; vgl. Ps 78:24; Ps 105:40). Wenn Er, der Herr Jesus so etwas tun würde, würden sie Ihm wohl glauben.

Indem sie dem Herrn dieses Wort aus dem Alten Testament vorhalten, machen sie einen Unterschied, den es für den Glauben nicht gibt. Der Herr Jesus ist der Herr, der Jahwe des Alten Testaments. Dabei vergessen sie auch, dass das Volk in der Wüste diesen Wundern letztlich nicht glaubte und gegen Ihn sündigte (Ps 78:32), so wie sie auch vergessen, wie Israel das Manna später verachtet hat (4Mo 21:5).

Der Herr weist sie zurecht und leitet das, was Er jetzt sagt, wieder mit einem zweifachen „Wahrlich“ ein, gefolgt von dem nachdrücklichen, vollmächtigen „Ich sage euch“. Er weist zunächst darauf hin, dass nicht Mose ihnen das Brot aus dem Himmel gegeben hat. Vielleicht meinten sie (Joh 6:31), dass es Mose war, der ihnen das Brot aus dem Himmel gegeben hat, und schrieben nicht einmal die Gabe des Mannas dem Herrn zu. Es ist schon sehr kurzsichtig, das Wunder des Mannas Mose zuzuschreiben.

Der Herr geht nicht weiter darauf ein. Es geht um die „Art“ von Brot. Das Brot, von dem sie sagen, dass der Herr oder Mose es gegeben habe, ist Brot, das das Volk immer wieder brauchte. Es konnte nicht verhindern, dass sie schließlich starben (Joh 6:49). Der Herr geht daher auch direkt von Mose und dem Brot, das in seinen Tagen aus dem Himmel kam, zu dem wahren Brot über, das der Vater aus dem Himmel gibt. Er will ihnen damit deutlich machen, dass das wahre Leben von dem Vater aus dem Himmel kommt und dass es jetzt ihnen gegeben wird und nicht ihren Vätern.

Anschließend weist Er darauf hin, dass das Brot aus dem Himmel einer ist, „der“ aus dem Himmel herabkommt und nicht nur einem bestimmten Volk Leben gibt, sondern der Welt. Der Herr spricht vom „Brot Gottes“ oder von göttlichem Brot, Brot, das von Gott kommt, um denen als Speise zu dienen, denen Er es gibt. Es ist geistliches Brot, Brot, das auf geistliche Weise gegessen werden muss. Weil Er es gibt, enthält es für den, der es zu sich nimmt, Leben. In diesem Brot ist das wahre Leben für die Welt zu finden. Es wird unterschiedslos jedem angeboten.

Mit dem „Brot Gottes“ ist auch noch der Gedanke verbunden, dass Gott sich mit dem Herrn Jesus nährt. Natürlich nicht auf dieselbe Weise, wie Menschen das tun, sondern als die Freude seines Herzens (3Mo 21:21; 22; manche Übersetzungen haben dort: Brot des Herrn.) Was eine Freude für das Herz Gottes ist, das gibt Er der Welt als Leben.

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