‏ John 6:66-68

Ein hartes Wort für den Unglauben

Seine Belehrung macht offenbar, was in den Herzen seiner Jünger ist. Viele verwahren sich gegen die radikalen Worte des Herrn. Hier zeigt sich eine ernste Form des Unglaubens, dieses Mal nicht bei den Juden, sondern bei der Menge seiner Jünger. Was ist eine harte Rede? Dieses: Der Herr hat ihnen gesagt, dass sie kein Leben in sich selbst haben, es sei denn, sie essen in der von Ihm genannten Weise (Joh 6:53).

Sie sind nicht frei von ihren nationalen religiösen Gefühlen, die durch das, was Er gesagt hat, bis in die Wurzeln verurteilt werden. Das ist unerträglich für sie. So gibt es auch heute Menschen, die wohl eine Art Jesus annehmen wollen, jemanden, der nach ihrem Geschmack ist, die aber nichts von einem Jesus wissen wollen, der für sie leiden und sterben musste, um ihnen Leben zu geben. Es ist für sie klar, dass sie Leben haben, denn sind sie nicht das von Gott auserwählte Volk?!

Der Herr weiß, welchen Widerstand seine Worte bei der Menge seiner Jünger hervorgerufen haben. Er sagt ihnen in Form einer Frage, dass sie sich an seinen Worten stoßen, dass seine Worte ein Stein des Anstoßes für sie sind, der sie daran hindert, Ihm zu folgen. Sie können seine Belehrungen über sein Herabkommen und sein Sterben nicht ertragen. In Ihm ist Gott auf die Erde gekommen, Gott offenbart im Fleisch, um sterben zu können. Diese einfache Wahrheit lehnen sie einfach ab. Sie wollen sie nicht glauben. Wie werden sie erst reagieren, wenn sie den Sohn des Menschen – also einen Menschen – zum Himmel auffahren sehen, an den Ort, wo Er zuvor war? Er bezeugt hier von sich selbst, dass Er schon vor seiner Menschwerdung bei Gott war. Er ist Gott und Mensch in einer Person.

Sie werden davon tatsächlich gerade so viel sehen wie von der Tatsache seines Todes. Sowohl sein Kreuz als auch seine Himmelfahrt sind außerhalb ihres Gesichtsfeldes, das auf einen herrschenden Messias beschränkt ist. Sie können auch nichts davon verstehen, weil der Geist sie nicht lebendig gemacht hat. Und der Geist kann sie nicht lebendig machen, weil sie sich der Belehrung des Herrn Jesus widersetzen.

Mit der Einführung des Heiligen Geistes schließt der Herr Jesus seine Belehrung in diesem Kapitel ab. Im Fleisch ist nichts, was auch nur etwas dazu beisteuern könnte, die Dinge, die Er gesagt hat, zu verstehen. Das Fleisch ist völlig unfähig, auch nur den geringsten Beitrag zum Verständnis der Wahrheit zu liefern, die der Herr vorstellt.

Nur der Geist kann lebendig machen, denn der Mensch ist von Natur aus tot. Der Geist ist die wirksame Kraft des dreieinen Gottes. Der Vater gibt das Brot, der Sohn ist das Brot und der Geist wirkt das Leben in denen, die von diesem Brot essen. Alles kommt von Gott und nichts vom Menschen. Die Worte, die der Herr gesprochen hat, können nur auf eine geistliche Weise verstanden werden und tragen das Leben in sich. Dieses Leben wird das Teil jedes Menschen, der seinen Worten glaubt.

Der Herr weiß, dass einige unter seinen Zuhörern sind, die nicht glauben. Das ist wieder einmal ein treffendes Zeugnis davon, dass Er vollkommene Kenntnis aller Dinge hat. Er weiß nicht nur, was die Menschen denken und sagen, sondern Er weiß auch von Anfang an, wer nicht glauben wird, und auch, wer Ihn überliefern wird (Joh 6:71). Die, die glauben, brauchen sich dessen nicht zu rühmen, denn der Vater hat es ihnen gegeben. Es ist die souveräne Gnade Gottes. Wenn es vom Fleisch abhinge, würde kein Mensch jemals zu Christus kommen.

Nun wird die Scheidung sichtbar zwischen denen, die seine Worte ablehnen, und denen, die seine Worte annehmen. Die Scheidung entsteht, als es darum geht, dass sein Tod notwendig ist, um Leben zu bekommen. Gewisse Menschen wollen nicht weiter mit Ihm wandeln, weil Er Dinge lehrt, die ihnen nicht gefallen, die zu viel von ihnen verlangen und die sie zu viel kosten. Das sind die Menschen, die sich „entschuldigen“, dass sie der Einladung zum Gastmahl nicht folgen können, weil sie meinen, wichtigere Dinge zu tun zu haben (Lk 14:16-24).

Das Bekenntnis des Petrus

Die zwölf Jünger bleiben bei Ihm. Der Herr stellt ihren Glauben an Ihn auf die Probe, indem Er ihnen die herausfordernde Frage stellt, ob sie etwa auch weggehen wollen. Sie sehen die vielen Jünger weggehen. Gehen die nicht einem angenehmeren Leben entgegen, als sie es zu erwarten haben? Sollen sie sich ihnen nicht anschließen? Sie sind doch nur noch wenige. Hat die Mehrheit nicht das Recht auf ihrer Seite? Zu einer Minderheit zu gehören, bringt immer nur Ablehnung und Verachtung mit sich.

Der Herr kennt zwar die Antwort, will sie jedoch aus ihrem Mund hören. Dann kommt die wunderschöne Antwort des Petrus. Er kennt keine andere Person, zu der sie gehen könnten. Wer sonst hat Worte ewigen Lebens? Die hat allein der Herr Jesus. Es geht Petrus nicht darum, von den Zeichen zu profitieren, die der Herr tat, sondern um die geistliche Bedeutung dessen, was Er sagt. Es geht ihm nicht um buchstäbliches Brot, sondern um die geistliche Speise.

Nicht nur die Worte des ewigen Lebens sind wichtig, sondern auch, wer sie spricht. Er, der sie spricht, ist, was Er sagt (Joh 8:25). Sie haben an Ihn als den Heiligen Gottes geglaubt. Sie haben an den geglaubt, den Gott für sich abgesondert hat. Wenn Er für Gott alles ist, bei wem sollte ein Mensch dann lieber sein als bei Ihm?

Der Herr antwortet nicht nur dem Petrus, sondern allen zwölf Jüngern, denn Petrus hat in ihrem Namen gesprochen. Doch was Petrus gesagt hat, gilt nicht für alle zwölf Jünger. Sicher, Er hat alle Zwölf auserwählt, damit sie auf der Erde bei Ihm seien und Ihm auf seinen Reisen durch das Land folgen, damit sie Ihm dienen und von Ihm lernen (Lk 6:13). Die Auserwählung, über die der Herr hier spricht, ist nicht die ewige Auserwählung für den Himmel, sondern die Auserwählung, um auf der Erde bei Ihm zu sein. Leider haben nicht alle Zwölf den Glauben an Ihn als den Heiligen Gottes. Der Herr nennt einen von ihnen einen Teufel, weil er sich in den Dienst des Teufels gestellt hat.

Er weiß, wer der Teufel ist. Er hat Judas nicht aus Versehen als einen der Zwölf auserwählt. Er hat ihn auch nicht erwählt, damit er ein Verräter würde, als hätte Judas keine andere Wahl gehabt. Judas hat genug Chancen bekommen, sich zu bekehren, aber er hat nicht gewollt.

Nachdem viele Jünger weggegangen waren und eine kleine Gesellschaft übrig war, die Ihm treu blieb, würden wir, menschlich gesprochen, die indirekte „Entlarvung“ des Judas lieber etwas vertagt haben. Es könnte der Eindruck entstehen, dass der Herr die gute Atmosphäre, die entstanden war, trübte, indem Er von einem seiner Jünger als einem Teufel spricht. Doch da zeigt sich wieder einmal mehr, dass Er der Heilige Gottes ist. Er ist allein auf seinen Gott ausgerichtet und nicht auf den Menschen.

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