Jonah 3:1-4

Einleitung

Zum zweiten Mal ergeht das Wort des HERRN an Jona. Er bekommt den gleichen Auftrag wie beim ersten Mal. Diesmal entflieht Jona seinem Auftrag nicht. Er geht gehorsam nach Ninive und bringt die Botschaft, wie Gott es ihm befohlen hat. Die ganze Stadt kommt zur Buße und Bekehrung. Es gibt ein tiefes Bewusstsein für Sünden, die getan wurden und für ein verdientes Gericht. Es gibt auch ein tiefes Bewusstsein dafür, dass die einzige Erlösung bei Gott gefunden werden kann. Ihre Hoffnung auf Erlösung ist nicht umsonst. Jeder, der in der Gesinnung der Einwohner Ninives zu Gott kommt, wird immer Gehör bei Ihm finden.

Eine zweite Chance

Das Wort des HERRN ergeht zum zweiten Mal an Jona. Er bekommt eine zweite Chance. Dies ist nicht nur ein Beweis für Gottes Gnade, sondern auch ein Beweis für seine Vergebung. Er hätte auch einen anderen schicken können. Darin sehen wir auch die beharrliche Güte Gottes für Ninive.

Der HERR trägt Jona die Sünde nicht nach. Jona ist durch seine Sünde nicht dauerhaft unfähig, einen Dienst für den HERRN zu tun. Bekenntnis und Vergebung bedeuten oft, dass wir zu der Aufgabe zurückkehren, die wir wegen unserer Sünde zurückgelassen haben. Auf diese Weise können wir zeigen, dass wir die Gnade Gottes nicht umsonst empfangen haben.

Gott gibt seinen Dienern oft eine zweite Chance. Beispiele sind Petrus und Johannes Markus. Gott ist der Gott der zweiten Chance. Doch Gott gibt nicht immer die Gelegenheit für eine zweite Chance. Manchmal ist Ungehorsam von solcher Natur, dass Gott mit seinem Diener nicht weitermachen kann. Der Mann Gottes aus Juda ist ein Beispiel dafür (1Kön 13:21-26).

Der Auftrag ist unverändert

Jona bekommt eine zweite Chance, aber keinen anderen Auftrag. Der Inhalt seiner Botschaft ist unverändert. Denn bei Gott gibt es „keine Veränderung … noch der Schatten eines Wechsels” (Jak 1:17b). Auch an der Bosheit der Menschen in Ninive hat sich nichts geändert.

Es ist von großer Bedeutung, dass die Verkündigung des Evangeliums und der Wahrheit im Allgemeinen in keiner Weise an den Zeitgeist angepasst wird. Es ist ein Trick des Teufels, der, wenn er die Wahrheit nicht aufhalten kann, immer versuchen wird, sie zu verdrehen.

Jona geht

Jetzt gibt es keinen Widerstand mehr bei Jona. Er ist gehorsam und macht sich auf den Weg (vgl. Mt 21:28; 29). Dies ist der Gehorsam, der jeden Diener kennzeichnen muss (1Kön 17:5). Gott allein kennt den richtigen Ort und die richtige Zeit und das richtige Wort. Jona kann mit dem Psalmisten zu Recht sagen: „Bevor ich gedemütigt wurde, irrte ich; jetzt aber halte ich dein Wort” (Ps 119:67).

Ninive muss zwischen sechshunderttausend und einer Million Einwohner gehabt haben. Gottes Herz neigt sich zu jedem dieser Menschen. Er will nicht, dass jemand verloren geht, sondern das alle zur Bekehrung kommen (2Pet 3:9b; 1Tim 2:4). Alle Menschen auf der ganzen Welt liegen Ihm am Herzen.

Jona ist ein Zeichen für die Niniviten (Lk 11:30). Sie müssen gehört haben, was mit ihm passiert ist. Deshalb ist er ein Zeichen für sie. Sie können in ihm den strafenden, aber auch den erlösenden Gott sehen. Er selbst wurde vom HERRN gerettet und kann nun auch Ninive diese Rettung anbieten.

Jona ist ein Bild von dem Herrn Jesus als dem Auferstandenen von den Toten. Auch Christus wurde der heidnischen Welt als Retter erst dann gepredigt, als Er gestorben und auferstanden war.

Die Botschaft

Jona steht allein gegenüber einer enormen Gottlosigkeit. Er organisiert keine Kampagne, er platziert keine Werbeplakate und er lädt keine berühmten Sprecher ein. Petrus und Paulus arbeiten auch wie Jona. Sie alle vertrauen nur auf Gott und die Kraft seines Wortes.

Als Jona eine Tagesreise bis ungefähr ins Stadtzentrum gereist ist, muss er sogleich mit dem Predigen begonnen haben. Das Erscheinen und die Predigt des Ausländers Jona muss für großes Aufsehen gesorgt haben. Noch nie zuvor hat jemand auf die Sünden der Stadt hingewiesen und einen richtenden Gott verkündet. Es mag auch bemerkt worden sein, dass seine Predigten ohne jegliches Eigeninteresse sind. Er predigt nicht, um populär zu werden. Der Inhalt seiner Botschaft lässt das auch nicht zu. Er reduziert auch seine harte Botschaft nicht auf unkritische Formulierungen.

Furchtlos schallt seine Stimme durch die Straßen von Ninive und er ruft die Worte, die er vom HERRN sprechen muss. Die Verkündigung des Gerichts ist an sich schon ein Beweis für die Gnade Gottes. Die Ankündigung des Gerichts ist noch nicht die Vollstreckung. Ninive erhält sogar noch vierzig Tage Aufschub. In dieser Zeit können sie zeigen, welche Wirkung die Predigt auf sie hat.

Es ist eine Zeit der Prüfung. Das repräsentiert auch die Zahl vierzig. Es ist die Anzahl der Prüfungen. Dies zeigt sich auch an anderen Stellen, an denen diese Zahl vorkommt (1Mo 7:17; 2Mo 24:18; 4Mo 14:25; 34; 1Sam 17:16; 1Kön 19:8; Mt 4:2; Apg 1:3).

Die Tatsache, dass es sich um ein radikales Gericht handelt, zeigt sich an der Art und Weise, wie dieses Gericht ausgeübt wird. Eine Umkehrung ist eine Zerstörung mitsamt dem Fundament und allem anderen. Was Ninive angedroht wird, ist mit Sodom und Gomorra passiert.

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