‏ Judges 7:8

Die 300 Mann

Dort gehen sie. Von den 10.000 Übriggebliebenen muss er noch einmal 9.700 wegschicken. Sie haben, ohne es selbst zu wollen, bewiesen, dass sie nicht aus dem richtigen Holz geschnitzt sind, um in dem Kampf gegen Midian eingesetzt zu werden. Auch hier gibt es keinen Widerstand von Gideons Seite.

Gott hat sein Ziel erreicht. Das übrig gebliebene Heer von 300 Mann ist in sich selbst völlig ohnmächtig, den Feind zu vertreiben. Das Verhältnis ist 1 zu 450 geworden. Alle Hoffnung auf das Gelingen dieser Unternehmung muss sich wirklich auf den HERRN richten. Und genau das ist es, was Er will. Hören wir dann, was der HERR zu Gideon sagt: „Durch die dreihundert Mann, die geleckt haben, will ich euch retten und Midian in deine Hand geben.“ Der HERR sagt: „Will ich.“ Wenn Er das sagt, kann kein Zweifel über das Ergebnis bestehen. Er garantiert den guten Ablauf des Kampfes. Das ist die große Ermutigung, die Gideon mitbekommt. Zunächst empfängt er diese Verheißung, und erst danach sagt Gott ihm, dass der Rest des Volkes weggehen kann.

Bevor diese 9.700 jedoch weggehen, geben sie ihren Proviant und ihre Posaune den Männern ab, die den Kampf führen werden. Dies zeigt einen schönen Charakterzug. Obwohl sie keinen Teil der auserwählten Heereseinheit bilden können, unterstützen sie die Kämpfer mit ihren Mitteln. Von Eifersucht ist nichts zu spüren.

Auch wenn wir nicht tatsächlich an dem Kampf teilnehmen können, vielleicht weil wir zu sehr um die irdischen Dinge besorgt sind, dann können wir doch daran helfen, indem wir die Kämpfer mit allem versehen, was nötig ist. Auf diese Weise tragen wir, auch wenn es nur an der Seitenlinie ist, zu dem Sieg bei, der errungen wird, und wir teilen die Freude daran.

Dann gehen die 9.700 weg, „aber die dreihundert Mann behielt er“. Dieses Wort „behielt“ bedeutet „kräftig festhalten“. Dies kann darauf hinweisen, dass bei den 300 Mann ein starkes Verlangen entstanden ist, dem Beispiel ihrer weggehenden Kollegen zu folgen und dass Gideon auf sie einreden musste, um sie bei sich zu halten. Es ist ja auch keine Kleinigkeit, einen Massenauszug zu beobachten und feststellen zu müssen, dass man mit nur einigen übrigbleibt. Dann wird die Neigung sehr groß, der Masse auf ihrem Rückzug zu folgen. Der Kampf musste schließlich noch gekämpft werden. Um noch einmal deutlich vor Augen zu führen, dass sich an dem Ernst der Krise nichts verändert hatte, weist der Heilige Geist am Ende von Ri 7:8 noch einmal auf die Gegenwart der Feinde hin.

Glücklicherweise bleiben die 300 Mann bei ihm. Es erinnert an das, was wir in Johannes 6 lesen. Aufgrund alles dessen, was der Herr Jesus in jenem Kapitel gesagt hatte, lesen wir am Ende des Kapitels: „Von da an gingen viele von seinen Jüngern zurück und wandelten nicht mehr mit ihm. Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen? Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Joh 6:66-68).

Obwohl es um verschiedene Ereignisse geht, kommt es doch in beiden Fällen darauf an, wofür wir uns entscheiden. Wenn wir innerlich überzeugt sind, dass der Herr Jesus uns mit allem, was wir nötig haben, versorgt, werden wir bei Ihm bleiben wollen. Was auch immer geschieht und wie viele auch weggehen mögen, weil die Opfer zu groß werden, es wird uns nicht an der Treue des Herrn zweifeln lassen.

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