Judges 9:28
Gaal
Es erscheint ein neuer Schauspieler auf der Bühne. Sein Name ist Gaal, das bedeutet „Ekel, Abneigung“. Er ist der Sohn von Ebed, und dieser Name bedeutet „Sklaverei, Dienstbarkeit“. Er macht geschickt von dem Machtvakuum Gebrauch, das entstanden ist, und stellt sich auf die negativen Gefühle ein, die die Bürger Sichems für Abimelech hegen. Er macht die Kluft zwischen beiden Parteien noch größer. Die Gelegenheit, die er dafür gebraucht, ist ein Erntefest, als jeder in ausgezeichneter Stimmung und somit leicht zu beeinflussen ist. Dabei appelliert er an ihre nationalen Gefühle. Abimelech hatte an ihren Familienverband appelliert (Ri 9:1-3), doch Gaal geht auf die weiter entfernten Vorfahren zurück. Er lässt sie die gemeinsamen Wurzeln erkennen. Das spricht die Bürger von Sichem wohl an. So sät er die Saat der Unzufriedenheit über ihren gegenwärtigen König und merkt dabei, wie leicht seine Worte einen Umschwung bei dem Volk bewirken. Seine Taktik erscheint erfolgreich. Nach diesen vorbereitenden Aktionen greift er nach der Macht und spielt sich selbst als der bessere Leiter auf. Er macht Abimelech lächerlich und diejenigen, die zunächst mit Abimelech einig waren, wenden sich nun gegen ihn. So einfach ist es, die Volksgunst zu verändern. Der eine fleischliche Führer wird durch den anderen ausgewechselt. Aber Gaal hatte lediglich schönes Gerede zu bieten. Das sehen wir in der Fortsetzung der Geschichte.
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