‏ Luke 8:16

Das Licht muss ungehindert scheinen können

Frucht ist für Gott, Licht ist für die Umgebung. Daher spricht der Herr, nachdem Er über Frucht gesprochen hat, nun über das Licht. Das Licht ist ein öffentliches Zeugnis. Mit jeder wahren Bekehrung als Frucht des gesäten Wortes wird in dieser dunklen Welt eine neue Lampe angezündet. Aber so wie Sorgen und Reichtum die Saat des Wortes ersticken, kann das Licht nicht scheinen, wenn es abgedeckt wird. Das geschieht, wenn wir unserem Körper („Gefäß“) übermäßig Beachtung schenken oder unsere Bequemlichkeit suchen („Bett“). Das Gefäß kann auch von den täglichen Verrichtungen reden. Wir können so beschäftigt damit sein, dass aus unserem Zeugnis nichts wird.

Dass jemand durch das Wirken des Wortes Gottes eine neue Natur empfängt, reicht nicht aus. Gott richtet ein Zeugnis für sich auf. Wo eine Lampe angezündet wird, ist es nicht so gedacht, dass man sie abdeckt. Sie soll Licht geben, „damit die Hereinkommenden das Licht sehen“. Gott will, dass das Licht deutlich scheint. Es ist doch dazu da, damit man sehen kann.

Das Wort macht auch alles offenbar. Alles, was wir verborgen oder geheim halten wollen, wird einmal offenbar und bekanntgemacht werden. Wenn wir das Licht nicht offenbaren, wird der Herr das zu seiner Zeit tun. Darum ist eine Frucht des Wortes, dass wir nicht nur für andere scheinen, sondern auch selbst im Licht sind.

Wie wir hören, hat mit unserer Gesinnung zu tun. Was wir hören (Mk 4:24), hat mehr mit den Dingen zu tun, denen wir unser Ohr leihen, denn es gibt viel Vermischung von Wahrheit und Irrtum. Lukas sieht das Herz des Menschen an. Es ist nicht nur wichtig, was ich von einem anderen höre, sondern wie ich selbst höre. Durch meine eigene Haltung kann ich Gefahr laufen, einen Irrtum anzunehmen und mich von der Wahrheit abwenden. Der Fehler liegt nicht immer in dem, was ich höre, sondern kann auch in mir selbst liegen. Wenn wir nicht gut hören, weil wir eine schlechte Gesinnung haben, werden wir verlieren, was wir schon zu haben meinten. Wir sind dann kein guter Boden, und da ist keine Frucht.

Jemand hört beispielsweise von der Wahrheit sprechen, dass Christus für die Gemeinde kommt, und ihm wird klar, dass er zur Braut Christi gehört. Wenn er diese Wahrheit nicht in sein Herz aufnimmt und mit Gott darüber spricht, wird er das Kommen Christi nicht herbeisehnen. Er wird vergessen, dass er nicht zur Welt gehört, und die Wahrheit, dass Christus bald kommt, wird für ihn ihre Kraft verlieren. Die Folge wird sein, dass er in der Welt aufgeht, weil er diese Wahrheit nicht in Gemeinschaft mit Gott in seiner Seele festhält.

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