Malachi 2:1
Einleitung
In Maleachi 1 wird Israel die Gleichgültigkeit und Heuchelei der Priester und des Volkes vor Augen geführt. Es geht mehr um das religiöse Leben. In Maleachi 2 geht es um das mangelnde Verständnis der Gedanken Gottes, das sich im gesellschaftlichen Leben zeigt.Wir finden in Maleachi 2 drei Bündnisse: 1. den Bund mit Levi (Mal 2:1-9), 2. den Bund mit dem Volk (Mal 2:10-12) und 3. den Ehebund (Mal 2:13-16).Das Gebot an die Priester
Die Priester, Menschen also, die den Willen Gottes im Besonderen kennen und das Volk lehren sollten, werden direkt angesprochen (Mal 2:1). An sie ergeht ein Gebot. Was das Gebot bedeutet, steht in den Mal 2:2; 3. Gott lässt die Priester nicht in Ungewissheit über die Konsequenzen, wenn sie in ihrer Untreue verharren (Mal 2:2). Sie müssen nicht nur zuhören, sondern es sich auch zu Herzen nehmen. Dann werden sie ein niedergebeugtes Herz haben, ihre Sünden bekennen und dem Namen Gottes wirklich Ehre geben. Wenn nicht, wird der „der HERR der Heerscharen“ den Fluch unter sie senden(vgl. 5Mo 28:20). Das Land wird keine Nahrung mehr hervorbringen, sondern Unkraut. Das friedliche Zusammenleben wird durch gegenseitige Irritation und Intoleranz zur Qual werden. Das Familienleben wird zerrüttet sein. Statt Liebe wird es Hass und Misstrauen geben. Das ist nicht nur eine Ankündigung, sondern schon Realität: Gott hat es bereits unter sie gebracht, weil sie mit ihrem Herzen nicht auf Ihn ausgerichtet sind. Und es wird alles noch viel schlimmer werden, wenn sie nicht auf seinen dringenden Ruf hören.Das Wort „Saat“ (Mal 2:3) bezieht sich sowohl auf Kinder als auch auf die Aussaat, die als Segen auf dem Land wachsen soll und von der wiederum Zehnte gegeben werden können. Gott wird das schelten. Sie werden keine Freude an dem erleben, was nach ihnen kommt, nicht an Kindern und nicht an der Ernte. Er wird sie seinen Unmut auf die deutlichste Art und Weise spüren lassen. Gott drückt seine Verachtung für sie hier in einer kraftvollen Sprache aus. Er wird sie so behandeln, wie sie Ihn behandeln. Er wird Mist in ihre Angesichter streuen, den Mist ihrer Feste. Die Opfer, die sie bei diesen Festen bringen, sind Ihm ein Gräuel. Er sieht diese Opfer in ihrer Gesamtheit wie Mist an. Diese Opfer sind für Ihn kein wohltuender Geruch, sondern sie stinken, sie verursachen Ekel in Ihm. Sie mögen denken, dass sie die Feste des HERRN feiern, aber Er spricht hier von „euren Festen“. Unter dem Deckmantel eines Festes für den HERRN haben sie ihre eigenen Feste gemacht. So verkommt später das Passahfest des HERRN zu einem Passahfest, das „das Fest der Juden“ genannt wird (Joh 6:4). Gott wird sie mit dem Abfall ihrer Feste beschmieren. Abgesehen davon, dass sie dadurch stinken, werden sie abstoßend aussehen. Diese große Schmach, die sie sich selbst zugefügt haben, wird an ihnen haften bleiben, wenn sie zu einem Misthaufen weggebracht werden. Infolgedessen wird im Tempel nichts mehr von ihnen übrig sein (vgl. 1Kön 14:10). So reinigt Gott sein Haus vom Mist.
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