Mark 10:39

Der Teil der Brüdern

Der Herr antwortet ihnen, dass sie nicht wissen, um was sie da bitten. Der Teilnahme an seiner Herrlichkeit geht die Teilnahme an seinen Leiden voraus (Lk 24:26; Röm 8:17), und das verstehen sie nicht. Deshalb fragt Er sie, ob sie seinen Kelch trinken können. Das bedeutet, ob sie die Leiden erdulden können, die Er erdulden wird. Der Kelch weist mehr auf die inneren Leiden hin, die Leiden der Seele wegen all des Unrechts und der Schmach. Er fragt auch, ob sie mit der Taufe getauft werden können, mit der Er getauft wird. Auch das bedeutet Leiden, sogar bis in den Tod. Die Taufe verbindet uns bildlich mit dem verworfenen Christus und weist mehr auf die äußeren Leiden, die körperlichen Leiden hin. Es geht bei dem Kelch und der Taufe, so wie der Herr sie hier vorstellt, darum, dass wir uns mit allen Konsequenzen auf die Seite des verworfenen Christus stellen.

Nach ihrem ehrsüchtigen Verlangen nach den besten Plätzen im Reich zeigt sich auch, dass sie ein Übermaß an Selbstvertrauen haben. Ehrsucht und Selbstvertrauen gehören zusammen. Es braucht uns nicht zu verwundern, dass auch diese beiden Jünger fliehen, als der Herr gefangen genommen wird. Dennoch tadelt Er sie nicht dafür, dass sie sagen, dass sie es können. Er sagt sogar, dass sie es können werden. Sie werden für Ihn in den Tod gehen. Deshalb gebraucht Er das fleischliche Verlangen der beiden als Gelegenheit, seine Jünger zu unterweisen. Wenn sie bei Ihm sein wollen, ist es nötig, dass sie denselben Weg gehen wie Er. Auf diesem Weg werden sie etwas von den bitteren Leiden erfahren, sowohl innerlich als äußerlich.

Was sie auch immer an Leiden in der Nachfolge des Herrn Jesus erdulden werden, alle diese Leiden haben natürlich nichts mit seinen einzigartigen Leiden der Sünden wegen zu tun, wodurch Er für andere die Versöhnung mit Gott bewirkt sollte. Diese Art von Leiden hat allein Er erfahren, und darin kann Ihm niemand nachfolgen. Sie werden die Leiden teilen können, die Menschen Ihm antun werden, jedoch nicht die Leiden, die Gott Ihm zufügen wird, weil Er die allein erfahren wird, und zwar wegen der Sünden all derer, die an Ihn glauben.

Was ihre Bitte betrifft, darüber entscheidet nicht Er als Diener. Die Aufgabenverteilung in seinem Reich ist durch seinen Vater bereitet. Er gibt jedem nach seiner Weisheit seinen Platz im Reich.

Copyright information for GerKingComments