Mark 15:17

Verspottet

Pilatus lässt seinen Soldaten freie Hand, mit dem Herrn zu tun, was sie wollen. Das ist Kurzweil für sie. Die ganze Heeresabteilung wird zusammengezogen, alle werden versammelt, um sich über Ihn zu belustigen.

Sie treiben Spott mit Ihm, indem sie Ihn wie einen König bekleiden. Auch krönen sie Ihn, jedoch mit einer Krone aus Dornen. Sie flechten diese eigenhändig. Ohne dass ihnen das bewusst ist, wird durch das Aufsetzen der Dornenkrone auf sein Haupt suggeriert, dass Er die Ursache des Fluches ist, der durch die Sünde in die Schöpfung hineingekommen ist. Nach dem Sündenfall brachte die Erde ja Dornen und Disteln hervor (1Mo 3:18).

Was für ein großartiges Spiel! Die Soldaten amüsieren sich enorm. Und der Herr Jesus lässt das zu, genauso wie sein Gott. Die Soldaten gehen in diesem Spiel ganz auf und grüßen Ihn spottend als „König der Juden“. Was für ein Entsetzen wird sie erfassen, wenn sie einmal vor diesem König stehen werden, wenn Er auf seinem Thron sitzt.

Jede Pein, die man Ihm bereiten konnte, hat Er durchlebt. Nach der Geißelung, die Er intensiv gespürt hat und wodurch sein Rücken eine blutige Masse geworden ist (Ps 129:3), schlagen sie mit einem Rohrstock die Dornen der Krone tief in sein Haupt. Der Rohrstock, mit dem sie schlagen, ist kein Schilfrohr, sondern ein echter Stock. Wieder wird Er angespuckt, ein Zeichen tiefster Verachtung. Sie knien in scheinheiliger Ehrerweisung vor Ihm nieder. Jede nur erdenkbare Schmach fügen sie Ihm zu. Für Ihn ist keine Verachtung zu grob. Dennoch kommt kein Seufzer zu Gott und kein Wort des Fluches gegen sie über seine Lippen. Er erträgt in seiner Seele alles mit seinem Gott. Das ist der Weg, den Er gehen muss, und Er geht ihn, ohne zu klagen.

Als sie sich ausgetobt haben, ziehen sie Ihm das Spottkleid aus und ziehen Ihm seine eigenen Kleider wieder an. Dann führen sie Ihn hinaus, um Ihn zu kreuzigen. Jetzt kommt der Weg zum Kreuz, der Weg, den der Herr allen vorausgeht, die Ihm folgen wollen. Darüber hat Er zu seinen Jüngern geredet. Die Welt hat für uns auch nichts anderes, zumindest wenn wir dem Herrn folgen wollen. Er bittet uns, das Kreuz täglich freiwillig auf uns zu nehmen und Ihm in seiner Verwerfung zu folgen (Lk 9:23).

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