Mark 5:33

Der Herr sendet die Frau hin in Frieden

Diese Tat der Heilung ist keine Tat, die den Herrn Jesus nichts kostet. Wie bei jeder Heilung, so fühlt Er auch bei der von diesem Übel Geheilten den Schmerz der Krankheit (Mt 8:17). Er merkt, dass Kraft von Ihm ausgegangen ist. Dabei weiß Er natürlich auch, wer Ihn angerührt hat. Er fragt jedoch danach, weil Er möchte, dass die Frau sich zu erkennen gibt. Sonst würde sie gleichsam mit einem gestohlenen Segen weiterleben.

Die Jünger verstehen immer noch wenig von ihrem Meister. Sie meinen, Ihn auf eine selbstverständliche Sache hinweisen zu müssen. Es war in ihren Augen nicht logisch, solch eine Frage zu stellen. Sie begreifen nicht, dass Er jeden Menschen kennt, der Ihn anrührt, sei es versehentlich oder bewusst geschehen. Er weiß auch, dass unter all diesen Menschen nur diese Frau Ihn angerührt hat, weil sie an Ihn glaubt.

Der Herr kennt all die Menschen, die bekennen, mit Ihm in Verbindung zu stehen und in kirchlichen Registern dieser ohne jener Kirchengemeinde als Mitglied eingetragen sind. Er kennt auch all die Menschen, die über Ihn predigen. Sie sind alles Menschen, die etwas mit Ihm zu tun haben. Doch Er kennt unter all diesen Menschen auch die, die wirklich an Ihn glauben.

Der Herr reagiert nicht auf die gutgemeinten, jedoch unangebrachten Bemerkungen seiner Jünger. Seine ganze Aufmerksamkeit gilt der Frau, „die dies getan hatte“, die zu dieser Glaubenstat gekommen war. Er sucht eigens nach ihr. Sein Interesse gilt immer denen, die Ihn in ihrer Not suchen. Er will sie nicht nur heilen, sondern ihnen auch seinen Frieden geben.

Da die Frau den Segen sozusagen gestohlen hat, muss sie ans Licht kommen. Der Herr will, dass sie seinen Segen als ein freies, vollkommenes Geschenk in einer persönlichen und öffentlichen Begegnung mit Ihm empfängt. Mit Furcht und Zittern erzählt sie die ganze Wahrheit. Der Herr Jesus bestätigt den verliehenen Segen, indem Er ihr die Heilung und Frieden zusichert. Er setzt dadurch gleichsam sein Siegel auf ihren Glauben.

Er ist der Sohn Gottes, der Leben in sich selbst hat (Joh 5:26). Der Glaube daran bewirkt, dass sie Ihn anrührt. Das veranlasst den Herrn zu wirken. Äußerlich gesehen, ist Er inmitten Israels, doch nur der Glaube genießt den Segen, weil er ein Bewusstsein der eigenen Not und seiner Herrlichkeit hat. Wo die Not des Menschen mit seiner Herrlichkeit in Verbindung gebracht wird, ist die Folge, dass die Not verschwindet und seine Herrlichkeit hell hervorstrahlt.

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